Habe heute „There will be blood“ gesehen….
… und muss mich erstmal wieder sammeln:
Dazu gerne auch Nilz‘ Review lesen, sagt eigentlich… Alles.
Werde jetzt erstmal drüber schlafen.
Schon gesehen?
Wie fandet Ihr den so?
[Edit: kleine Review, aus den Kommentare gefischt]
Hätte man mich gestern nach dem Kino gefragt, um was es in “There will be blood” ging und wie ich den so finden würde; ich hätte keine Ahnung gehabt. Aber jetzt hab’ ich eine Nacht drüber geschlafen und als ich heute morgen beim Duschen nochmal drüber nachdachte, fiel mir eine schlüssige Erklärung ein.
Nilz schrieb, es ging in dem Film um Kraft. Ich würde behaupten, es geht – verzeiht mir den Pathos – um Liebe. Und um Wut. Und um Leidenschaft. Um die Leidenschaft (oder meinetwegen auch Kraft), die entweder durch Liebe oder durch Wut, welche ja oft aus dem ‘Nicht-geliebt-werden’ resultiert, entsteht. Es geht um Anerkennung, um Ehrgeiz. Und irgendwie auch um den Glauben.
Der Film zeigt am Beispiel einer einzigen Figur die Abgründe der menschlichen Seele auf. Die anfänglich emotionale Beziehung eines egomanischen Einzelgängers zu einem Kind und die Enttäuschung nach einer Enttäuschung. Die Sucht nach Macht und ein trotz großer, geschäftlicher Erfolge stetig wachsender Zorn, welcher sich zu purer Misanthropie zuspitzt.
Wenn man mich dann heute morgen gefragt hätte, was “There will be blood” für eine Message haben würde: “Liebe Menschheit, bitte glaubt! An Euch und an den Nächsten. Übertriebener Ehrgeiz macht blind und am Ende sind wir alles, was wir haben!”. Oder so. Irgendwie war das aber auch ein Film über Uli Hoeneß, an den erinnerte mich die Figur “Daniel Plainview” irgendwie am meisten.
Kann aber auch sein, dass ich das heute Abend oder morgen schon wieder ganz anders sehe. Eines kann ich aber mit Gewissheit sagen: selten so einen nachhaltigen Film gesehen. Paul Thomas Anderson, der Regisseur, ist erst 37! “Boogie Nights” ist schon einer meiner absoluten Lieblingsfilme und jetzt überlege ich tatsächlich, mir trotz Tom Cruise “Magnolia” anzusehen. Verdammt.
Ich fand den Film super, aber verstörend…vor allem das Ende… Komm immernoch nicht drauf klar und weiss noch nicht was mir das sagen soll…
Die grandiose filmische Umsetzung des Niedergangs eines Individuums durch Gier, welchem durch seinen Sohn der Spiegel vorgehalten wird, den er nicht wieder los wird, würde ich sagen.
Upton Sinclair halt, P.T, Anderson halt
Nicht gesehen, nein, aber meine ansonsten nervenstarke Freundin hat geheult hinterher.
Nun eben die Besprechung von Nilz gelesen, dem es offenbar ähnlich ging.
Ich denke nicht, daß ich mir das antue.
@ solidglobe: … es ist unglaublich, aber das hört man echt gerade überall…
@ roman: … ist auch was dran. Fehlt aber was…
@ Loretta: Also weinen musste ich jetzt nicht; lag wohl daran, dass ich die Review von Nilz schon vorher las. Aber der Kloß im Hals war vorhanden. Und irgendwie fühlte ich mich… gelähmt.
Also hätte man mich gestern nach dem Kino gefragt, um was es in „There will be blood“ ging und wie ich den so finden würde; ich hätte keine Ahnung gehabt. Aber jetzt hab‘ ich eine Nacht drüber geschlafen und als ich heute morgen beim Duschen nochmal drüber nachdachte, fiel mir eine schlüssige Erklärung ein.
