Hangover – Prophylaxe und Therapie
Pünktlich zum Wochenende: ein befreundeter Arzt hat vor einiger Zeit ein Handout geschrieben, welches ich Euch auf gar keinen Fall vorenthalten möchte: was tun, wenn man wieder nicht widerstehen konnte? Wir alle haben immer schon so ein paar Hinweise bekommen, aber was ist wirklich brauchbar und was ist Mythos? Hier erfahrt Ihr es:
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Was ist überhaupt ein Kater?
Ein Kater entsteht durch Wasser- und Mineralienentzug (Alkohol hemmt das antidiuretische Hormon, man läuft geradezu aus) und durch Überladung mit schwer abbaubaren Fuselölen, Phenolen, Aromastoffen usw. aus den alkoholischen Getränken. Letzte werden teilweise auch durch die Lunge und Schweiß ausgeschieden. Das zusammen ergibt die typischen Symptome: Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Kreislaufschwankungen, unangenehmer Körper- und Atemgeruch. Die Alkoholabbaufähigkeit der Leber lässt mit zunehmendem Alter nach, man kann sie aber auch trainieren. Je häufiger und mehr man trinkt, desto mehr Alkohol abbauende Dehydrogenase produziert die Leber. Das sollte man aber eher nicht anstreben, denn auch die Leber kann ermüden.
Nie auf nüchternen Magen trinken
Der Alkohol und seine Abbauprodukte rasen quasi ungedämpft in den Körper. Man wird schneller betrunken und hat einen wesentlich stärkeren Kater zu erwarten.
Fettreiche Mahlzeit vorher
Dadurch wird die Resorption von Alkohol verlangsamt, man verträgt mehr und kann mehr abbauen, während man trinkt. Auch der alte Trick mit der Dose Ölsardinen vor dem Trinken funktioniert meist gut. Aber Obacht: wer zuviel Schweres vorneweg zu sich nimmt, muß später schneller erbrechen. Wie so oft im Leben ist der Mittelweg der Beste.
Wasser
Alter Trick vom Barpersonal: zu jedem Drink die gleiche Menge Wasser. Erstens wird der Alkohol verdünnt und man verträgt mehr. Zweitens wird dem Flüssigkeits- und Mineralienverlust entgegengewirkt. Nachteil: man muss dauernd auf die Toilette.
Sauberer Stoff
Je mehr Zusatzstoffe, Zucker, Aromastoffe usw. im Drink sind, umso größer die Gefahr eines Katers. Auch edle, alte Cognacs und Whiskys sind voller Zusatzstoffe, die sie aus den Holzfässern ziehen. Das veredelt zwar den Geschmack, macht aber auch mehr Katersymptome. Zuckerhaltige Mischgetränke wie z. B. Cola-Rum sind überaus gefährlich; bunte, womöglich siruphaltige Cocktails sind der Antichrist. Faustregel: je heller der Alkohol, desto weniger Fuselöle. Ausnahmen: Gin (ätherische Öle aus dem Wacholder), Sambuca (anishaltig, ganz schlimm). Der sauberste Drink überhaupt ist Wodka, durch die meist mindestens dreifache Destillation ist das sozusagen reiner Alkohol in Trinkstärke. Auch Korn ist vertretbar. Bei den weicheren Getränken ist Weißwein besser als roter (welcher zwar gesünder ist, aber auch Phenole aus Holzfässern beinhaltet), am saubersten sind hochwertige Sekte oder Champagner. Bier nimmt eine Sonderstellung ein: die Gärprodukte können zu Katersymptomen führen, aber durch den relativ niedrigen Alkoholgehalt wird der Alkohol nur langsam zugeführt, während der Körper schon wieder abbaut. Insofern ist der reine Bierkater meist nicht so schlimm.
Isotonische Sportgetränke
(z. B. Powerade) sind stark mineralhaltig und wirken damit dem Salz- und Wasserverlust entgegen. 500 ml vor dem Zubettgehen und am Morgen danach mildern Katersymptome wirksam. Gibt es in jedem Supermarkt oder an der Tankstelle, schmecken nur kalt. Der Profi hat 1-2 Flaschen im Kühlschrank.
Aspirin
(z. B. ASS plus Vitamin C Brausetabletten) vor dem Zubettgehen (beste Wirksamkeit) oder am Morgen danach. Verringert die Wasserausscheidung, mildert Kopfschmerz und Krankheitsgefühl. Aspirin-Abkömmlinge wie Diclofenac, Ibuprofen oder Celecoxib funktionieren oft noch besser. Vorsicht bei empfindlichen Magen.
