Interview: André 3000 from Outkast on Life after Music

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Vielleicht habt Ihr genau wie ich in den vergangenen Monaten immer mal wieder etwas eher unschönes über André 3000 von Outkast gehört. Davon, dass es ihm nicht sonderlich gutgehen würde. Dass er von Selbstzweifeln und Depressionen geplagt sei. Dass die ganzen Welt seit 2006 auf ein neues Outkast-Album gewartet hat, dass der exzentrische André Benjamin aber mehr Wert auf einen expressiven Kleidungsstil als auf neue Musik gelegt haben soll. Er uns sein Partner Big Boi waren auf jeden Fall einer der erfolgreichsten Acts im Südstaaten Hip-Hop und André3000 wurde als Wunderkind gefeiert, wie man es zuletzt nur von einem Q-Tip kannte. Doch was macht der Mann heute eigentlich so, hat er sich inzwischen selbst gefunden, was gibt es für neue Herausforderungen, sowohl im Bereich der Musik als auch in Sachen Film und Privatleben. Das MB!-Mag hat sich mit André 3000 getroffen und ein super interessantes Interview mit ihm geführt – ein paar Ausschnitte daraus findet ihr im Folgenden.

„A former hip-hop prodigy, André Benjamin aka André 3000 opens up about life after music. Eight years after his last album release, he talks about doubt and depression, yet also rediscovering himself and facing the challenges of film, music and everyday life.“

MB!-Mag: In den letzten Jahren wurde dein Name ja oft im Zusammenhang mit Jimi Hendrix Projekten erwähnt. Was ist denn passiert, dass es jetzt tatsächlich soweit ist?

André3000: Ich dachte: Was wollen die Menschen von Jimi Hendrix sehen, was sie nicht schon auf Youtube finden? Dann wurde mir klar, dass Jimi auf der Bühne ein ganz anderer Mensch war. Dort drehte sich für ihn alles um eine fantastische Show. Das ist es, was ich den Menschen zeigen möchte.

Hast du gezögert, die Rolle anzunehmen?

Als John Ridley mich für die Rolle haben wollte, sagte ich ihm: „Ich weiß nicht, Mann. Ich bin alt, ich hab’ graue Haare. Such’ dir einen jungen, hippen Schauspieler, der dir Jimi Hendrix spielt.“ Ich wollte die Rolle erstmal wirklich nicht. Aber das Team blieb hartnäckig. Irgendwann fragte ich Seven, meinen Sohn, was ich machen soll. Er sagte: „Mann, mach’ das!“ Das war’s, was mir gefehlt hatte. Die Rolle von Jimi kam genau richtig für mich. Ich fühlte mich nicht wohl in meiner Haut und haderte mit mir. Manchmal, wenn man allein’ ist, macht man sich selbst verrückt. Ich wusste, wenn ich das jetzt anpacke, bin ich ein Teil eines Teams – und das darf und werd’ ich nicht im Stich lassen.

andre3000_life_after_music_02(Photo (c) by Daniel Patlán)

Du hast mal gesagt, dass du kein alter Rapper sein willst.

Ich erinnere mich noch. Als ich ungefähr 25 war, habe ich gesagt, dass ich kein 40-jähriger Rapper sein will. Jetzt bin ich 39 und stehe noch immer zu meiner Aussage. Ich brenne so für die Musik, dass ich sie nicht mit altem Blut verwässern will.

Aber in den letzten fünf Jahren hast du jedes Jahr ein paar Gastauftritte in anderen Stücken gehabt – und jedes davon war fantastisch!

Ich kämpfe mit meinen Texten. Ich kann mich nicht mehr einfach so hinsetzen und Songs schreiben. Wirklich nicht. Die einzigen Momente, in denen ich kreativ sein kann, sind die, wenn andere Künstler mich einladen. Wenn also Future anruft und mir sagt: „Ich will dich in meinem Song haben“, kann ich ihn nicht enttäuschen. Ich will Lil’ Wayne nicht enttäuschen. Ich will Drake nicht enttäuschen, weil ich diese Jungs liebe.

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Auf T.I.s Track „Sorry“ entschuldigst du dich bei Big Boi dafür, dass ihr viel Geld verschenkt habt.

Uns sind buchstäblich Millionen durch die Lappen gegangen. Wir sind noch nicht mal nach „Speakerboxxx/The Love Below“, unserem erfolgreichsten Album, auf Tour gegangen. Ich wollte Big Boi wissen lassen, dass ich jetzt verstehe, wie schwierig das für ihn gewesen sein muss.

War es für dich am Anfang der Tour schwierig, wieder auf der Bühne zu stehen?

Ja, sehr. Und ich denke, dass das die Leute beim Coachella, unserem ersten Auftritt, auch gemerkt haben. Ich hatte meinen Kopf ganz woanders und war nicht bei der Sache. Ich hab’ die Proben vermasselt. Und kurz vor der Show bekam ich die Nachricht, dass Prince und Paul McCartney auch da sein würden. Zwei meiner Idole. Es war schrecklich. Nach der Hälfte der Show war ich in Gedanken schon wieder im Hotel. Am nächsten Tag rief Prince an. Das war das erste Mal, dass ich mit ihm gesprochen habe. Er sagte: „Hör zu, wenn du ein Comeback machst, wollen die Leute von dir umgehauen werden. Und wie machst du das? Gib Ihnen die Hits!“ Ich habe ihm dann gesagt, dass ich das nicht wollte. Er meinte dann, dass er auch an dem Punkt gewesen sei und er versicherte mir: „Wenn sie die Hits hören, kannst du danach machen, was du willst.“ – mehr direkt im MB!-Mag.
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[via MB!-Mag]

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