Mundgulli
1998 sah ich Darya das erste Mal. Sie jobbte in einem großen Supermarkt an der Information und war ein beglaubigter Blickfang. Baldige Recherchen deuteten auf Daryas persische Herkunft. Sie war eine der Frauen, die jeder Mann haben wollte, aber keiner bekam. Im Club stand sie immer mit einer Horde Freundinnen herum, wirkte unnahbar und verzog selten eine Miene. Selbst Hansen (Grätschlegende und damaliger Busenfreund, Anm. d. Red.) bekam wenige Wochen zuvor einen Korb von ihr, dabei hatte er lediglich nach Feuer gefragt.
Eines Abends, wir besuchten wieder einnmal unseren Stammclub, sah ich Darya wieder. Hansen war gerade dabei, einer jungen Tabledancerin Sambuca auszugeben, in der Hoffnung, sie würde nun – nach 4 Wochen des gleichen Prozederes – endlich mit zu ihm nachhause kommen. Die anderen Jungs standen wie immer an der Bar und ich beobachtete Darya, von der ich mich im Laufe des Abends sogar einmal angelächelt vorkam. Vielleicht war das aber auch nur ein Schweppes-Gesicht; sie und ihre Freundinnen tranken ja immer diese Vodka-Verarschungen. Wie immer traute ich mich nicht, sie anzusprechen. Die Chance auf Erfolg war so große wie die des IronMan-Titels für Helmut Berger, aber aufgeben ohne wenigstens etwas zu versuchen war nicht drin. Ich tat also, was ich für das Mutigste gleich nach Heroineinfuhr in südostasiatische Länder hielt: ich frug ihre Freundin Jenny nach ihrer Handynummer. Am Montag drauf schrieb ich eine SMS mit Anfrage für ein Date und bekam nur wenige Sekunden später die Antwort: „Hey Winkelsen, Jenny erzählte mir das mit der Nummer. Gerne. Mittwoch Abend?“. Ich fasste es nicht. Die Jungs würden Augen machen. Und Hansen erst! Wenn ich bei der Tante score, gehört mir Kiel! Ich musste die Ruhe bewahren. Wohin führt man eine Perserin am besten aus? Iran; das liegt doch irgendwo bei Japan!? Also Sushi-Bar. „Meet me 20h, Soho-Bar. Greetings, W.“. Gott, wie fürchterlich. Für damals aber wirklich okay; da standen Anglizismen ja sogar noch auf Visitenkarten.
Später fiel mir dann neben der unglaublich dämlichen Idee mit der Sushi-Bar noch ein, dass Mittwoch in der entsprechenden Woche ein denkbar schlechter Abend war, da ich dienstlich die Woche eigentlich in Hannover sein würde und am Mittwoch nach einem anstrengenden Seminar eigentlich noch mit den Veranstaltern etwas trinken gehen würde, um dann erst am Folgetag gegen Mittag nachhause aufzubrechen. Aber so jemanden wie Darya versetzt man nicht, dann fahre ich halt nach der Veranstaltung direkt zurück! Der ganze Mittwoch sorgte dann für die erdenklich schlimmsten Voraussetzungen für das Date am Abend: ich verschlief nach einer recht kurzen und am Vorabend relativ alkoholhaltigen Nacht und ging ohne Frühstück zum Seminar. Dort gab es ausschließlich Kaffee und zum Mittag gab es Fast-Food. Aufgrund meiner Nervosität rauchte ich viel und auf dem Weg nachhause holte ich mir an der Tankstelle noch eine Bifi-Roll. Und dann begann die Hektik, denn auch wenn ich übernächtigt war – 20h wollte ich schaffen!
Knapp 50 km vor Kiel bemerkte ich beim Ausatmen plötzlich so einen fauligen Geruch. So, als hätte man meine Atemwege zum Ausdünsten in feuchte Kellerverließe gehängt, in denen am Vorabend der „Verein zur Förderung auf-links-gedrehter Kuhmägen“ in Lapskaus schlammcatchte. Außerdem, so merkte ich ergänzend, wäre die Entfernung meines Zahnsteines auch mal wieder dringend an der Reihe. Um 20.03h parkte ich dann vor dem vereinbarten Treffpunkt. Ich hatte jetzt noch die Chance, mir im Dönerladen gegenüber Kaugummis zu kaufen, welche ich nutzte. Nutzen wollte. Denn in der Auslage gab es nur „Wrigleys Juicy-Fruit“, was bekanntermaßen nach nepalesischen Parmesanhacken schmeckt und „Wrigleys Big Red“ – für mich die in-Form-gepresste Widmung an sämtliche Zahnfehlstellungen. Bevor diese Mastixstreifen freiwillig in meinen Mundraum einrücken dürften, gefriert Miami! Mal sehen, in der Soho-Bar wird es schon etwas Neutralisierendes geben; Darya – ich komme! Und Sambal Olek will kill my Goschenfäulnis!