Wenn es doch passiert – Katertherapie
Salzreiche, nicht zu fetthaltige Speisen, viel Flüssigkeit (bevorzugt isotonisch s. o.), Spaziergang an der frischen Luft, viel Schlafen, Aspirin (s.o.), Sex (steigert den Stoffwechsel und damit den Alkoholabbau, überschwemmt mit Glückshormonen). Manche schwören auf leichte alkoholische Getränke: Klassiker ist die salz- und mineralienhaltige Bloody Mary, andere bevorzugen ein „Stützbier“. Wenig bekannter Geheimtipp aus Schottland: „Hair of the Dog“: Doppelter Whiskey mit je 1 EL Honig und Sahne. Theorie: Wenn du vom Hund gebissen wurdest, iss ein Haar von ihm, dann heilt die Wunde ab.
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Seht Ihr – so einfach ist das. Diesen Text dürft Ihr gerne verwenden/verlinken oder einfach vor dem nächsten Fest nochmal nachlesen. Parallel dazu vielleicht aber auch nochmal diese Seite hier besuchen. Und getreu dem Motto „Jede Freude ohne Alkohol ist aufgesetzt!“ – immer alles in Maßen, guten Durst!
An meine Leber lasse ich nur Kölsch und…sonst nix *g*
Lactatdehydrogenase? Moep! Alkoholdehydrogenase! Herr Winks, das ist nichtmal Apothekenzeitungsniveau ;)
Und wo genau ist jetzt der Mehrwert fuer mich in diesem Beitrag, Herr W.? Wo?
Cheers! Der Tipp mit Powerade war mir neu. Also mal merken, wenn die nächste Feierei ansteht. ;)
Der „Trick“ mit dem Vitamin C kann ich nur wärmstens unterstützten. Ist auch mein Mittel seit Jahren.
Und das bekommt man überall ;-)
Aha. Wenn Sie also nun nach einem Saufgelage am Morgen danach erstaunlich frisch wirken, dann kann man davon ausgehen dass sie in der Nacht noch Sex hatten? (Daily Pics der Wochenenden angucken gehend…)
oha frei nach dem motto: da wo früher meine leber war, iss jetzz eine minibar! LOL
nach einem totalausfall hilft nur eins: brühe! schlückchenweise. und versuchen, es drin zu behalten! ;)
ich war mir nicht sicher, obe die Dreimonatsabstinenz bei Ihnen etwas hinterlassen hat, bis jetzt ;)
@Sonja:
Du hast da offensichtlich was falsch verstanden. Es geht hier um alkoholische Getränke für Erwachsenen. ^^
Ääääh, ich bin jetzt total irritiert. Hätte jetzt eher so einen Beitrag „Ganz egal, du lebst nur einmal. Saufet Brüder und Schwester“ erwartet und dann sowas. Hört sich alles sehr doktorisch an und ist auch richtig nachvollziehbar. Na, Herr MC, gehen wir unter die Aufklärer? :))). Diesbzgl. hätte ich noch einen Themenvorschlag anzubringen … später.
@Der Giza: Stimmt, ich war am Thema vorbei mit meinem Hinweis auf ein Grundnahrungsmittel. Schuldigung :P
Ich würze meinen kater immer noch mit gefühlten 42 zigaretten…. danach können alle tips hier einpacken, denn es hilft rein gar nichts mehr! Schönes leben…
Das ist mir alles zu akademisch. 11.00 Uhr, wo ist mein Flens?
Ja, die guten alten Ölsardinen… ich werde es heute einfach mal damit versuchen…bisher traute ich mich nie… muss heute nämlich klar bleiben… das wird wieder ein verdammtes Vabankspiel!
…ich les immer „abends vorm zubettgehen noch ne aspirin, noch 500ml isotonisches getränk…“ usw…ALTER, wenn ich mit 8 atü aufm kessel nach hause komme, bin ich froh, wenn ich es noch ins bett schaffe. da denk ich doch nicht noch daran, was ich alles nehmen muss, um am nächsten tag den kater relativ gering zu halten…du bist mir ein verrücktes huhn…..muss mir evtl nächstes mal schon ne flasche isostar nebens klo stellen, bevor ich das haus verlasse
super! ist ausgedruckt und wird sich sofort in den kühlschrank, ins bad an den spiegel und übers bett gehängt. gruß + danke an den herrn doktor!
