Großbritannien und die Rückkehr zur EU: Eine realistische Option?

Großbritannien Rückkehr EU

Fast genau fünf Jahre sind vergangen, seit Großbritannien mit dem Brexit die Europäische Union verlassen hat. Damals riefen die Brexit-Befürworter lautstark „Take back control“ und versprachen wirtschaftlichen Aufschwung, volle Souveränität und eine kontrollierte Einwanderung. Doch die Realität sieht heute anders aus: Die britische Wirtschaft steckt in einer der schwersten Krisen der letzten Jahrzehnte, das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps, und viele Briten rutschen in die Armut ab. Die Stimmung kippt: Laut Umfragen würden mittlerweile 56% der Briten für einen Wiedereintritt in die EU stimmen. Doch ist eine Rückkehr überhaupt möglich? Und welche Rolle spielt dabei Donald Trump, der erneut im Weißen Haus sitzt und einen Handelskrieg gegen Europa plant? Großbritannien und die Rückkehr zur EU: Eine realistische Option?

Die Brexit-Versprechen und die bittere Realität

Take back control?

Eines der zentralen Versprechen der Brexit-Befürworter war die Rückgewinnung der Souveränität. Großbritannien sollte wieder volle Kontrolle über seine Gesetze und Grenzen haben, ohne sich Brüssel unterordnen zu müssen. Doch in der Praxis hat sich dies als komplizierter erwiesen als gedacht. Zwar hat London nun die gesetzgeberische Kontrolle, doch um Waren in die EU exportieren zu können, müssen britische Unternehmen weiterhin EU-Vorgaben erfüllen – ohne Mitspracherecht. Die Folge: längere Wartezeiten an den Grenzen, höhere Bürokratie und fehlende Arbeitskräfte in wichtigen Branchen.

Wirtschaftlicher Aufschwung? Fehlanzeige

Statt des versprochenen wirtschaftlichen Aufschwungs erlebte Großbritannien Stagnation und Rückschritte. Das erhoffte Freihandelsabkommen mit den USA ist nie zustande gekommen, und unter Donald Trump wird dies noch unwahrscheinlicher. Zwar wurden Handelsabkommen mit Australien und Neuseeland abgeschlossen, doch zu schlechten Bedingungen für britische Landwirte. Der Handel mit der EU, einst Großbritanniens wichtigster Partner, ist durch Zölle und Grenzkontrollen massiv eingebrochen. Unternehmen klagen über Lieferengpässe, Bürokratie und hohe Kosten.

Das Gesundheitssystem am Abgrund

Die Brexit-Befürworter versprachen, dass durch den EU-Austritt wöchentlich 350 Millionen Pfund zusätzlich in das National Health Service (NHS) fließen würden. Doch das Gegenteil ist eingetreten: Die wirtschaftlichen Probleme des Brexit haben zu geringeren Steuereinnahmen geführt, was den NHS zusätzlich unter Druck setzt. Zudem sind tausende Ärzte und Pflegekräfte aus anderen EU-Staaten in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Patienten müssen mittlerweile monatelang auf Operationen warten, und die Kapazitäten in vielen Krankenhäusern sind überlastet.

Einwanderung: Keine Kontrolle, sondern Chaos

Die Kontrolle der Einwanderung war ein weiteres zentrales Versprechen des Brexit. Doch die Realität sieht anders aus: Die illegalen Überfahrten von Migranten über den Ärmelkanal haben Rekordwerte erreicht. Da Großbritannien nicht mehr Teil der EU-Asylregelungen ist, kann es Migranten nicht mehr einfach nach Frankreich zurückschicken. Gleichzeitig ist die legale Migration von Fachkräften aus der EU stark eingebrochen, was zu Engpässen in der Landwirtschaft, Gastronomie und im Gesundheitswesen führt.

Die Rückkehr zur EU: Ein Ausweg aus der Krise?

Großbritannien Rückkehr zur EU – Die Stimmung kippt

Fünf Jahre nach dem Brexit ist die Enttäuschung groß. Laut Umfragen würden mittlerweile 56% der Briten für einen Wiedereintritt in die EU stimmen. Besonders unter jungen Menschen und in urbanen Zentren wie London, Manchester und Edinburgh wächst der Wunsch, die Entscheidung von damals rückgängig zu machen. Viele sehen in der Rückkehr zur EU die einzige Rettung vor einem wirtschaftlichen und politischen Kollaps.

Die Herausforderungen einer Rückkehr

Doch eine Rückkehr in die EU wäre alles andere als einfach. Es würde Jahre dauern, und viele bezweifeln, ob Großbritannien heute noch die Bedingungen der Union erfüllen könnte. Zudem haben sich die Zeiten geändert: Großbritannien würde nicht mehr die Sonderrechte genießen, die es einst hatte. Viele EU-Staaten haben mittlerweile kein Interesse mehr an den Briten, die sich mit dem Brexit selbst ins Abseits manövriert haben.

Donald Trump: Ein neuer Sturm am Horizont

Der Handelskrieg gegen Europa

Während sich die britische Bevölkerung langsam eingesteht, dass der Brexit ein Fehler gewesen sein könnte, braut sich auf der anderen Seite des Atlantiks ein neuer Sturm zusammen. Donald Trump ist zurück im Weißen Haus und plant einen Handelskrieg gegen Europa. Massive Strafzölle gegen europäische Produkte stehen im Raum, und Trump hat bereits deutlich gemacht, dass Großbritannien sich entscheiden muss: enge Beziehungen mit den USA oder eine Rückkehr zur „sozialistischen EU“.

Großbritannien Rückkehr EU – Die Zerreißprobe

Großbritannien steht vor einer Zerreißprobe. Sollte es sich von der EU abwenden und enger mit den USA zusammenarbeiten, könnte dies die britische Wirtschaft weiter schwächen. Eine Abwendung von den USA hingegen würde die enge sicherheitspolitische Partnerschaft gefährden und könnte eine massive Bestrafung durch Trump nach sich ziehen. Premierminister Keir Starmer vollzieht daher aktuell einen Drahtseilakt zwischen beiden Akteuren. Doch wie lange wird das funktionieren?

Fazit: Ein Land am Scheideweg

Großbritannien steckt durch den Brexit im denkbar schlechtesten Szenario. Die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen sind enorm, und die Entscheidung, ob es sich enger an die USA oder die EU binden soll, wird gravierende Folgen haben. Viele Briten sehen in der Rückkehr zur EU die einzige Rettung, doch auch diese wäre mit großen Herausforderungen verbunden. Eines ist klar: Großbritannien wird sich entscheiden müssen – und egal, wie diese Entscheidung ausfällt, sie wird das Land nachhaltig prägen.

Großbritannien und die Rückkehr zur EU: Eine realistische Option?

Kommentare

Die Kommentare sind geschlossen.