Insomnia Roadkill (Part 1)

Gute Vorraussetzung für die beginnende Woche: diese kann nur besser werden. Die letzte Woche war die vermutlich Schlimmste in 2013, sie begann mies, wurde zur Mitte hin schlimmer und endete in einem Desaster, welches die gesamte Sklaverei in den Vereinigten Staaten vom 16. bis ins 19. Jahrhundert dagegen aussehen lässt, wie eine Tupper-Party mit Hans Beimer im IKEA Kinderparadies. Seit dem Wochenende bin ich kuriert, aber ich hatte einen Traum. In der Nacht vom Samstag auf den Sonntag besuchten mich Jim Morrison, Jimi Hendrix, Kurt Kobain, Janis Joplin und Robert Enke, sie kamen und brachten Bienenstich, Trostkarten und einen ganzen Bauschuttcontainer voller Tapferkeitsmedallien. Sie knieten auf dem Boden vor mir, falteten ihre Hände und sprachen mir kopfschüttelnd den allerhöchsten Respekt aus. Nicht einer von ihnen hätte jemals damit gerechnet, dass ich überhaupt den Mittwoch ohne Teppichmesser in der Halsschlagader überleben würde – und dann sogar bis Freitag durchgezogen?! Fantastisch. Leider erwachte ich, als die 5 damit begannen, Nate Doggs „Hardest Man in Town“ im Kanon zu singen, was aber okay war, Joplinski lag eh die ganze Zeit einen halben Ton drüber.

Es begann am Montag, als ich um 8.15h immer noch Rest-gejetlagt im warmen Wasserbettchen verweilte und es an meiner Wohnungstür klingelte. Ich stehe selten vor 9:30h auf, vor 8:30h nie. Schon gar nicht gejetlagt und schon garnichter an einem Montag. Keine Ahnung, was für ein Swank der Typ vor meiner Türe fuhr, aber er hörte nicht auf zu klingeln. Ich kenne das von der Post, meine gesamte Nachbarschaft hält es für lustig, jedem Postzusteller mitzuteilen, dass mein Fahrzeug auf dem Parkplatz stehen würde und ich somit auf jeden Fall vor Ort wäre – jedoch vermutlich noch im Bett, ich faules Stück Darkroom-Diarrhö, alles für die Alliteration. Und daher klingelte der Mann, der sich später als Rauchmelde-Prüfungsjackson entpuppen sollte, bestimmt 10 Minuten am Stück, bevor ich ihn gegensprechanlingual Hausverbot erteilte. Mit geschätzen 400 Dezibel und einer Halsschlagader, in der ein 24er-Pack Teppichmesser Platz gefunden hätten, inklusive Blister.

Am nächsten Morgen war es dann tatsächlich ein Postzusteller, der mich erneut in aller Herrgottsfrühe (lass es halb zehn gewesen sein) aus dem Tiefschlaf riss. Als ich gerade zur Tür ging, hörte ich vor meinem Fenster Motorengeräusche und konnte dem Paket, auf welches ich jetzt knapp 2 Monate warte, zum Abschied hinterherwinken. Diese sehr spezielle Kurierdienst-Firma hinterlässt nämlich niemals Pakete in der Nachbarschaft, die nehmen sie immer wieder mit zur nächsten Packstation – ins 100km entfernte Hamburg. Mit denen gibt es nur Ärger, daher erwähne ich den Namen lieber nicht. Ach doch, egal, es sind die Arschgeigen von TNT, „Express“, wohlgemerkt. Das Paket kam dann übrigens am Freitag an und der goldene Lameass-Insuffizienz-Pokal für das Express-Paket mit der allerlängsten Zustelldauer geht an: TNT! Schickt mir, was Ihr wollt, aber niemals wieder mit TNT, die haben hier Hausverbot auf Lebenszeit, deren Familienangehörigen und weisst was – auch AC/DC mit ihrer dämlichen Scheißhymne – gleich mit.

Um meine persönliche Insomnia-Trilogie zu komplettieren: am Mittwoch, wieder deutlich vor neun Uhr, schon wieder irgend so ein Wichser vor meiner Haustür, klingelt und klopft gleichzeitig. Der Typ muss vom chinesischen Staatszirkus sein, kein Mitteleuropäer kann sowas, zumindest nicht allein. Vielleicht ist der Chinese aber auch zu viert, also entweder mit drei Kollegen oder allein zu viert, wie Kallmund oder diese langweilige, unlustige und hoffentlich bald überall abgesetzte Marzahnerin, die aussieht wie eine Durian riecht. So oder so – wehe, die haben den Kontrabass vergessen.
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[Es kommt noch wayyyy schlimmer – Fortsetzung folgt!]

Kommentare

3 Antworten zu “Insomnia Roadkill (Part 1)”

  1. Jeanny sagt:

    F.O.R.T.S.E.T.Z.U.N.G NOW!
    Neues MC Lieblingsword: gegensprechanlingual

    Thx for the good monday morning laugh :)

  2. Folker Mienkus sagt:

    Come on, Emser, Cliffhanger hin oder her – lass uns nicht solange warten !!!

  3. Perot sagt:

    Krassofant – ja, gerne wieder mehr von diesen alltäglichen, aber gerade deshalb so unterhaltsamen Emser-Storys! Love that TNT-rant! ;-)

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