Justin Timberlake veröffentlicht sechstes Studioalbum „Everything I Thought It Was“ + Tiny Desk Concert
Das sechste Studioalbum von Justin Timberlake, „Everything I Thought It Was“, erscheint in einer kulturellen Landschaft, die sich weit von seinen früheren Werken unterscheidet. Seit dem Beginn seiner Solokarriere hat er sich als Künstler sowohl für Alben als auch für Singles einen Namen gemacht. In seinen besten Momenten gelang es ihm, vollständige künstlerische Visionen zu erschaffen, die so kraftvoll fokussiert waren, dass die Singles daraus wie eigenständige Ereignisse wirkten.
Rückblick auf vergangene Alben
Seine früheren Alben, wie „Justified“, „FutureSex/LoveSounds“ und „The 20/20 Experience„, wurden von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Doch etwas veränderte sich mit „Man of the Woods“ (2018), einem Projekt, das als Rückbesinnung auf Americana und Folk präsentiert wurde. Doch mit Ausnahme einiger Songs, die mit Chris Stapleton geschrieben wurden, blieb „Woods“ größtenteils dem treu, was Timberlake kontinuierlich umarmt hat: R&B in Verbindung mit Pop.
Kritische Reflexion und Wandel
Timberlake sieht sich nun mit den Folgen vergangener Fehler konfrontiert, darunter sein Verhalten gegenüber seiner Ex-Freundin Britney Spears und das berühmte Janet Jackson-Vorfall während des Super Bowl-Auftritts. Diese Ereignisse haben zu einer kritischen Reflexion geführt und die Wahrnehmung seiner Karriere verändert. Trotz öffentlicher Entschuldigungen bleibt die Reparatur des Schadens an seinem Ruf eine Herausforderung.
Analyse des Albums
„Everything I Thought It Was“ ist ein ehrliches Werk, das Timberlakes tief empfundene Liebe zu seiner Frau Jessica Biel widerspiegelt. Das Album ist eine Mischung aus verschiedenen Stilen und erinnert an seine früheren Arbeiten. Die Lead-Single „Selfish“ und Tracks wie „Fuckin‘ Up the Disco“ und „My Favorite Drug“ zeigen Timberlakes Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, eingängige Melodien zu kreieren.
Rückkehr zu den Wurzeln
Obwohl das Album in vielerlei Hinsicht an vergangene Erfolge anknüpft, fehlt ihm oft die geschmeidige Anziehungskraft, die Timberlake einst ausstrahlte. Als 43-jähriger Familienvater scheint er nicht mehr der gleiche Verführer zu sein wie früher. Dies spiegelt sich auch in den Lyrics wider, die manchmal übertrieben und klischeehaft wirken.
Fazit | tl;dr
„Everything I Thought It Was“ ist ein Album, das die Entwicklung und den Wandel von Justin Timberlakes Musikkarriere reflektiert. Obwohl es nicht das gleiche Maß an Begeisterung wie seine früheren Werke hervorruft, zeigt es dennoch seine künstlerische Reife und Aufrichtigkeit. Timberlake (Youtube) mag sich auf dem Weg zu einer erwachseneren musikalischen Phase befinden, aber sein Talent und seine Leidenschaft für die Musik sind unbestreitbar. Unter dem Album findet ihr noch das neue Video zu „No Angels“ und den aktuellen (und sehr guten!) Tiny Desk Auftritt.