Ich bleibe über Nacht: Im Bett von Kim Dotcom (Full Documentary)

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Ich weiß gar nicht, ob ich es hier im Blog schon einmal erwähnt habe, aber Kim Dotcom aka Kim Schmitz kommt nicht nur aus derselben Stadt wie ich, er kommt sogar aus derselben Großwohnsiedlung (Euphemismus für „Plattenbau“ aka Hood, Kiel-Mettenhof) und ging mit mir auf eine Schule (BZM/Kiel), unsere Klassen befanden sich temporär auf demselben Flur. Ich könnte an dieser Stelle hart aus dem Nähkästchen plaudern, was sich aber ja nicht gehört, außerdem möchte hiermit öffentlich bekanntgeben: der Typ fasziniert mich. Damals wie heute. Es ist bei mir so eine Mischung aus Ekel und Bewunderung, ich befinde mich irgendwo zwischen Abscheu und Applaus, eigentlich ziemlich ähnlich wie bei Kanye West. Wobei Yeezy immerhin noch dope Beats macht und Kim Schmitz sein ganzes Leben lang eigentlich nur durch halbseidene Machenschaften aufgefallen ist – aber sei es drum: am Ende des Tages ziehe ich lächelnd meinen Hut, ein beispielloses Leben, sowas zeckt mich.

Für diejenigen, die Kim Schmitz bisher nur am Rande wahrgenommen haben: Mitte der 90er wurde er als Hacker berühmt, er handelte im großen Stil mit illegal erworbenen Daten und Magnetkarten, wechselte unter dem Druck der strafrechtlichen Ermittlungen dann vorübergehend die Seiten. 1994 wurde er wegen Betrugs, gewerbsmäßiger Bandenhehlerei und Missbrauchs von Titeln zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Während der Dotcom-Ära erpresste er die Telekom mit Insider-Wissen und erhielt im Gegenzug für Stillschweigen einen Beratervertrag bei DeTeMobil, aus welchen Erlösen er dann seine Firma Data Protect Consulting GmbH gründete. Es folgten Insidergeschäfte (letsbuyit.com), er machte von sich Reden, als er ein Kopfgeld auf Osama Bin Laden aussetzte, er behauptete, mit dem FBI zusammenzuarbeiten, er lebte exzessiv und prahlte mit diesem Lifestyle auf seiner damaligen Webseite kimble.org herum. 2002 wurde er aufgrund besagter Insidergeschäfte zu 20 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt. Es wurde ein wenig ruhiger um den Mann, bis man ihn 2007 mit Megaupload in Verbindung brachte. Wenig später liess er sich in Neuseeland nieder, wo er im Januar 2012 wegen mutmaßlicher Urheberrechtsverletzungen hochgenommen wurde – er wurde für den Content auf Megaupload verantwortlich gemacht, den die User dort hochgeladen hatten. Diese Razzia wurde später für rechtswidrig erklärt, es kam sogar soweit, dass der neuseeländische Premierminister John Key sich öffentlich bei Dotcom entschuldigen musste, weil man ihn illegal abhörte und und seine Rechner ausspähte. Die meisten Menschen, mit denen ich in Neuseeland über Kim Dotcom gesprochen habe, würden sich freuen, wenn er das Land in absehbarer Zeit wieder verlassen würde.

Heute haben wir für Euch die Doku „Ich bleibe über Nacht!“, in welcher der RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff Kim Dotcom in der Nähe von Auckland/Neuseeland besucht, um ihn näher kennenzulernen. Was steckt hinter der Fassade, wie tickt der Mann wirklich und was wird er auf die Frage antworten, ob der Reporter über Nacht auf seinem Anwesen bleiben darf? Es kommen auch seine Ehefrau Mona oder sein Bodyguard zu Wort, die die Razzia miterlebt haben, außerdem gibt es den sagenumwobenen Panic-Room zu sehen. Meinungen zu Kim Dotcom und seinem einzigartigen Leben gerne in die Kommentare.

Jenke von Wilmsdorff kehrt in neuer Mission zurück. In ‚Jenke – Ich bleibe über Nacht!‘ besucht der RTL-Reporter Menschen, die ein spannendes Leben führen, in ihrem privaten Umfeld. Dabei bleibt von Wilmsdorff ‚über Nacht‘ und verbringt 24 sehr intensive Stunden mit seinem Gastgeber. Das Ergebnis sind Einblicke in das Leben interessanter Persönlichkeiten, die man so noch nie gesehen hat.

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Clip:

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Kommentare

4 Antworten zu “Ich bleibe über Nacht: Im Bett von Kim Dotcom (Full Documentary)”

  1. Timm sagt:

    hashtag mettenhof :D

  2. fogl sagt:

    Bin auch von seinem Treiben fasziniert und habe vor ein paar Jahren alles was es im Netz so gab gelesen, von den Telefonkarten bis zu Gumball 3000. Er war auch mal bei Harald Schmidt zu Gast bevor es steil abwärts ging. Dann war er wohl in Hongkong unterwegs. Auf die Software die automatisch an der Börse handelt warte ich immer noch ^_°

  3. MC Winkel sagt:

    @fogl: … hatte keine Ahnung, was der für einen Struggle mit seinem Vater hatte. In Mettenhof war bekannt, dass er keine „einfache“ Kindheit hatte, aber das ist halt wirklich mal krass und erklärt so einiges. Typ ist real, ich glaube ihm. Natürlich ein Freak, aber ziemlich clever und halt … real – und nur darum geht’s! Ist mir nach der Doku um einiges sympathischer. Und der Jenke von Wilmsdorff ist auch kein Spinner, hört Euch mal an, was der schon alles für Aktionen/Reportagen gebracht hat: http://www.youtube.com/watch?v=-4KEdlFEXFo Das Format gefällt mir auch, ich bin selbst überrascht.

  4. Sebastian sagt:

    Danke für den Hinweis, hab das bisher nicht mitbekommen von der Doku von Jenke.
    Die alten Formate von ihm kannte ich (wo er zb sich erst Fett gefressen hat um dann abzunehmen). Cooler Typ.
    Aber auch von Kim hatte ich (auch wenn ich ihn nie persönlich kannte und kennen lernen werde) genau das Bild was in dieser Doku vermittelt wurde. Nen großer, dicker Typ der die Welt auf den Kopf stellt. Aber trotzdem kein Idiot ist, sondern genau weiß was er macht und der immer wieder aufsteht.
    Das er in Neuseeland bleibt kann ich voll verstehen. Was soll er denn hier in Germany – außer beim Winkel guten Tach sagen ;)

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