MC bleibt Inside
George Michael sagt „Let’s go outside“, ich sage: Georgey, Outside my ass! Wobei, bei Herrn Michael sollte man mit solchen Äußerungen nicht so voreilig sein. Was ich Euch heute eigentlich nur sagen möchte: AnhängerInnen der Freiluftvögelei sind bei mir an der falschen Adresse! Milchverglaste Fensterfronten mit inkludiertem Sonnenschutz sind bei mir das höchste der Gefühle! Ich stehe dazu: JA, ich bin ein einförmig unflexibler Drinnenpimperer – und das hat nicht einmal ausschließlich mit einer erhöhten Erkältungsgefahr, respektive einer drohenden Niereninsuffizienz im Alter zu tun. Vielmehr waren es diese Ereignisse, die mir die Fröhlichkeit am triebhaft auszulebenden Naturismus vermiest haben.
Mitte der Neunziger wollte ich als frischverliebter Leichtfuß am einem Kieler See picknicken. Zunächst hielt ich den Vorschlag meiner damaligen Gespielin furchtbar kleinbürgerlich. Außerdem war ich der Meinung, der rotkarierte Innenstoff eines rattanigen Picknickkorbes würde nicht zu meiner bordeauxroten Diesel-Jeansjacke und meinem Popperscheitel passen; ich wurde dann aber schnell infolge einiger salopper, bereits eingepackter Betriebsmittel wie Sportzigarette und der Flasche Kellergeister Möet vom Gegenteil überzeugt. Statt Rattankorb nahm man einen leeren Karton aus dem Supermarkt; so musste ich diesen vermeintlich romantischen Hock-Imbiß noch nicht einmal vor meinen Freunden verheimlichen. Die Sonne brannte. Der Sekt machte komisch. Der schwarze Afghane Kirschkuchen erledigte übriges und so kam es, dass lil‘ MC seinen kleinen, damals noch unbehaarten Arsch den anwesenden Gänsen vor’s Rostrum hielt; was in deren Interessengemeinschaft nicht ausschließlich billigend hingenommen wurde. Das progressive Schnattern gerade noch vernehmend sprang ich auf, rannte halberegiert gen Seeufer und grüßte dort meinen in unweiter Entfernung angelnden … Nachbarn. Von der aus meiner egoistischen Einzelflucht resultierten Disharmonie zuhause mal abgesehen, war es noch ein schöner Abend. Es lief Magnum im TV.
Knappe 2 Jahre später versuchte ich es erneut. Mir wurde der Wunsch mitgeteilt, aus Beratungsgründen meiner damaligen Freundin in die Umkleidekabine zu folgen. Ob ich mich bei H&M nun irgendwo im Laden, vor den Kabinen oder in einer Kabine langeweile war mir vergleichsweise egal. Ich willigte ein und liess auch die Fummelei zu; es gäbe schließlich Schlimmeres. Coldplay, zum Beispiel. Aber das wusste ich noch nicht, die gibt’s ja erst seit 2000. Ich war ja immer der Meinung, das H&M-Garderobenpersonal sei gleichgültiger als laktoseintolerante Veganer bei Milchfabriksführungen und fühlte mich somit ungestört. Ziemlich doof guckte ich dann, als eine Mitarbeiterin über die Schwingtür hinweg die freudige Botschaft der Verfügbarkeit der Bluse auch in angefragter Größe verkündete. Kurz darauf guckte sie selbst dann auch doof. Und meine damalige Freundin erst. Aber das konnte die Verkäuferin aus der Perspektive ja nicht sehen. Fernsehprogramm am Abend war auch schwach.
Endgültig wurde meine Außenbims-Disharmonie in Köln besiegelt. Es war Karneval, es war im Haxenhaus und es war die Zeit der ersten Fotohandys. Und woher sollte ich wissen, dass Kölns ehrgeizige Toilettenfrauen bisweilen mit häteren Rückhänden ausgestattet sind als John McEnroe. Das war’s, MC bleibt Inside. Und dank Internet gibt’s Magnum jetzt jederzeit!
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Hinweis: MC Winkel heute um 16.30h im Bunker-D an der FH Kiel (Sokratesplatz), „Weblog-Blödsinn 2.0 – Ein Internet-Selbstdarsteller klärt auf„. Vorbeikommen!
