„Between Stopovers“ – Series of Artworks All Over Europe by Sophia Hirsch & Johannes Mundinger
Einige beeindruckende Arbeiten des aus Offenburg stammenden und mittlerweile in Berlin ansässigen Street Artists Johannes Mundinger haben wir in der letzen Zeit bekanntlich hier auf WHUDAT vorgestellt. Das Projekt „Between Stopovers“ führte das Künstlerpaar Sophia Hirsch und Johannes Mundinger kürzlich auf eine Reise nach Belgrad, Kehl, Krakau, Wien und wieder zurück in ihre Heimatstadt Berlin. Die zunächst nur aus praktischen Gründen bestimmte Abfolge von Durchgangsstationen dieser Tour wird zur gedanklichen Klammer – das verbindende Element dieser Orte wird ihre Funktion als Zwischenstation einer Reise. Orte, denen sich Johannes Mundinger und Sophia Hirsch für kurze Zeit annähern und deren Umgebungen in ihre Wandmalereien, die an diesen Stationen entstehen, einfließen.
Bei diesem gemeinsamen Projekt bezieht sich die gedankliche Auseinandersetzung der beiden auf die Idee des Urbanen im Ganzen, vielmehr, als auf den individuellen Ort an dem sie sich „Between Stopovers“ befinden. Es ist eine Reise die sich mit der Frage beschäftigt, was Stadt ausmacht, wie sie Identität annimmt und wie sich diese konstituiert. Dabei nähern sich die beiden, unähnlich dem klassischen Reisenden, nicht den außergewöhnlichen, den charakteristischen oder schillernden Facetten dieser jeweiligen Orte an, sondern betrachten Orte deren Identität in der Durchreise liegt; Parkplätze, Flughäfen, Autobahnen. Orte, deren Charakteristik sich vor allem parallel zu ihrer Zweckhaftigkeit entwickelt und denen Sophia und Johannes im Hinblick auf ihre eigene Durchgangssituation auf bestimmte Art verbunden sind. Es ist gleichzeitig eine Seite des Stadtbildes die den wirtschaftlichen Prinzipien von Stadtentwicklung unterliegt – und somit im Spannungsverhältnis zur Urban Art, als einer partizipativen Kunstform, die Aneignung von Raum durch das Individuum diskutiert und beansprucht, steht.
Die Arbeiten von Sophia Hirsch und Johannes Mundinger integrieren diese konkurrierenden Eindrücke. Ihre collagenhaften Kompositionen vermitteln die vielen Facetten und die Gleichzeitigkeit der Geschichten dieser Stadt. Die abstrakte Formensprache Johannes Mundingers greift die ihn umgebende Architektur auf, während Sophia Hirschs Figurationen diese Bildflächen durchbrechen und individuellere, persönlichere Momente betrachten. Das Künstlerpaar, im ständigen Diskurs, ringt sich, die eigenen Kompositionen ineinander schiebend, beinahe verfrachtend, überlagernd, die vielgestaltigen Möglichkeiten der Betrachtungen einer Stadt ab. Und vor diesem Bildteppich Sophia Hirschs und Johannes Mundingers stellen wir uns die Frage wie unsere Städte in der Zukunft aussehen werden. Werden wir beim Durchwandern unserer Stadt nur noch Durchgangsorten begegnen deren einziger Wert ein finanzieller Wert ist?
The project Between Stopovers is both, point of departure and documentation of a journey that takes the artist couple Sophia Hirsch and Johannes Mundinger from Kehl on the river Rhine via Belgrade to Krakow and Vienna. Chosen at first for merely practical reasons, the trip’s succession of intermediary stops yet becomes its conceptual frame – the conjoining element between these places is their function as a journey’s stopovers. For a short time Johannes Mundinger and Sophia Hirsch draw near these places whose environment thus flows into the murals they create at these waypoints.
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[Via Johannes Mundinger per Mail]
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