Mark Manson: Der Kreislauf der Empörung – Ein Blick hinter die Wellen der Aufregung

Mark Manson

In der neuesten Episode von After Skool erklärt der Bestsellerautor Mark Manson den sogenannten „Outrage Cycle“ (Empörungskreislauf), der jedes bedeutende Ereignis in unserer digitalen Welt begleitet. Manson beschreibt, wie extreme Reaktionen in den sozialen Medien die meiste Aufmerksamkeit erhalten, was die Dynamik des Empörungszyklus befeuert. Dieses Phänomen verläuft in drei vorhersehbaren Phasen.

Die erste Welle: Die virale Welle

Sobald ein bedeutendes Ereignis eintritt, beginnt eine sofortige Flut von Reaktionen in den sozialen Medien. Augenzeugenberichte, erste Tweets und Breaking News dominieren die Diskussion. In dieser Phase gibt es oft noch wenige bestätigte Informationen, was die Spekulationen und Diskussionen nur weiter anheizt. Der Nachrichtenwert eines Ereignisses wird hier hauptsächlich durch die Schnelligkeit der Verbreitung bestimmt, weniger durch die Qualität der Information.

In dieser primären viralen Welle wird die Berichterstattung oft durch Emotionen, voreilige Schlüsse und erste visuelle Eindrücke geprägt. Menschen eilen, um ihre Meinung oder Analyse zu teilen, was häufig dazu führt, dass Falschinformationen oder übertriebene Darstellungen kursieren.

Die Reaktionäre Welle: Wenn alles in Frage gestellt wird

Nach 24 bis 48 Stunden tritt die zweite Phase ein: die Reaktionäre Welle. Hier werden erste Berichte und verbreitete Inhalte hinterfragt. Experten, Influencer und Nachrichtenkanäle überprüfen die Fakten und decken Ungereimtheiten auf. Dabei kommen oft gefälschte oder falsch interpretierte Daten ans Licht. Diese Phase bringt nicht nur Klarheit, sondern auch weitere Empörung – diesmal über die Verbreitung von Fehlinformationen.

Manson betont, dass dieser Teil des Zyklus besonders konfliktgeladen ist. Unterschiedliche Interessengruppen und ideologische Lager nutzen diese Phase, um das Geschehen aus ihrer jeweiligen Perspektive zu deuten. Dies verstärkt die gesellschaftliche Fragmentierung, da jeder sein eigenes Narrativ bestätigt sehen möchte.

Die Anti-Reaktionäre Welle: Ruhe nach dem Sturm?

In der dritten Phase, der Anti-Reaktionären Welle, setzen sich gemäßigte Stimmen durch. Diese Phase wird von jenen geprägt, die zur Mäßigung aufrufen und die aufgeheizte Debatte zu beruhigen versuchen. Meist sind es unabhängige Denker, die nicht in das mediale Aufmerksamkeitskarussell eingebunden sind und versuchen, eine differenzierte Sichtweise zu vermitteln. Doch paradoxerweise wirkt diese Phase oft langweilig auf das Publikum. Sobald die hitzige Diskussion abflaut, verlieren viele Menschen das Interesse und wenden sich dem nächsten großen Ereignis zu. Zum Beispiel einem Fußballspiel.

Mark Manson x Outrage Cycle – Der Kreislauf wiederholt sich

Manson fasst den Empörungszyklus mit der Erkenntnis zusammen, dass die Aufmerksamkeitsökonomie der sozialen Medien das Ereignis selbst oft in den Hintergrund drängt. Das wichtigste ist nicht das Ereignis an sich, sondern die Reaktionen, die es hervorruft. Wenn ein neues „signifikantes Ereignis“ die Aufmerksamkeit der Massen auf sich zieht, wird der Kreislauf von vorne gestartet. Was gestern noch von großer Bedeutung war, gerät schnell in Vergessenheit.

Fazit | tl;dr

Der „Kreislauf der Empörung“, den Mark Manson (Web) in After Skool beschreibt, ist ein Spiegel der heutigen Informationsgesellschaft. Extreme Reaktionen, Desinformationen und Polarisierung dominieren die erste Phase, während in den folgenden Phasen eine nüchternere Analyse der Geschehnisse und letztlich das Vergessen überwiegen.

Mark Manson: Der Kreislauf der Empörung

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