@Sonja: Du, ich trink auch öfter „nur“ Bier. Aber auch da lohnt es sich, das ein oder Andere von dieser Liste zu beachten!
@Neri: Schade, Herr Neri, ich freute mich schon, Ihnen den „Klugscheisser-der-Woche“-Award zu verleihen. Nach Rücksprache mit dem Herrn Doktor muss ich leider zugeben: Sie hatten recht! Das „Lactat“ ist da versehentlich mit reingerutscht – hab’s korrigiert. Gut aufgepasst! :)
@Lenny_und_Karl: Ach stimmt, sie waren ja mehr so die Person für Opiate! Ich vergaß! :)
@stiller: … geht übrigens auch mit anderen, isotonischen Getränken, nä! :)
@mee: Stimmt! Habe auch immer einen Büchse Vitamin-C-Pulver im Schrank…
@ChliiTierChnübler: Oder halt einfach 2,5L isotonische Plörre inside! Was Sie immer gleich denken, Frau Chnüblerin!
@pssst!: Ouha, dann muss es aber wirklich seeeehr schlimm gewesen sein. (Aber kenne das. Sollte max. 4x im Jahr vorkommen!)
@Aquii: Klar hat sie das: Durst! :)
@Der Giza: Sagt Mr. Sambuca! :)
@Tanja: Aber darum geht’s ja! Man soll ja ruhig saufen gehen. Aber den Körper sollte man dabei nicht vernachlässigen! ^^
@wolf*: Kenne das. Auch wenn es „nur“ 10-15 sind; am besten wäre es, die Viecher wegzulassen. Wenn mich in diesem Leben etwas umbringt, dann sind’s die Fluppen. Nicht mein Holsten! :)
@jmk: :) – halb zwei, wieviele sind’s bis jetzt?
@MHW: „Klar“ oder „trocken“? :) Jaja, diese leckeren Pilsaten. Ein Segen, aber auch ein Damoklesschwert! (Wollte nach dem „Vabanquespiel“ nur etwas Intelligent-kingendes raushauen! :))
@Gürtel: Oder die Kontaktlinsen rauszubekommen… :) (DAYUM! Ärger‘ mich immer noch!)
@denzel: Verdammt gute Idee! :)
Ach, wenn es nur mal bei einem „Stützbier“ bleiben würde…
Ein „Bloody Mary“ als Konterdrink? Also für mich lieber nicht. :o)
Stimmt das mit dem „Powerrade“-Kram? Oder reicht vielleicht auch normales Minderalwasser? Weil: das mache ich nämlich schon seit Jahren so. Manchmal erfolgreich, manchmal erfolglos. :o)
Aha, Vabanquespiel also ( nicht mit „k“), da wollte ich endlich mal die neue Rechtsschreibreform berücksichtigen. Nun gut, also mein Ziel für heute abend: Klar und nicht trocken! Das ist es dieses VabanQUEspiel, welches ich bisher stets verlor…
Ihr Alkis, einer schlimmer als der andere.. :). Wünsche einen gelungenen Start ins Wochenende, hoffentlich nützen die Tips.
Champagner, werter Herr Winkelsen, ich sach’s ja.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
Dazu ein Alkoholgedicht. Geklaut aus dem wunderbaren Elchkurier:
Den Alkohol vertrag ich nicht.
Nicht den geringsten Tropfen!
Im Alkohol, da ist was drin!
Im Bier zum Beispiel Hopfen.
Der Hopfen macht die Zunge schwer.
Im Kopf, da werd ich dull.
Laut red ich über mein Beschwer,
doch raus kommt lall und lull!
Hrzlch und ganz lull und lall
Ihre FruaovnEwlt
halb vier…5 Bier. Prost:-)
Ich trinke vorher immer ein Gläschen Olivenöl. Das hindert die schnelle Aufnahme von Alkohol im Organismus.
Wenn es ganz perfekt läuft, muss ich von dem Öl kotzen und habe ohnehin keine Lust mehr auf Trinken.
ach quatsch, man muss doch nicht vom alk kotzen! schuld sind da nur die verseuchten erdnüsse an der bar. so! 8-)
…manche Leude sind sich ja für eine ‚Kater-strophe‘ nicht zu schade…:-P
Tja, no risk no fun…? Also, das mit den Medikamenten ist risky!! Und eine Überdosis Vitamin-C kann Durchfall verursachen… So’n Scheiß aber auch.
