Die Psychologie von Sektenmitgliedern und Fanatikern // Joe Rogan im Gespräch mit Will Storr

Psychologie von Sektenmitgliedern

In einer kürzlichen Folge des Joe Rogan Podcasts diskutierte der britische Journalist und Autor Will Storr die faszinierende Psychologie von Sektenmitgliedern und Fanatikern. Rogan und Storr erkundeten, warum Menschen dazu neigen, sich Gruppen anzuschließen, die strikte Regeln und Überzeugungen haben, selbst wenn diese Regeln absurd oder extrem erscheinen. Hier sind einige fesselnde Einblicke aus diesem Gespräch:

Die Suche nach Identität und Status

Storr argumentierte, dass Menschen in Gruppen eintreten, um Identität und Status zu finden. Jede Gruppe hat ihre eigene Geschichte und Vorstellungen davon, wer ein Held ist und welche Überzeugungen ein Held haben sollte. Wenn Menschen einer Gruppe beitreten, richten sie sich darauf aus, dieser Held zu werden. Dieser Drang nach Identität und Status ist tief in der menschlichen Natur verwurzelt.

Psychologie von Sektenmitgliedern – Sekten als extreme Gruppen

Die Diskussion beinhaltete die Idee, dass alle menschlichen Gruppen, bis zu einem gewissen Grad, wie Sekten funktionieren. Sekten haben jedoch extremere und strengere Regeln. Storr verwies auf Beispiele wie Heaven’s Gate, eine Gruppe, die sich sogar selbst kastrierte. Er betonte, dass die Unterschiede zwischen Sekten, Religionen, Geschäfts- und politischen Gruppen hauptsächlich in der Intensität der Regeln liegen. Schlimmer als Sektenmitglieder, die sich selbst kastrieren, sind vermutlich nur AfD-Sympathisanten, die auf schlichteste Nazi-Propaganda hereinfallen.

Glaube an Geschichten und Helden

Ein zentrales Element des Gesprächs war die menschliche Neigung, Geschichten zu glauben. Jede Gruppe hat ihre eigene Geschichte über die Welt, und Menschen neigen dazu, diese Geschichten zu internalisieren und sich mit den darin vorgestellten Helden zu identifizieren. Dieser Glaube an Geschichten beeinflusst, wie Menschen sich selbst sehen und wie sie in der Welt agieren.

Selbstaufopferung für Status und Verbindung

Die Diskussion berührte auch das Thema der Selbstaufopferung, insbesondere bei Extremisten und Selbstmordattentätern. Storr argumentierte, dass diese Handlungen nicht unbedingt aus kalkulierter Bösartigkeit resultieren, sondern aus dem starken Wunsch nach Status und der Überzeugung, dass die Opfer einen heldenhaften Status erreichen.

Die Bedeutung von Gemeinschaft und Status im modernen Leben

Storr schlug vor, dass moderne Gesellschaften mit ihren großen Bevölkerungen es schwer machen, sich sicher mit einer Gemeinschaft zu verbinden oder einen klaren Status zu finden. Dies führt zu einer Art „Identitätsangst“, die Menschen anfälliger für extreme Gruppen macht.

Frühe Aufklärung über psychologische Muster

Joe Rogan und Will Storr stimmten überein, dass eine frühe Aufklärung über die psychologischen Muster, die Menschen anfällig für extreme Ãœberzeugungen machen, wichtig ist. Storr schlug vor, dass Schulen eine Art „Betriebsanleitung für das menschliche Betriebssystem“ liefern sollten, um Menschen zu helfen, die Fallstricke der Identitätssuche zu verstehen.

Insgesamt liefert das Gespräch zwischen Joe Rogan und Will Storr (Spotify) einen faszinierenden Einblick in die tiefgreifende Psychologie von Sektenmitgliedern und Fanatikern. Es wirft Fragen darüber auf, warum Menschen so stark nach Verbindung, Identität und Status streben, dass sie sogar bereit sind, extremen Überzeugungen zu folgen.

Die Psychologie von Sektenmitgliedern und Fanatikern

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