Die Toilettendame im Haxenhaus kam bestimmt aus Düsseldorf. Kölner sind doch weltoffen. Und wer hat nicht schon beim Karneval ein Pärchen wildpimpern gesehen?
Das sind wirklich eindeutige Gründe.
Hättest höchstens die Verkäuferin inside
bitten können für ne 3er Session und mit der
Toilettenfrau `nen lütten movie filmen können.
Aber das ist ja nicht deine Art. Und Georgey…
Der würde auf jeden seinen Stick als Köder für
den Nachbarn freigeben.
Magnum? Der uncoolste Daddy überhaupt, der mit einem der uncoolsten Ferraris versucht zu verbergen, dass in seinem Schnauzer schon seit Jahren nicht mehr los ist als in Higgins Hosen?
MC, die Jugendsünden in Sachen Freiluft in allen Ehren… Aber Magnum? Nein, nein, nein!!! Auch nicht ironisch!
Das hast Du dann aber falsch verstanden: Es ist ja die Gefahr, erwischt zu werden, die den Draußenfick so spannend macht. Aber doch nicht das Erwischtwerden selbst! Es ist aber auch schwierig mit der Balance…
dann bekommst du ja gar keinen sonnengebräunten popo.
@zoee: für den dunklen teint sorgen doch nun die haare an dieser stelle!
:-) sehr nett!
aber die schottenjungs wissen wahrscheinlich, warum sie röcke tragen – ist im fall der flucht auch viel bequemer als eine um die knöcheln baumelnde hose.
ich find draußen pimpern aber generell völlig überbewertet – all der dreck, die insekten und die unbequemlichkeit…
Du armer Kerl. Da hat man Dir die Sache aber gründlich verhagelt. Aber ich kann dem auch nicht so viel abgewinnen. Auto viel zu eng, draussen zu viel Krabbelviehzeugs, Umkleidekabinen meistens zu klein und auf dem Boden tummeln sich Wollmäuse. Nee, das muss man echt nicht haben.
Wie jetzt? Nicht mal nachts am Strand?? Wie langweilig…wozu wohnt man denn an der Ostsee?!
@promotante:
der grund ist ganz einfach…ich sage nur
Im Po Sand
Daß die Einladung in die H&M-Kabine eine Finte war, hätte Dir doch klar sein müssen, li’l MC! Niemand mit einem IQ > Schuhgröße probiert in dem Laden ernsthaft was an. Erstens passt der Kram eh nie, ist aber so billig, daß man’s halt kauft (falls jünger als 18 oder IQ < Schuhgröße) und im Zweifel nach der Fete, für die man den Fummel gekauft hat, zurückbringt und sich das Geld wiederholt. Zweitens geht alles von H&M planmäßig beim ersten Anziehen kaputt, also ist eine Anprobe völlig sinnfrei.
Aber Coldplay kann ich auch nicht leiden, stimmt.
@ Gürtel: Im Po is doch harmlos =) …dann eben im Wasser…oder hinterher ins Wasser. Himmel, habt ihr Jungs in den 90ern denn keine anständigen Strandparties gefeiert?
@ schottin: … mag ja alles sein, aber vierlleicht wurde es nicht so deutlich: die Toilettenfrau war ja gerade meine Auserwählte; ich hielt es für eine Kostümierung. Karneval ist komisch. :)
@ Jerry: Stickpresent! :)
@ robert: Gut, Ferraris sind nicht cool. Aber: wie cool ist bitte ein Schnauzer. Wird Zeit, dass ich den mal zurück bringe… :) Ich bleibe dabei: Magnum war super. Allein, wie er sich in seiner Bude von der Treppe aus immer schon ein Pils aus dem Kühlschrank griff. In der Dose!
@ Manniac: Dochdoch, das war mir ja bewusst und auch wirklich nicht ganz unspannend. Aber wenn man dann jedes Mal erwischt wird… dann hat’s sich schnell ausgeoutsidet!
@ zoee: Wie, Frau zoee eine FKK-Anhängerin?
@ little-womabt: äääh, ja. Stimmt leider. :)
@ Finja: Außerdem muss man ständig damit rechnen, dass Jürgen Drews irgendwo aus dem Feld gesprungen kommt; ein sehr falllattöser Gedanke!
@ Frau Ährenwort: Eben, Krabbelviehzeugs und Wollmäuse. Und der Proktologe verklagt Dich dann noch wg. Tierquälerei. Nenené.
