Joe Rogan & Steven Pressfield über die Naturgewalt des Egos und das „Greater Self“
Gerade dieses spannende Video von Joe Rogan gesehen, der jüngst Steven Pressfield zu Besuch in seiner Show hatte. Pressfield ist u.a. für seinen Bestseller „The Art of War“ aus 2002 bekannt, in welchem er Konzepte des Widerstands erforscht. Er definiert Widerstand als eine Kraft, die uns daran hindert, unser kreatives Potenzial zu entfalten. Außerdem hat er als Roman- und Drehbuchautor „Die Legende des Bagger Vance“ geschrieben, was im Jahr 2000 mit Matt Damon und Will Smith in den Hauptrollen verfilmt wurde. Greater Self.
Das Ego als Naturgewalt
Es geht in diesem Ausschnitt um das Ego, welches in jedem Menschen auch für die Prokrastination, also das unnötige Aufschieben von Dingen, verantwortlich ist. Er nennt es eine „Naturgewalt“, mit der jede/r einzelne von uns umzugehen hat. Er erklärt das Ego als Ich-Wahrnehmung, die immer alles unter Kontrolle haben muss. Bei allen Kreativen verhält es sich im Gegensatz aber so, dass sie sich dem sogenannten „Greater Self“ hingeben und daraus all ihre Kreativität ableiten. Und das Ego hasst das, möchte es nicht zulassen. Weil es weiß, dass je mehr Du Deine Wahrnehmung weg vom Ego verschiebst, umso weniger Bedeutung es hat. Und Menschen, die sich mit ihren Gedanken/mit ihrem Ego identifizieren, interpretieren es so, als ob sie dann selbst keine Bedeutung mehr hätten.
Angst ist die vorherrschende Gefühlslage des Egos
Er erklärt seine Idee, dass das Ego eine Art Widerstand aufbaut, die verhindern soll, sich mit dem „Greater Self“ zu verbinden. Es liefert dann direkte Ablenkungsmanöver, Dinge, um die man sich doch jetzt viel lieber kümmern sollte. Trinken gehen, Frauen hinterherjagen, rumhängen, younameit. Hauptsache keine Kontrolle abgeben. Er schaut dann auch nochmal auf die Tierwelt, die aus irgendwelchen Gründen von Natur aus in ihrem „Greater Self“ zu leben scheinen, sie leben schon in der Gottes-Energie. Während das Ego in einer vorherrschenden Gefühlslage von Angst lebt. Die Angst, verletzt zu werden, die Angst, zu sterben. Und dass es das dann auch war; der Tod des Körpers ist gleich der Tod des Ichs, also des Egos.
Was ist denn nun das „Greater Self“?
Spätestens jetzt sollte doch die Frage aufkommen, was das „Greater Self“ denn eigentlich ist, mit dem man sich viel lieber verbinden sollte, als ausgerechnet mit dem dummen Ego. Und genau diese Frage stelle Joe Rogan dann auch. Steven Pressfield beantwortet diese Frage mit einem Hinweis auf Psychedelics und erklärt da noch so ein bisschen herum, hier kommt dazu meine abschließende Antwort: er meint damit das universelle Bewusstsein. Es gibt nur ein einziges Bewusstsein, aus dem alles entsteht, was wir kennen und auch, was wir nicht kennen. Und es ist für uns alle gleich, wir sind alle mit diesem einen Bewusstsein verbunden.
Letztlich ist dieses Bewusstsein Gott. Und das vorherrschende Gefühl dieses Bewusstseins, was Pressfield „Greater Self“ nennt, ist Liebe. Jetzt geht es nur noch darum, sich tiefer mit diesem Bewusstsein zu verbinden, tiefer in sich hineinzubegeben. Und da gibt es jede Menge Möglichkeiten, die ich in den letzten vier Jahren ja selbst erforscht habe, weshalb ich noch einmal bestätigen möchte: ja, es funktioniert. Diese tiefere Dimension in sich selbst zu finden und die Wahrnehmung vom sich selbst einschränkenden Ego hin zum universellen Bewusstsein zu verschieben, ist das wichtigste, was du in deinem Leben erreichen kannst. Ich bin sehr dankbar für diesen Beitrag, bitte mehr solcher Gäste, Herr Rogan.