Aufschlüsselung des unterschätztesten Albums von J Dilla: Slum Village – „Fantastic“
Die Musikwelt hat J Dilla immer für seine Arbeit mit Künstlern wie Common, Erykah Badu, The Roots, A Tribe Called Quest und De La Soul gelobt. Seine Soloalben, insbesondere das heute wohl bekannteste Werk „Donuts„, sind ebenso beeindruckend wie einflussreich. Doch es gibt ein Album, das in den Diskussionen über Dilla oft übersehen wird. Oder besser gesagt, zwei Alben. Es handelt sich um „Fantastic Volume 1“ und „Fantastic Volume 2“ von Slum Village.
Die Geburt von Slum Village
Slum Village, bestehend aus T3, Baatin und JD (J Dilla), alle aus dem Kic Gardens-Viertel von Detroit, hatten bereits in ihrer Highschool-Zeit zusammengefunden. Während JD die Beats produzierte, steuerten alle drei Mitglieder ihre Raps bei. Dillas Beginn mit dem MPC wurde von einem lokalen Mentor, Amp Fiddler, geleitet. Dieser Musiker und Produzent, bekannt für seine Arbeit mit Parliament und Funkadelic, zeigte JD die Möglichkeiten der MPC und verhalf ihm so zu einem tieferen Verständnis und Können.
Fantastic Volume 1: Der Anfang
Das Debütalbum von Slum Village, „Fantastic Volume 1„, war ein Meilenstein aus mehreren Gründen. Eines davon war die unkonventionelle Art der Produktion. Statt zunächst die Beats zu kreieren und dann die Vocals aufzunehmen, entschied sich Dilla dafür, die Vocals zuerst aufzunehmen, lediglich begleitet von einem Metronom. Diese ungewöhnliche Vorgehensweise führte zu einem rohen und authentischen Sound, der die Spannungen und Kreativität der Aufnahmesessions widerspiegelte.
Ein Beispiel für Dillas einzigartige Produktion auf „Fantastic Volume 1“ ist der Song „I Don’t Know“. Hier kombiniert er geschickt Samples von James Brown und dem brasilianischen Gitarristen Benen Powell, um einen neuen Twist zu schaffen, der den Song zu einem unverkennbar „Dilla“-Sound macht.
Fantastic Volume 2: Die Weiterentwicklung
„Fantastic Volume 2“ zeigte eine Weiterentwicklung des Sounds von Slum Village. Mit mehr Polierung und zahlreichen Gastbeiträgen von Künstlern wie D’Angelo und Busta Rhymes, hob sich dieses Album von seinem Vorgänger ab. Dilla experimentierte weiterhin mit Samples und Rhythmen, wobei er neue Techniken einsetzte. Wie z.B. das „Rushing“ der Snare, um einen einzigartigen Groove zu erzeugen.
Der Einfluss und das Erbe
Obwohl die offizielle Veröffentlichung von „Fantastic Volume 2“ von einigen Hindernissen begleitet war, konnte der Einfluss von Slum Village und J Dilla nicht ignoriert werden. Die Alben beeinflussten nicht nur die Neo-Soul-Bewegung maßgeblich, sondern prägten auch den Sound des Hip-Hop und der R&B-Musik der späten 90er und frühen 2000er Jahre. (Soulquarians)
Trotz der Schwierigkeiten bei der Veröffentlichung und Anerkennung bleiben „Fantastic Volume 1“ und „Fantastic Volume 2“ wichtige Meilensteine in der Karriere von J Dilla und Slum Village. Ihr Erbe lebt weiter in der Musik und im kulturellen Gedächtnis der Hip-Hop-Community fort.