@ Promotante: Nachts ist mir da auch zu viel Wellengang! Und man sieht die aufkommende Flut ja noch nicht einmal richtig… :)
@ Gürtel: Hehe… Dich behalte ich auf Malle da aber mal ganz besonders im Auge!
@ Kiki: Also es gibt da durchaus ein paar Sachen von H&M, die bei mir länger hielten, z.B.
@ Promotante II: Dochdoch, schon, aber der Gürtel hat schon recht: Sand+Reibung=Blut. Und wie schnell holt man sich dabei dann Hepatitis?!
zum Sex am Strand und als Ergänzung zu Gürtels „Im Po Sand“ noch dieser feine Begriff: die „Sackschaufel“, welche mit jedem Stoß Sand in die Damen befördert, weswegen für Sex on the Beach die Reiterstellung vorgeschlagen wird. Leider spreche ich da nicht aus Erfahrung. Die habe ich nur auf abschließbaren (das ist nämlich der Trick dabei, MC) Discotoiletten… jetzt reicht es aber auch an Infos, viel Spaß beim Uni-Vortrag!
gehört zu nem richtigen mann dazu! bassd scho!
@ MC: Wie geil. Das habe ich misverstanden.
Du bist einfach der John McLaine des Beischlafs
Die Diesel-Jacke habe ich immer noch im Keller! Genau die Farbe! Ansonsten halte ich mich bei diesem Themka mal eher zurück und geniesse! Ich glaub ich mach nen Blog drüber!
@ hendrik: Alter, „Sackschaufel“? Großartig. Hier auf whudat.de lernst man noch was! Und: Danke!
@ little-wombat: … ist sooo schlimm übrigens auch nicht. Muss das mal fotografieren. :)
@ schottin: Stimmt auch nicht! :)
@ dr.sno*: … meinst Du, der hat auf all‘ seinen Destinations für die outside-Bilder auch … gepimpert!?
@ holstenbewohner: Echt? Man sollte mal ein Revival-Meeting machen, wo alle diese Jacken tragen. Und bzgl. des „Blogs“: komm‘ heute Nachmittag mal vorbei, da erkläre ich, wie einfach das mit den WordPress-Blogs funktioniert…
genau, mach mal! zeig mir deins, dann zeig ich meins *prust*, wobei das bei mir gerade eher ins krabben-pavian-rot geht… 16 min. münzenmalle waren doch bissi zu viel ;-)
Seien Sie unbesorgt, werter Herr Winkelsen,
im Alter ist das ganz normal.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
tztztz….was ist nun eigentlich Ihr Problem? Die Zuschauer? Dafür habe ich nun wirklich vollstes Verständnis….Sie sind ja so introvertiert *lol*….
und @promotante: du verschweigst mir doch was ;-)
Das habe ich mir doch gedacht – passt ja auch zu dem überall bekannten, introvertierten Selbstdarsteller! Wie käme es sonst immerwieder zu diesen Geschichten!?
Hab dir ne Mail geschickt – also durchaus mal lesen!
Gruß,
Rieth
Herr Michael soll ja ein toller Liedermacher sein.
Und das, obwohl die rheinische Frohnatur da zu Hause ist? Kann ich gar nicht glauben…
Hätten Sie mal den Hauseingang bei mir gegenüber aufgesucht, wie das so viele tun. Da hätte es keinen Stress gegeben, und den authentischen Pipigeruch hätten Sie gratis dazu gekriegt…
In der Tat Winkelsen, es gibt Besseres, was man am Strand machen kann. Bevorzugt natürlich mit den Homies … http://video.google.com/videoplay?docid=3169170206056477422
wie? Was las ich da so zwischendurchunddrin? Malle? Sie etwa auch Herr Winkelsen? Wann? Wohin?
Wie kann man den Thomas Magnum nicht mögen? Ich bin empört…
[…] Bis morgen vielleicht. In der zweischenzeit versuche ich mir noch Zugang zu dem neuen Coldplay Song zu verschaffen [via], über den Song wird sich der bestimmt sehr freuen. Aber der machts ja auch nicht im freien. […]
[…] Söhnlein Brilliant servierte, was für mich okay war; immerhin war das erst kurz nach meiner Kellergeister- und lange vor meiner Moët & Chandon-Zeit. “Dann lege ich jetzt mal den […]