Beginner – „Advanced Chemistry“ (Full Album Stream)

Beginner Advanced Chemistry Cover WHUDAT

Hier ist es, „Advanced Chemistry“, das neue, vierte Studioalbum der Beginner (feature), auf das die Herrschaften aus Eimsbush uns nun 13 Jahre haben warten lassen. Ich habe es gerade einmal durchgehört, kenne zwar die Singles „Ahnma“ und „Es war einmal“ inzwischen gefühlt auswendig, kann aber an dieser Stelle noch keine wirkliche Review schreiben, weil – und das hat gerade dieses Album ja wohl verdient – ich das Ding erst einmal vollumfänglich diggen muss, und das braucht eben seine Zeit.

Ich weiß noch genau wie es war, als „Bambule“ 1998 rauskam. Ich habe es bei Brinkmann hier in der Holstenstraße in Kiel gekauft und hatte es immer im Discman mit beim Sport. Zu der Zeit war ich gerade Einkaufsleiter in einem Versandhandel für Kontaktlinsen und Pflegemittel, meine komplette Clique war auf dem Deutschrap-Film, natürlich bevorzugten wir die Acts aus Hamburg, also neben den Beginnern noch Samy Deluxe, Eins Zwo, erst Tobi & Bo und dann Fünf Sterne Deluxe, Fettes Brot, Sleepwalker, die komplette Mongo Clikke, Ihr wisst schon. Das war der Soundtrack unserer Zeit, rückblickend eine der schönste Zeiten des Lebens. Bambule war herausragend und stellte Alles, was ich bis ’98 an Deutschrap gehört hatte, in den Schatten. Für mich bis heute das beste Deutschrap-Album aller Zeiten.

Auch an die Zeit von „Blast Action Heros“ kann ich mich erinnern. Ich war 2003 bereits im vierten Jahr der Vertriebsbeauftrage bei besagtem Telekommunikationsunternehmen (die Bilder aus dem Video aus der damaligen Zeit; das dürfte so 2003 gewesen sein), ich war immer noch mit meinen Jungs unterwegs und nach einer kleinen Deutschrap-Depression ging es zu dieser Zeit gerade wieder bergauf, neben Hamburg, Heidelberg und Stuttgart war Berlin plötzlich massiv auf der Karte. Es hatte sich Vieles verändert, aber die Beginner blieben geil und das Album ebenfalls eines der meistgehörten im CD-Player meines Firmenwagens.

Warum ich Euch diese langweiligen Anekdoten überhaupt erzähle? Als Blogger muss man ja glücklicherweise keine objektiven Reviews schreiben, sollte man auch nicht, wirkt immer irgendwie ungelenk. Es geht um die subjektive Wahrnehmung, das persönliche Empfinden. Es geht um die Zeit, in der man Musik hört. Um die Momente, die in dieser Zeit stattfinden, das Erlebte, das Drumherum. „Weisst Du noch wie es war, als XYZ rauskam? Ey wir hatten gerade diesdas, das war geil!“. So bewerte ich jedenfalls Alben. Gute Musik setzt sich immer durch und landet bei mir immer irgendwie auf Rotation, das passiert automatisch. Ich kann aber erst viel später wirklich sagen, was ich an der Musik so gefeiert habe und warum. Dass „Advanced Chemistry“ in meiner Playlist gelandet ist und die kommende Zeit rauf- und runtergespielt wird, ist ja klar. Auch wenn man den Paragraphen 103 gerade abgeschafft hat – alles andere wäre Majestätsbeleidigung.

Bevor ich nun auch ein unreflektiertes „ey, maximal 5 von 10, die rappen ja voll nicht zeitgemäß, der Humor und die Lines sind Altherrenstyle“ ins Internet schreibe, lass‘ ich das Ding erstmal atmen. Ein neues Album muss erstmal ankommen, und das dauert. Ich melde mich in 2-3 Wochen noch einmal und schreibe dann hier unten auf, was ich gefühlt habe. Bis dahin: macht es mir gleich, hört Euch „Advanced Chemistry“ an und nehmt Euch Zeit. Was die Beginner wollen, was ihr Anspruch war/ist, wie sie gearbeitet haben und warum das Ganze jetzt 13 Jahr gedauert hat, erzählen sie in dem Backspin-Interview, was wir unter den Audio-Playern (apple Music + Spotify) ebenfalls für Euch eingebunden haben. Die derbste Band der Welt ist zurück:

Beginner – Advanced Chemistry @ apple Music

Beginner – Advanced Chemistry @ Spotify

Beginner im Interview mit der Backspin:

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