Ah ja. Da kommen wir zwei nicht zusammen. Müssen wir ja aber auch nicht ;). Mein Körper sagt Danke, wenn ich ihm nicht soviel von dem Gift gebe und offensichtlich bin ich eine richtige Yoko… Ich kann sowas von lustig sein .. auch ohne Alkohol und dann weiß ich auch am nächsten Tag noch was ich gemacht habe. Lasst uns feiern gehen und Spaß haben. Ja, das wird sehr lustig :D
@nilsn: Isso! :) Hab das auch noch nie geschafft!
@Tarek: Also ich hab‘ da schonmal einen Unterschied rausgespürt! :)
@MHW: Aber heute wird ja die erste Nacht, in der es klappt! :) Und Dicker; hätte ich nicht bei wiki nachgeguckt, hätte ich das doch auch nicht gewusst! (Kannte ja noch nicht einmal die Bedeutung)
@Elvira: Ach Elvira! :)) Ja, Danke. Hatte das Handout schon vor letztem WE – und es gnadenlos ignoriert! Aber beim nächsten Mal wird alles anders! :)
@Erdge Schoss: Und womit, herr Schoss? :)
@FrauvonWelt: Aber lall und lull, werte FrauvonWelt, das ist doch alles was wir wollen?!? :)
@jmk: Oh! Gute Schlagzahl! :)
@KleinesF: Ehrlich wahr? Also davon bekäme ich Pickel. Und das wäre schlimmer als jeder Kater! :)
@Pssst!: Kann sein. Ich fass‘ nach dem K*cken da auch immer rein. Einfach so. Ich mag gar keine Erdnüsse.
@-T- Ruh: Stimmt das? Also bei mir kam da mal eine Flatulenz hervor – aber mehr auch nicht! :)
@Tanja: @Tanja: Glaub ich nicht! Eine Yoko sind Sie doch nur, wenn Sie IHM das Saufen oder sonst irgendeine große Freude verderben/verbieten! ^^
Ach soooo. Ich muss den Artikel noch mal lesen ;) ER soll seine Freuden, seinen Spaß uns sein Saufen haben … hab ich ja auch was davon. Nicht *grins*
[…] Hangover – Prophylaxe und Therapie Mc Winkels Hinweise zu Saufgelagen, dem Tag danach und Katerbehandlung. […]
winkelsen, schreib mal wieder mehr über musique. die beschweren sich schon bei mir! http://www.nadinevonbremen.de/?p=7556
Herr Winkelsen, passens bloss auf:
When I read about the evils of drinking, I gave up reading.
In diesem Sinne, die Augen (aber nicht die Kehle) vor der bösen Welt weiterhin verschliessend: auf ihren nächsten Beitrag. Prost!
Mhmm. Ich war mir sicher, diesen Beitrag heute schon gelesen und kommentiert zu haben? Habe ich etwa nicht? Gelesen ganz sicher, aber kommentiert? Oh man komma werde ich etwa alt? Nein, bitte nicht. Ahhhhh
ich schütt mich nur noch mit bier zu. dennoch: vor dem schlafen gehen 2 tabletten bullrichsalz. wirkt wunder.
das mit den isotonischen getränken wusst ich gar nicht. beim aldi gibts sowas ja auch. glaub ich. werd mir da mal ne europalette voll holen. ich trink nämlich ganz gern mal einen. oder zwei. gerade im herbst. was soll man sonst machen.
Mal unter uns Wochenendealkoholikern: das homöopathische Mittel Nux Vomica hilft auch ganz ausgezeichnet und vor allem sehr schnell gegen die typischen ich-habe-zuviel-gesoffen-Symptome. Gehört eigentlich in jeden Party-Kühlschrank. Beste Grüße von der Rotweinfront.
[…] Kopfschmerzen am Sonntag – was vermutlich aber auch am dazugehörigen Essen und meinem 0,5L-Mineralstoffdrink von vorm Zubettgehen lag. Da freut man sich ja fast auf Weihnachten! Share Keine […]
[…] exzessiven Abstürzen aller Art noch dazulerne, hätte ich auch nicht für möglich gehalten. Seit McWinkels Beitrag über Hangover im richtigen Leben kam ich jetzt schon mindestens 4 mal dazu, seine Theorie bzw. die seines […]
ich sag nur: elotrans vorm zubettgehen! ein wundermittel…
[…] zusammenhängen. War jedenfalls mein erster Gedanke. Der Zweite war dann allerdings meine Anti-Hangover-Anleitung, die ich erneut befolgte (also isotonische Sportgetränke vor dem Schlafengehen) – […]