Jan Delay veröffentlicht sechstes Studioalbum „Earth Wind & Feiern“ // Streams
Die Vorfreude war groß und der Release-Termin wurde sofort in den Kalender eingetragen und hier ist es endlich, das neue Album „Earth Wind & Feiern“ von Jan Delay. Das Ende Januar veröffentlichte Intro machte schon einmal richtig Bock und auch das „Get Lucky“-Cover grob an Daft Punks „Get Lucky“ angelehnte „Eule“ machte richtig Spaß.
Gestern Abend habe ich Jan Delays Youtube Call-In Show „Brrrrring. Eißfeldt.“ in der Release Party Edition gesehen und konnte mir da dann auch einen ersten Einblick über den Rest der Platte machen. Es fällt schon auf, dass da außerordentlich viel mit Autotune gearbeitet wird (nein, jetzt kommt kein Boomer-Autotune-Hate, ich mag Autotune als Stilmittel, es kann helfen). Das Ding ist, dass – und ich hoffe, ich trete hier Niemandem zu nah – Jan Delays Stimme ja schon ohne Autotune nach Autotune klingt. Das fiel mir das erste Mal bei der Kitschkrieg/Delay-Nummer „17:30h“ auf. Kitschkrieg liebt Autotune, ganz Trettmann ist Autotune, aber muss halt auch nicht immer.
Dann sind mir noch die zahlreichen Reggae-Vibes aufgefallen. Die Bläser und die sonstigen Reggae-Elemente sind auf sehr vielen Stücken vorhanden, was dafür sorgt, dass man zwischendurch das Gefühl hat, diesen einen Song doch gerade schon einmal gehört zu haben?! Ich war jetzt nicht auf eine weitere Reggae-Pladde eingestellt, was vermutlich mit dem Albumtitel zusammenhängt. Ich dachte halt wirklich, da kommt jetzt mehr so eine „Earth, Wind & Fire“-vibin‘ Pladde in etwas moderner bei raus, mehr Soul, Funk und Disco und eben weniger Marley.
Aber ey, ich habe das Album jetzt erst 2x durch und weiß genau, dass ich neben „Intro“ und „Eule“ auch „KingInMeimDing“, „Alexa“, „Gestern“ und vor allen Dingen „Tür’n knall’n“ mit dem Lary-Feature lieben werde. Das sind dann immerhin schon einmal 6 supergeile Nummern und dass ich eben Soul mehr liebe als Reggae oder Ska, dafür kann der Künstler ja nichts. Also – die Freude ist nach wie vor groß, das Album ist toll, ich werde es aber vermutlich nicht so oft hören wie „Jan Soul Rebels“, „Mercedes Dance“ oder „Bahnhof Soul“. Und ja, ich habe gelernt: Nichts ist so kalt wie der heisse Scheiß von gestern. Aber den neuen Scheiß von morgen sehe ich hier auch nicht zwingend.