Nas und Hit-Boy veröffentlichen „Magic 3“ – Eine Reise der Hip-Hop-Wiederauferstehung
Die Wiederauferstehung von Nas in der US-Hip-Hop-Szene ist eine der auffälligsten Entwicklungen. Der Rapper aus Queensbridge landete mit einem der bahnbrechendsten Debütalben („Illmatic„) der Hip-Hop-Kultur einen Volltreffer. Doch seine Arbeit nach der Jahrtausendwende ließ ihn straucheln. In einer Phase der kreativen Neuausrichtung schloss sich Nas dann dem Produzenten Hit-Boy an – und stieß plötzlich auf eine aufregende goldene Ära. Hier sind Nas und Hit-Boy mit „Magic 3“.
Eine Dekade der Konstanz
Abgesehen von seinem bahnbrechenden Debütalbum ‚Illmatic‘ repräsentiert Nas‘ Arbeit in den letzten zehn Jahren die konsistenteste Phase seiner Karriere. Die Zusammenarbeit im Studio brachte sechs Alben hervor – jeweils eine Trilogie für ‚King’s Disease‚ und ‚Magic‚. Dabei wechselten sie geschickt zwischen einer faszinierenden Hommage an seinen Sound aus der goldenen Ära und einem zukunftsorientierten Ansatz. Jetzt neigt sich diese Ära dem Ende zu – ‚Magic 3‘ ist das letzte Album von Nas und Hit-Boy, und es könnte ihr bestes sein.
Nas Hit-Boy Magic 3 – Eine Umfassende Erfahrung
‚Magic 3′ bietet eine breite, eindringliche Erfahrung und nutzt die absoluten Stärken des Kern-Duos. 15 Tracks, die vor Nas‘ angeborener Künstlerkraft, seinen Flows und der Wirkung seiner Texte nur so strotzen und unübertroffen sind. Hit-Boy, ein Meister des Weltenschaffens, hat ebenfalls wenige Konkurrenten – er überholt den Boom-Bap-Sound auf frische Weise und legt geschickt neue Ideen über den vintage ‚Illmatic‘-Sound.
Die Highlights von ‚Magic 3‘
Die Highlights auf ‚Magic 3‘ verdeutlichen die überwältigende Stärke des Albums. ‚Fever‘ ist ein mutiger, industriell anmutender Opener mit schwerem Beton; ‚Superhero Status‘ mag überdimensioniert sein, spiegelt jedoch treffend Nas‘ Platz in der Hip-Hop-Geschichte wider. Ein erneuert auftrumpfender Lil Wayne liefert auf ‚Never Die‘ sein bestes Feature seit Jahren.
Mit seinem geschickten Kratzen und Turntable-Tricks erinnert ‚Pretty Young Girl‘ an die Zeit, als Hip-Hop in seiner Jugend war – eine Hommage an das Handwerk in seinem 50. Jahr. Tatsächlich steht die Zahl im Mittelpunkt des Albums – Nas feierte in diesem Jahr ebenfalls seinen 50. Geburtstag, und ‚Magic 3‘ stellt Kunst und Künstler als untrennbar miteinander verbunden dar.
Doch sie schrecken auch nicht davor zurück, sich von den Klischees der Goldenen Ära zu entfernen. ‚Sitting With My Thoughts‘ hat einen eisigen, synthetischen Klang, die rollenden Trap-Snares drängen Nas (X) zu einem anderen Raum für seine introspektiven Texte. ‚Blue Bentley‘ vertieft diesen Sound, bevor ‚Jodeci Member‘ sich erneut in Hit-Boys Sammlung von 70er-Soulplatten vertieft – wie kann er immer noch fantastische neue Samples in dieser Tradition finden? Die Kunst schwarzer Amerikaner scheint unerschöpflich zu sein.
Ein Kühnes Finale
Das mutige Finale ‚1-800-Nas&Hit‘ schließt das Album ab und vermittelt ein freudiges, aber auch bittersüßes Gefühl. Textlich setzt Nas Hip-Hop in seinen sozialen Kontext und lädt zu Vergleichen mit den Reden von Malcolm X ein. Kühne Worte, doch er hat nicht Unrecht – Hip-Hop schöpft aus demselben Fundus, demselben Vokabular, das der berühmte Aktivist verwendet hat. ‚Magic 3‘ könnte das Meisterwerk von Nas und Hit-Boy sein – der Abschluss dieses Kapitels ermöglicht es uns, ihre Beziehung zu analysieren, aber dennoch bleibt die Sehnsucht nach mehr.