Cordae performt live mit Band beim Tiny Desk Concert

Cordae Tiny Desk Concert

Cordae ist zurück – und zwar zu Hause. Für seinen Auftritt beim Tiny Desk Concert brachte der 27-jährige Rapper nicht nur seine neue Musik, sondern auch eine Extraportion Stolz mit. „This is a hometown show for me, so I’m expecting a biased amount of love from y’all!“, ruft er lachend in die Runde. Geboren in North Carolina, aufgewachsen in Maryland – Cordae ist DMV durch und durch. Und genau das merkt man seiner Performance an. Locker, persönlich, aber bis ins letzte Detail durchdacht.

Cordae Tiny Desk Concert – Vintage-Shirts und musikalische Familie

Cordae kam nicht allein. Er brachte eine komplette Band mit – darunter lokale Musiker:innen aus Washington, D.C., allesamt gekleidet in Vintage-Shirts mit Künstler:innen, die ihn inspiriert haben. Es ist ein subtiler Hinweis darauf, dass Cordae nicht nur Rapper, sondern leidenschaftlicher Musikliebhaber ist. Seine Band ist tight, eingespielt, präzise – und doch voller Seele. Schon beim Soundcheck merkt man: Hier sitzt jeder Einsatz. Auch seine Mutter, Jennifer Dunston, ist dabei. Und sie bekommt später noch ihren ganz großen Moment.

„The Crossroads“: Geschichten eines Vaters und Künstlers

Der Schwerpunkt des Sets liegt auf Cordaes aktuellem Album The Crossroads. Es zeigt ihn in einer neuen Rolle: als Vater, als reflektierter Mensch, der auf seine Reise blickt. Die Stücke erzählen vom Wandel, vom Erfolg, aber auch vom Druck, der damit einhergeht. Songs wie „Saturday Mornings“ oder „Nothings Promised“ zeigen Cordae als ruhigen Erzähler – mit feinem Gespür für Timing, Flow und Pausen.

„C Carter“ sticht als musikalisch dichter Moment hervor, getragen von satten Bläsern und einem geschmeidigen Basslauf. „Have Mercy“ hingegen bringt kurzzeitig das Energielevel nach oben – mit genau der Dringlichkeit, die man von früheren Cordae-Tracks kennt.

Ein Moment für die Ewigkeit: „06 dreamin“

Der wohl bewegendste Teil des Konzerts kommt früh: „06 dreamin“ ist eine Ode an seine Mutter, eine Hommage an ihre gescheiterte Gesangskarriere – und gleichzeitig eine Brücke zwischen Generationen. Cordae rappt über ihre Träume, ihre Stimme erklingt im Sample – und dann steht sie plötzlich selbst am Mikrofon. Jennifer Dunston betritt die Bühne, singt live mit ihrem Sohn, sichtlich gerührt, aber voller Würde. Ein intimer, ehrlicher Moment, wie man ihn beim Tiny Desk (YT) nur selten erlebt. Das Publikum ist still. Dann: Applaus, ehrlich und lang.

Cordae Tiny Desk Concert – Musikalische Details und menschliche Tiefe

Was Cordaes Tiny Desk besonders macht, ist die Balance aus perfektem Handwerk und greifbarer Emotion. Die Arrangements sind komplex, aber nie überladen. Mal dominiert ein warmer Fender Rhodes, mal übernehmen Gitarre und Flöte das melodische Zentrum. Die Backing Vocals (Shavance Stephens, Lekan, Elyscia) verleihen den Songs Tiefe und Soul, ohne aufdringlich zu wirken.

Die Band wirkt wie ein eingespielter Organismus. Melmoth Chung, gleichzeitig Gitarrist und musikalischer Leiter, hält alles zusammen. Die Bläser – Jared „MK Zulu“ Bailey an der Trompete und Brent Birkhead an Saxophon und Flöte – setzen gezielt Akzente. Besonders bemerkenswert: das Zusammenspiel mit Drummer Brendan „Rad“ Mills und Percussionist Dean West Jr., das jedem Song eine rhythmische Grundlage mit Groove verleiht.

RNP als Rausschmeißer

Zum Schluss gibt’s noch einen Klassiker: „RNP“, ursprünglich mit Anderson .Paak, hier mit kompletter Band. Locker, funky, ausgelassen – ein perfekter Schlusspunkt. Cordae bedankt sich, lacht, winkt. Und lässt ein Publikum zurück, das gespürt hat: Das hier war mehr als nur ein Konzert. Das war ein Zuhause.

Cordaes Tiny Desk ist ein musikalisch durchdachter, emotional ehrlicher und rundum starker Auftritt. Heimspiel gewonnen – mit Stil.

Cordae performt live mit Band beim Tiny Desk Concert:

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