Netflix Tipp: „Wild Wild Country“ – Bhagwan / Osho Dokumentarserie // Trailer

Osho Netflix

Mir ist vor ein paar Tagen erst wieder bewusst geworden, dass ich viel zu wenig über die Bhagwan-Bewegung wusste, also über Rajneesh Chandra Mohan Jain, der sich in den 60er und 70er Jahren noch „Acharya Rajneesh“ nannte, danach bis Ende 1988 „Bhagwan Shree Rajneesh“ oder kurz „Bhagwan“ hieß und sich dann von 1989 bis zu seinem Tod Osho nannte. In Kiel hatten wir einmal einen Nachtclub, der aus dieser Bewegung heraus entstanden ist, es war immer die Rede von „der Bhagwan-Disco“ Far Out, oder kurz Baggy. Ende der 90er Jahre wurde der Club dann sogar in „Osho“ umgetauft, worüber ich mir zu dieser Zeit einfach überhaupt keine Gedanken machte.

Jetzt bekomme ich auf meinen abonnierten Instagram-Seiten, die sich bevorzugt mit spirituellen Themen beschäftigen, auch immer wieder kluge Quotes von Osho um die Ohren gehauen und ich verspürte irgendwie das Bedürfnis, dieser Sache einmal auf den Grund zu gehen. Im Rahmen meiner Recherche bin ich auf die Doku-Serie „Wild Wild Country“ aufmerksam geworden und habe am Wochenende angefangen, mir die einzelnen Episoden anzusehen. Ich bin gerade erst bei Folge 3 und habe einfach keine andere Wahl, Euch diese Doku ganz unbedingt ans Herz zu legen.

Die Stadt „Rajneeshpuram“ mit eigenem Flughafen

Ein paar der Geschehnisse aus dieser Doku habe ich in Echtzeit so am Rande mitbekommen. Also, dass da ein indischer Guru mit seiner ganzen Anhängerschaft im Sommer 1981 nach Oregon kam, um sich dort für fast 6 Millionen Dollar eine Ranch zu kaufen, auf der eine Kommune aufgebaut werden sollte. Was ich nich mitbekommen hatte: nur ein Jahr später wurde dann direkt die Stadt „Rajneeshpuram“ auf dem Gelände der Ranch gegründet, Hunderte Sannyasins (so nannten sie die Bhagwan-Anhänger, frei nach der Neo-Sannyas-Bewegung, die Bhagwan Anfang der 70er Jahre gründete) arbeiteten am Aufbau der notwendigen Infrastruktur, innerhalb kürzester Zeit hatte man eine eigene Post, eine Schule, eine Feuerwehr, mehrere Einkaufszentren, Restaurants und ein öffentliches Transportsystem mit 85 Bussen. Es gab sogar einen Flugplatz (den „Big Muddy Ranch Airport“) mit stadteigenen Flugzeugen, ein Mandir (Hindu-Tempel) diente als Meditations- und Versammlungshalle. Außerdem hatten die Sannyasins leerstehende Häuser in der nächstgelegenen Ortschaft namens Antelope (mit etwa fünfzig Einwohnern), aufgekauft um dort so die Mehrheit im Stadtrat zu gewinnen. Es kamen Tausende von Besuchern aus aller Welt hierher – und in Oregon hatte man keinen Bock mehr.

Wie gesagt, ich bin noch nicht durch, aber was ich bisher gesehen habe, macht richtig viel Spaß und ich freue mich auf mehr. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich jedoch schon sagen, dass ich sofort in so eine Stadt wie Rajneeshpuram ziehen würde, egal wo auf der Welt sie sich befindet (gut, es sollte schon etwas sonnig und auch warm sein). Dass das in den 80er Jahren natürlich zu Konflikten mit der umliegenden Gesellschaft kam, ist nachvollziehbar. Und dass so ein Projekt unter der Führung einer komplett irren „Ma Anand Sheela“ (aka Sheela Silverman) aus den Fugen geraten könnte, kann man sich auch fast vorstellen. Aber im Grunde hatte man dort nichts Böses vor und ich bin echt gespannt auf die nächsten 3 Episoden. Gucken, Freunde!

„Wild Wild Country“ // Official HD Trailer | Netflix:

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