Die Lüge, an die wir glauben – Alan Watts über die Illusion von Problemen

die Illusion von Problemen

Alan Watts, ein Meister der philosophischen Betrachtung, entfaltet in seiner Rede „Die Lüge, an die wir glauben – Die Illusion von Problemen“ eine faszinierende Perspektive auf die Natur des Universums und die Täuschungen, denen wir uns hingeben. In dieser Zusammenfassung nehmen wir Euch mit auf eine Reise durch seine tiefgründigen Einsichten.

Kein Puzzle, sondern eine Illusion

Watts beginnt mit einer klaren Aussage: Es gibt kein Puzzle im Universum. Die Idee von Rätseln entsteht, weil wir versuchen, das Universum zu erklären. Er stellt die Frage, warum wir überhaupt versuchen, es zu erklären. Die herkömmliche Erklärung besteht darin, die Welt zu kontrollieren. Doch Watts stellt die Sinnhaftigkeit dieser Kontrolle in Frage.

Die Täuschung der Erklärung

Watts argumentiert, dass wahre Erklärung nicht nur Beschreibung ist, sondern die Fähigkeit beinhaltet, das Beschriebene zu kontrollieren. Doch, so betont er, die Kontrolle der Welt ist nicht unser wahres Ziel. Die Komplexität, die wir im Universum sehen, entsteht durch den Versuch, sie in Worte zu fassen. Die Beschreibung mit Worten ist jedoch eine grobe und umständliche Methode.

Die Illusion der Komplexität

Die Intensität der Komplexität entsteht durch unsere Analyse. Alan Watts verwendet das Bild eines Skalpells, mit dem wir alles sezieren. Doch dieses ständige Zerlegen von Phänomenen in immer kleinere Teile führt dazu, dass wir in eine endlose Mikrowelt eintauchen, die nie endet. Unsere scharfen analytischen Werkzeuge schaffen eine Illusion von Komplexität, die nicht in der Natur selbst existiert.

Die Leere des Wissens

Watts argumentiert, dass das Streben nach Wissen oft vergeblich ist. Das Wissen, das durch Analyse gewonnen wird, erzeugt die Illusion, Probleme gelöst zu haben. Doch diese scheinbare Lösung führt nur zu neuen Problemen. Die ständige Stimulation des Bewusstseins durch das Lösen von Problemen wird zur Selbstverständlichkeit und wir verlieren die Fähigkeit zur Wertschätzung.

Die Ewige Wiederkehr und das Versteckspiel

Watts weist auf die ewige Wiederkehr hin, ein Zyklus von Manifestation und Rückzug, den Hindus als „mananta“ und „praya“ bezeichnen. Dieser Zyklus des Versteckspiels führt dazu, dass wir uns selbst nicht erkennen. Wir sind gefangen in einem endlosen Prozess, nicht zu wissen, wer wir wirklich sind.

Die Einfachheit der Existenz

Schließlich fordert Watts dazu auf, die Welt nicht durch den Filter der Analyse zu betrachten. Er ermutigt dazu, die Welt ohne Etiketten, ohne Zerlegung in Teile zu sehen. Das Leben ist eine Feier, ein Feuerwerk, das sich selbst feiert. Die Faszination für die Sterne in der Nacht oder das Wunder von Wasser und Bäumen kommt aus der Einfachheit des Seins, ohne es in komplizierte Konzepte zu verwandeln.

Die Befreiung von Illusionen

Alan Watts‘ Rede „Die Lüge, an die wir glauben“ fordert uns auf, die Illusionen zu erkennen, die durch unser analytisches Denken geschaffen werden. Es ermutigt uns, die Welt mit kindlicher Neugier und Bewunderung zu betrachten, ohne sie ständig zu zergliedern. Letztendlich ruft Watts dazu auf, die Einfachheit der Existenz zu schätzen und sich von der ewigen Suche nach Kontrolle und Wissen zu befreien.

Alan Watts über die Illusion von Problemen: The Lie We Believe


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[via T&H]

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