[Oder nicht? Mehr dazu – morgen!]
Darya hatte ne Freundin die auf dich steht und dort wartet?
Oder einen Freund? :D
Wenn mir jemand heute Morgen erzählt hätte, dass man aus Mundgeruch einen Cliffhanger basteln kann, hätte ich gesagt: nie im Leben. Aber der Winkel, der kann sogar das. Respekt.
Du bist an deinem Mundgeruch verzweifelt, hast kein Wort gesagt, bzw. dich beim Reden weggedreht, klar, dass das nicht gut gegangen ist. Aber der Höhepunkt war ein anderer.
das mit „ich will mich an ein mädel ranmachen und frag ihre beste freundin “ tour kenn ich gut
aber dann auch noch betrinken und seminare besuchen um dann schlecht vorbereitet und mit mundgeruch zu nem date kommen …winkelsen neeeneeenee.
und big red ist doch kein schlechtes kaugummi ? oder
bitte mehr davom
Wie, mehr dazu morgen? Was sind das denn für SM-Spielchen? *grummel*
Ist so lange freies Raten bzgl. der Pointe erwünscht? Dann sag ich mal, die Handynummer gehörte nicht Darya, sondern…. hm… Jennys großem Bruder.
Ok, bezüglich der Kaugummisorten gehen wir konform…
oh man … also für deine Cliffhanger verleih ich dir nochma n Orden … damn ich hasse dieses gewarte
@shubidu … BigRed gegen Mundfäulins? niemals, das wird ja ne ganz ekelhafte Geruchsmischung
Zwei Sachen.
1. Wie Sie mal wieder Ihre Leser zappeln lassen… (unglaublich, aber es wirkt! ;-) )
2. Und was ihr Männer alles für Frauen macht! So so…
also ich bin ja dafür, das entweder ihr großer Bruder dort auf Dich gewartet hat, oder Hansen- der ja davon wusste, und Dich schlicht weg verarscht hat.
*fg*
aber hören sie mal, ist die Geschichte wirklich schon älter als 10 Jahre??
Sie gehen in die Bar und drücken Darya einen Begrüssungskuss auf die Wange. Aufgrund der akuten Goschenfäulnis rennt Sie schreiend aus dem Gebäude und dabei direkt in Hansens Arme, der sich gerade beim Dönermann die Komplettpackung Big Red reinschiebt. Sie schnuppert an ihm und ruft:You’re my hero! Sit on my face and sing Labamba. Seitdem reiben Sie sich vor jedem Date mit Big Red die Achseln ein.
Oder so ähnlich :)
glaubte herr hansen tatsächlich, man könne eine tänzerin mit einem sambuca pro abend vom tisch kriegen!? das war sehr einfältig.
Es gibt wirklich Leute, die Bi-Fi Roll essen? *shudder
Geiler Titel – Mundgulli!!! Na da bin ich ja mal gespannt, ob sie noch schnell in Mundspülung gebadet haben..
Erstens: Darya war nie und nimmer in dem Laden!
Zweitens: Das einzige was die dort gegen Goschenfäulnis hatten war Zwiebel-Knoblauch-Sud
Drittens: Zu dem Atem des Todes gesellte sich übleste Flatulenz
… na, welche Variante stimmt? ;)
@ Dave-Kay: Nein!
@ Benedikt: Dankeschön! Aber warte up!
@ Htwo: Wird schon etwas wärmer! :)
@ shubidu: dochdoch! Big Red ist wirklich uziemlich strange…
@ Kathrin: … vor allem sind die noch nicht einmal zuckerfrei!
@ onGri: Richtig! Also, das mit der Fäulnis… wg. des Ordens weiss ich noch nicht! :)
@ Mone: Sorry! :) Aber der Text wäre sonst wirklich zu lang geworden…
@ steuertusse: Naja, nicht ganz. Aber ich hatte am Freitag ein ähnliches Erlebnis, da fiel mir diese geschichte wieder ein.
@ Mülli: Verdammt! Meine Leser sind verrückt gerworden. Und ich bin schuld daran! :)
@ bsc: Ein Idiot, nä. Weiss doch jeder, dass das nur mit Tequilla geht!
@ Kiki: Es gibt kaum Schlimmeres als diese Pappbrothülle. In der Not frisst der Teufel Fliegen!
