„ibug 2017“ – Festival für Urbane Kunst mit Besucherrekord in Chemnitz
Am Wochenende ist in Chemnitz die ibug 2017 zu Ende gegangen. In ihrer mittlerweile zwölften Auflage zählte die „Industriebrachenumgestaltung“ an zwei Wochenenden rund 15.000 Besucher auf dem Gelände des ehemaligen VEB Spezialmaschinenfabrik an der Lerchenstraße. Diese erlebten im Rahmen des Festivals für urbane Kunst neben den Werken von mehr als 100 Künstlern aus 19 Ländern ein buntes Rahmenprogramm u.a. mit Führungen und Filmen, Diskussionen und Vorträgen, Livemusik und einem Kunstmarkt. Parallel zur ibug war der „Kiez am Brühl“ mit ibug-geprägten Galerien und Veranstaltungen geöffnet. Unter der Woche nahm die ibug außerdem ihren selbstbestimmten Bildungsauftrag wahr und führte mehr als 1000 Schüler und Studenten aus der Region durch die Brache, um ihnen einen anderen Blickwinkel auf Kunst zu ermöglichen.
Seit März hatten Freiwillige die Brache der „SPEMAFA“ für die einwöchige Kreativphase des Festivals auf Vordermann gebracht. Zu dieser reisten ab Mitte August Künstler und Kreative u.a. aus Deutschland, Polen, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Italien, Großbritannien, der Ukraine, Mexiko, den USA, Kanada und Brasilien an und hauchten den Räumen der seit 1993 leerstehenden Fabrik mit ihrer Kunst zwischen Graffiti und Malerei, Illustrationen und Installationen, Performance- und Medienkunst neues Leben ein. Anschließend besuchten an zwei Festivalwochenenden Kunstbegeisterte aller Altersklassen aus ganz Deutschland das Areal, dass 1889 als Fleischmaschinenfabrik der Gebrüder Unger gegründet wurde.
Thomas Dietze, der gemeinsam mit dem KulturTragWerk Sachsen e.V. das Event federführend organisiert hat, zeigte sich nach Festivalende überwältigt von der Resonanz: „Wir sind begeistert vom Ergebnis und den Reaktionen der Besucher. Nach einer intensiven Woche mit den Künstlern und zwei tollen Festivalwochenenden danken wir unseren zahlreichen Partnern und Sponsoren für ihre Unterstützung und vor allem unserem engagierten Team und den vielen Helfern für ihren Einsatz. Ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen!“. Die Anfänge der ibug liegen 2006 in Meerane und gehen Hand in Hand mit der Suche des Künstlers „Tasso“ nach neuen Entfaltungsmöglichkeiten. Aus der ersten Industriebrachenumgestaltung hat sich seitdem ein weltweit bekanntes Festival für urbane Kunst entwickelt. Traditionell am letzten Augustwochenende wird dafür eine Brache in Westsachsen als temporäre Ausstellung freigegeben. Im Fokus der internationalen Graffiti-, Streetart- und Medienkünstler steht dabei das Experiment mit Genres, Materialien und Techniken ebenso wie die Vergangenheit der Brache und ihre Architektur.
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