Kalifornien gegen Amerika – Wie CalExit plötzlich wieder möglich scheint #calexit
Die Vereinigten Staaten stehen vor einem historischen Zerreißmoment – nicht wegen eines äußeren Gegners, sondern wegen innerer Spannungen. Seit Donald Trump Anfang Januar erneut als Präsident vereidigt wurde, hat sich das politische Klima drastisch verändert. Während viele Bundesstaaten ihm zujubeln, formiert sich besonders in Kalifornien massiver Widerstand. Kalifornien gegen Amerika – Wie CalExit plötzlich wieder möglich scheint.
Angriff auf Kalifornien
Trump 2.0 führt keinen offenen Dialog mehr mit progressiven Staaten – er führt einen Feldzug. Neue Sonderzölle treffen vor allem Kalifornien: Umwelttechnologie, Biotech, Software, Hightech-Farming – alles Branchen mit Sitz im „Golden State“. Nationale Gesetze hebeln Kaliforniens eigene Klimaauflagen aus. Selbst das liberale Klima in Städten wie Los Angeles oder San Francisco gerät unter Beschuss.
Washington wirft Kalifornien „Kontrollverlust“ vor – und Kalifornien kontert mit Trotz. In diesem aufgeheizten Klima gewinnt eine lange belächelte Idee neuen Schwung: Calexit – Kaliforniens Unabhängigkeit von den USA.
CalExit – Eine alte Idee wird neu belebt
Bereits 2016, nach Trumps erster Wahl, gingen in Kalifornien zehntausende auf die Straße. Plakate mit „Not My President“ oder „California Resists“ dominierten die Proteste. Die Bewegung „Yes California“ mit ihrem Slogan „California is a nation, not a state“ schlug mediale Wellen. Ein erstes Unabhängigkeits-Referendum wurde 2017 jedoch durch den Verdacht russischer Einflussnahme torpediert – einer der Initiatoren lebte in Moskau.
Doch die Idee blieb. Mit Trumps Rückkehr ins Amt erhält die Bewegung einen neuen Schub. Anführer wie Ruis Evans betonen, dass Kalifornien kulturell, wirtschaftlich und politisch längst ein eigener Staat sei. „Ich will eure Werte nicht und ihr wollt meine nicht“, erklärt Evans.
Was wäre, wenn Kalifornien wirklich austritt?
Die Frage nach der rechtlichen Umsetzbarkeit ist kompliziert. Die US-Verfassung sieht keine Sezession vor. Selbst wenn Kalifornien ein Referendum durchführen würde – es wäre rechtlich nicht bindend. Der Weg zur Unabhängigkeit müsste durch eine Verfassungsänderung führen – praktisch unmöglich. Doch die Realität interessiert sich immer weniger für juristische Feinheiten. Die politischen Fronten verhärten sich, und mit jeder neuen Strafaktion aus Washington wächst die Wut in Kalifornien.
Parallel dazu bleiben die Fragen, ob Mexiko und Kanada wirklich Mitglieder der EU werden könnten. Und ob Ungarn aus der EU rausgeschmissen wird, dafür Großbrittanien aber wieder zurückkommt.
Wirtschaftlich stark genug?
Kalifornien wäre auf dem Papier bestens gerüstet: Es ist die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt – vor Frankreich oder Großbritannien. Weltkonzerne wie Apple, Google, Tesla, Meta oder OpenAI sitzen dort. Der Bundesstaat ist Vorreiter bei Umweltpolitik, LGBTQ+-Rechten, Frauenrechten und Cannabislegalisierung.
Die Bevölkerung ist mehrheitlich hispanisch, multikulturell geprägt und global vernetzt – ein Gegenentwurf zum weißen, konservativen Amerika, wie es Trump verkörpert. Kalifornien sieht sich selbst als progressives Modell für das 21. Jahrhundert – nicht als Teil eines rückwärtsgewandten Nationalismus.
Der große Showdown?
Die politische Kluft zwischen Kalifornien und Washington ist so tief wie nie. Gouverneur Gavin Newsom, Trumps inoffizieller Gegenspieler, wirkt zunehmend wie ein Staatschef in spe. Der Begriff „Calexit“ taucht wieder auf – nicht als Gag, sondern als greifbare Option. Noch ist nichts entschieden. Aber die Entwicklung zeigt: Wenn sich ein Bundesstaat wie Kalifornien tatsächlich vom Rest der USA abwenden würde, wäre das nicht nur ein symbolischer Akt – sondern der Anfang vom Ende der Vereinigten Staaten, wie wir sie kennen.
Kalifornien gegen Amerika – Wie CalExit plötzlich wieder möglich scheint:
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[via Clever Camel]
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