@ Schnute: nein, aber ich habe nach diesem Ereignis Zahnseide für mich entdeckt!
@ Peezey: 1) Doch! 2) Nein und 3) auch nicht! Warten Sie’s up!
Morgen aber nicht mit zwei Sätzen abspeisen.
Ich denke mal, dass der Umstand, dass sich das Date in einer Sushi Bar abspielte, nicht wirklich zur Verbesserung der Mundraumflora beigetragen hat, oder? :)
So sehr ich das Zeug auch mag, sind doch Soya Sauce und Wasabi nicht wirklich die Nummer eins für bereits angefaulte Rachen ;)
War das dann auch die Nacht, in der Sie den Zungenschaber lieb gewannen?
OK, dann wollte Darya dich heiraten und hatte die komplette Familie dabei um dich als ihren zukünftigen Ex vorzustellen. Die Familie aber war von deiner Mundfäule so geschockt, dass Darya die Wahl hatte sich sofort gegen sich zu entscheiden, oder papa würde sie direkt nächste Woche zwangsverheiraten mit Hansen.
Oder Darya ist da und hansen auch, weil die beiden ein paar sind!
Super Geschichte. Mein Tip: Darya hatte auch Mundgeruch, alles nur halb so schlimm, aber als ihr dann in der Kiste landete stellte sich heraus, das sie leider -Crying Game läßt grüßen- doch (noch) keine 100%ige Frau war…
Okay, mich würde dann eher interessieren was das für eine Geschichte am Freitag war. hört sich ja interessant an!
Raus mit der Sprache Herr Winkel
Ich kann nur für Sie hoffen, werter Herr Winkelsen,
dass Sie, jung wie Sie damals noch waren, nicht auf
die Idee kamen und schnell vorher noch in die
Herrentoilette abbogen und dort diese
türkisfarbenen Erschrischungsbonbons aus dem
Porzellan fingerten.
Nicht auszudenken
Ihr Erdge Schoss
Mut zur Lücke, es klappt auch mit Mundgeruch ;)
Wer vorm Date ne Bifi verdrückt, will nicht angenehm aus dem Mund riechen :-)
Aaargh … das ist Folter.
@ Tim: die Geschichte gab es schon: http://www.whudat.de/?p=777 ;)
Ich warte ja schon lange auf Erfolgsstories von Ihnen in Sachen Frauen. Da es die einfach geben muss (gucken Sie in den Spiegel!) wird es wohl endlich mal klappen. Ausserdem Perserin, schwarze Haare, das muss einfach!
@ batey: Natürlich nicht!
@ robert: Stimmt! :) Aber abwarten! Zungenschaber?
@ Dave-Kay: Nein! :) Aber guter Ansatz.
@ DerTim: Nein, das hätten wir doch schonmal! :)
@ Steuertusse: Freitag? Ich kann gerade nicht ganz folgen?!
@ Erge Schoss: Ein teiler Ihrer Vermutung. Stimmt. Leider.
@ chrisse: Zur Not ja!
@ Mitch: Dem ist wohl leider so…
@ Chilli: Mundgeruch? Oder der Cliffhanger? :)
@ Batey: Danke! :)
@ CTC: Abwarten, Frau CTC. NOCH ist das Kind doch nicht im Brunnen!
Als der MC die persische Superbraut sah, rutschte ihm das Herz in die Hose. Mit so einem Eau der Würg ging ja schon mal gar nichts – weder jetzt noch später. Abhilfe musste her. Er setzte sich zu Darya an den Thresen. Vor ihnen rollten sanft wie Köttbullar die Fischhappen vorbei. Darya sah den MC an und lächelte.
„Verdammt!“ dachte lil‘ MC „Was nun? Wenn das Chelo Kabab auf Beinen merkt wie ich dufte haut die sofort ab. Ein Ablenkungsmanöver muss her!“ Lil‘ MC’s Blick fiel auf die kleine blassweiße Vase. geschickt wie O.J. Simpson täuschte er einen Hustenreiz vor, dreht sich zur Seite und griff unter Antäuschung sich abstützen zu müssen in Richtung Vase. Schnell an die Lippen gesetzt und heimlich ein paar Schlucke zum Ausspülen zu sich genommen, so war der Plan des lil‘ MCs…
Dann explodierte die Bombe… der Schlund zur Hölle öffnete sich… lil‘ MC sah was er sich gegriffen hatte: Sambal Olek! Darya, besorgt das lil‘ MC noch vor Ende des Abends den Löffel abgeben konnte klopfte ihm hingebungsvoll auf den Rücken.
