Ist so’n Kumpelding: Silvester ’92 in der Wintersocken-WG

Silvester 1992, der Bekannte eines Bekannten kannte Jemanden, der wiederum irgendwie einen von uns kannte und wusste nicht, was er tat, als er unsere ganze Crew zu seiner halb privaten Silversterparty in eine gemietete Lagerhalle einlud. Ich weiß bis heute nicht, wer eigentlich der Hauptverantwortliche war, aber wen interessierte das zu der Zeit schon. Hauptsache, wir hatten eine Location zum Feiern, Hauptsache, es gab dort einen DJ, einen Kühlschrank und eine Tanzfläche und im Anschluss würde man ohnehin wieder bei Nasa und Shania in der Wintersocken-WG übernachten.

Nasa befand sich in Sachen Attraktivität so ungefähr auf Augenhöhe mit Tilda Swinton und dem jungen Otto Waalkes, ihren Spitznamen bekam sie von uns originellerweise aufgrund ihres ausgeprägten Geruchsorgans. Verlässlich war aber ihr Vorrat an Spirituosen und harzigem Rauchwerk in ihrer Glasvitrine, worauf besonders Kollege Lars relativ gut zu sprechen war. Shania war mehr Tänzerin als Konsumentin, hatte aber nicht zuletzt aufgrund ihrer Gelenkigkeit ein Bettgestell, welches mehr aus Kerben als aus Holz bestand. Ihre Umtriebigkeit war uns Allen bekannt, daher wurde diese WG auch nur mit besonders reissfesten Verhütungsmaterialien (= „Wintersocken“) aufgesucht and now you know.

Die gesamte Verantaltung verlief auch an diesem Silvester-Abend relativ harmonisch; bis auf Lars, der sich erneut nicht zwischen nebelig und flüssig entscheiden konnte und somit in 10minütigem Wechselspiel Dreiblättriges gegen Bacardi-Cola tauschte. Sicherheitshalber verlegten wir den leicht angeschlagenen Lars kurz nach Mitternacht also eine Etage nach oben, in so eine Art Geräteraum. So richtig einverstanden schien Lars mit seinem von uns oktruierten, früheren Partyende nicht zu sein und so entschwand er immer wieder ungefragt aus seinem Verlies und belästigte jede Menge unschuldiger Partygäste mit unverständlichen Wortfetzen und einer fahlen Gesichtsfarbe, die heftiger ins Grün ging als TrimmDich-Anhänger.

Wir beschlossen also, Lars sicherheitshalber in diesem Bunker einzuschließen, bevor wir noch alle seinetwegen rausfliegen würden. „Komm‘ Lasse, legst dich schön hier oben hin und lässt uns in Ruhe weiterfeiern. Ist ja so’n Kumpelding, nä!“, „Iwidsarxknstnrgbn!“, vermutlich hatte er recht, ein Einschließen wäre jetzt aber trotzdem unabdingbarer als auf die Rolle zurückgeflatschtes Tesafilm. Kurz darauf verliess ich die Party, Shania wollte mir noch irgendwelche Pranayamen zeigen, ich schlief aber vorher ein. Am nächsten morgen kam dann irgendwann Nasa mit Purpfeife im Mundwinkel zu uns ins Zimmer und erkundigte sich nach Lars, der ja wohl hoffentlich nicht über Nacht in diesem Geräteraum vergessen wurde!

Wurde er aber. Wir setzten uns sofort ins Auto, nahmen noch schnell ein paar Berliner mit und machten uns auf den Weg zu diesem Lagerhaus, wo wir Lars schon von Weitem von innen gegen die beschlagenen Fenster prügeln sahen, seine Gesichtsfarbe wechselte über Nacht offensichtlich auf ein tiefes Kaminrot; Lars, diese Ampelmarmel, ein verrückter Typ. „Alter, ich dachte ihr kommt gar nicht mehr! Wieso habt ihr mich hier in diesem heizungslosen Lagerschuppen zurückgelassen, schlimmen Hunger hab‘ ich auch!“. „Ja, sorry, aber Du hast so süß geschlafen, wir wollten Doch nicht stören. Und guck mal hier, haben noch ein paar Berliner mitgebracht, mit Pflaumenmus, die magst Du doch so gerne!“. „Äh, ja. Danke!“. „Aber gerne. Ist doch so’n Kumpelding!“.
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[Diese (bis auf die Namen 100% wahre) Geschichte ist im Rahmen der Kampagne „Ist so’n Kumpelding“ zur Produkteinführung des neuen BACARDI OakHeart-Rums entstanden. Unter anderem haben auch Gilly, Thang, René, Willy und Maik zu diesem Thema schon etwas gebracht. Facebook-Fans haben die exklusive Chance, den neuen BACARDI OakHeart vorab zu testen.]

Kommentare

8 Antworten zu “Ist so’n Kumpelding: Silvester ’92 in der Wintersocken-WG”

  1. loverk89 sagt:

    Ja solche Silvesterfeiern kenn ich auch :) Iwidsarxknstnrgbn!

  2. leeroooy sagt:

    TLDR!

  3. singhiozzo sagt:

    Biste echt eingeschlafen? Keine neue Kerbe im Bett?

  4. rieke sagt:

    „unabdingbarer als auf die Rolle zurückgeflatschtes Tesafilm“

    der brauchte etwas, wenn man ihn aber hat, dann ist er wirklich pretty, pretty good! ;o)

  5. Jyrce'ne Belvedere (Donovan) Anderson sagt:

    Da war ich not dabi. one year before war Svennson Krygelbergen. Aber 1992er not. shit. fantastic story

  6. Johannes sagt:

    Beim unabdingbaren Tesafilm ist mir fast mein Espresso oral auf die Tastatur gedingst.

  7. Erdge Schoss sagt:

    Betten, werter Herr Winkelsen, in die man noch Kerben schlagen konnte … Haben Sie das mal bei Ihrem Modell versucht?

    Herzlich
    Ihr Schoss

  8. anke sagt:

    lieber herr winkel, das mit der „…tesarolle“ linguistische hoechstleistung, guuuut gefallen,abdingbare gruesse

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