Nilz schrieb, es ging in dem Film um Kraft. Ich würde behaupten, es geht – verzeiht mir den Pathos – um Liebe. Und um Wut. Und um Leidenschaft. Um die Leidenschaft (oder meinetwegen auch Kraft), die entweder durch Liebe oder durch Wut, welche ja oft aus dem ‚Nicht-geliebt-werden‘ resultiert, entsteht. Es geht um Anerkennung, um Ehrgeiz. Und irgendwie auch um den Glauben.
Der Film zeigt am Beispiel einer einzigen Figur die Abgründe der menschlichen Seele auf. Die anfänglich emotionale Beziehung eines egomanischen Einzelgängers zu einem Kind und die Enttäuschung nach einer Enttäuschung. Die Sucht nach Macht und ein trotz großer, geschäftlicher Erfolge stetig wachsender Zorn, welcher sich zu purer Misanthropie zuspitzt.
Wenn man mich dann heute morgen gefragt hätte, was „There will be blood“ für eine Message haben würde: „Liebe Menschheit, bitte glaubt! An Euch und an den Nächsten. Übertriebener Ehrgeiz macht blind und am Ende sind wir alles, was wir haben!“. Oder so. Irgendwie war das aber auch ein Film über Uli Hoeneß, an den erinnerte mich die Figur „Daniel Plainview“ irgendwie am meisten. :)
Kann aber auch sein, dass ich das heute Abend oder morgen schon wieder ganz anders sehe. Eines kann ich aber mit Gewissheit sagen: selten so einen nachhaltigen Film gesehen. Paul Thomas Anderson, der Regisseur, ist erst 37! „Boogie Nights“ ist schon einer meiner absoluten Lieblingsfilme und jetzt überlege ich tatsächlich, mir trotz Tom Cruise „Magnolia“ anzusehen. Verdammt.
Magnolia ist herrlich, traurig, aber herrlich. Schon des Soundtracks wegen. Auch Kategorie nachhaltig. Und vergiss Tom Cruise, der is da….errrrm….anders als sonst.
hömma Emmzeh – wirst Du auf Deine alten Tage jetzt etwa intellektuell?
@ Promotante: Ah, da sagst Du was: Den Soundtrack muss man im Falle von „There will be blood“ auch unbedingt erwähnen; der macht über 50% der Stimmung aus. Wenn man sich nicht selbst zwischendurch mal erdet, zieht der einen noch weiter in den … Wahn!
@ Benutzer: Man wird ja wohl nochmal ne lütte Review schreiben dürfen, hm?! :)
nö noch nicht gesehen und ehrlich gesagt tangieren mich solche Themen nicht wirklich…obwohl ich das auch mal über die Triologie von Herr der Ringe dachte, aber hab mich dann doch durch druck meiner besseren hälfte darauf eingelassen und nun schon glaub ich drölfmal geschaut…hmmm…vllt werde ich mir den dann doch mal anschauen mal sehen…
Nur um zu verstärken:
Ich stimme Frau Promotante magnoliatechnisch voll und ganz zu.
Und Benutzer hat auch irgendwo Recht:
Klingt irgendwie ….errrm…anders als sonst, der gute Mann.
Winkellektuell ?
;)
was fehlt?
Interessant. Aber wenn ich Daniel Day-Lewis sehe,
muß ich nunmal immer noch an dern „Waschsalon“ Film
denken.
„I have finished.“ Welch passender Schlusssatz. Gestern hier in Krakau im Kino gesehen, Orignalfassung (polnische Untertitel gepflegt übersehen), sehr schön passt die Stimme zum Charakter. Interessant fand ich, dass die Konkurrenten nur ganz am Rande eine Rolle spielten, der wahre da selbstausgesuchte Gegensacher war Elia, der genauso durch war. Toller Film.
Toller Film…
Kunst aus Hollywood. Hat man selten.
Analysieren will ich auch (noch) nicht.