„Na ja, Fresse und Gestank ausgebrannt“ dachte sich lil‘ MC und wischte sich schnell ein paar Tränen aus den Augen. Er richtete sich auf, warf sein geschmedigstes Lächeln ihr entgegen um es dann ebenso schnell zu schließen. Verdammte Sambal Olek Körnchen!
Draya lachte herzhaft und sah den MC lieblich an.
Ein paar Happen und Getränke später, wechselten lil MC und Draya die Location um sich dann besser kennenlernen zu lassen. Ein wenig Geschuse später ging es zum Nahgefecht über: Draya presste ihre vollen Lippen auf die des MC und…
dem lil‘ MC wurde schlecht! Wenn sein Atem schon ein Mundgulli war, so war ihrer der Friedhof der Kuscheltiere. Lil‘ MC warf sich nach vorne und fing an zu würge, Draya sah erst ihn dann ihren Bruder der plötzlich vor ihr stand entsetzt an. Sofort fingen beide an sich anzuschreien während lil‘ fröhlich sein Inneres nach außen kehrte. Als der Magen leer war, wurde lil‘ MC vom Drayas Brude vorgeworfen die Ehre seiner Schwester entehrt zu haben. Die einzige Möglichkeit dies zu bereinigen war eine Heirat von lil‘ MC und Draya. „Momentmal!“ entfuhr es dem MC, „Ich wollte nur mal reibeißen und nicht gleich das ganze Brot haben“
Danach ging der MC stiften…. besser war das
http://de.wikipedia.org/wiki/Zungenschaber
Nie wieder ohne :) Auch wenns zunächst eklig klingt und aussieht… es lohnt sich! :)
ich hätte ihr 19:50 uhr abgesagt. frauen lieben es versetzt zu werden.. ehrlich! ich schwörs! glaubt mir!
Herr Winkel, geben Sie doch bitte mal einen Status! Man macht sich ja sonst noch Sorgen…
die story klingt jetzt schon geil, machens mal hinne hier mit der fortsetzung, ich schau auf jeden fall morgen nochmal rein ;)
Ach verdammt!
Bin halt noch nicht so lange MC WInkel-Jünger…
Ach, MC, das ist doch nur ein ganz und gar durchsichtiger Versuch, Deine Verehrerinnen abzuwimmeln ;-)
„Verein zur Förderung auf-links-gedrehter Kuhmägen” in Lapskaus schlammcatchte.“
dieses bild wird mich durch die nacht verfolgen, mir ist schlecht und du solltest einen lehrstuhl für angewandte drastik anstreben.
mal wieder ein echter winkelsen, freu mich auf den rest morgen zu frühstück, dann aber nur kaffee.
ach ja, WASABI! das wäre die rettung gewesen. in der sushi-bar hat es davon doch in rauhen mengen.
man fühlt sich nach applikation einer entsprechenden dosis als ob einem der hno- mund- und rachenraum mit essigesenz gekärchert wurde.
Und 98 schon SMS verschickt… MC ist immer vorne mit dabei wenn es um neue TEchnikerrungenschaften geht ;-)
wens nicht der wc-stein war, dann hast du dich bestimmt am seifenspender vergangen und beim saki trinken hat dir dann der blubber den ultimativen strich durch die rechnung gemacht…shit happens ;-)
wieso 98 SCHON sms verschickt? versteh ich nicht.
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also ich spreche mich mal ganz für big red aus
das zeug ist toll
nich so wie hubba bubba
aber gegen mundgeruch hilf…alkohol
[…] 7. August 2007 der herr winkelsen schlug mal wieder heut und gestern zu. […]
schau mal nach was DU mir geschrieben hast, Du EI!
Ach so.
Naja, ich hatte am Freitag kurz Mundgeruch.
@Dave-Kay: naja, das war doch eher selten zu der damaligen Zeit. SMS sind ja erst in den letzten Jahren modern geworden, also etabliert. Und dann noch ohne T9, das waren noch Zeiten mit den lustigen alten Knoche die so grün leuchteten, dass man aussah wie ein Frosch, wenn man das Ding anschaltete…
[…] Lese-Empfehlung – “Mundgully” vom MC Winkelsen (Part 1, Part 2) Der Anfang und Delicious [11:33m]: Play Now | Play in Popup | Download […]
Zusammenfassung: WordCamp 2008 in Hamburg
Es ist viertel nach vier und ich sitze im Zug zurück nach Kiel. Ich hoffe, dass ich jetzt genügend Zeit habe, um die Eindrücke der letzten 30 Stunden zusammenzufassen (… mehr »