Puff Daddy aka Diddy droht lebenslange Haftstrafe: Hier alle Anklagepunkte
Der Musikmogul Sean „Diddy“ Combs, auch bekannt als Puff Daddy, steht aktuell im Mittelpunkt eines massiven Strafverfahrens, das ihm im schlimmsten Fall eine lebenslange Haftstrafe einbringen könnte. Anfang dieser Woche gab der zuständige Staatsanwalt eine Pressekonferenz, in der er erstmals alle Anklagepunkte gegen Diddy vorstellte. Die 14-seitige Anklageschrift ist erschreckend umfangreich und beinhaltet schwere Vorwürfe, die das Leben und die Karriere des einstigen Hip-Hop-Tycoons zerstören könnten. Wir berichteten bereits vorab, Teil 1 und Teil 2.
Ein kriminelles Imperium?
Einer der Hauptanklagepunkte gegen Diddy lautet auf Erpressung und die Bildung einer kriminellen Vereinigung. Über Jahrzehnte hinweg soll er sein Musikimperium genutzt haben, um ein Netzwerk von Verbrechen aufzubauen und zu verschleiern. Mitarbeiter, darunter Sicherheitskräfte, Assistenten und Haushaltsangestellte, sollen ihm dabei geholfen haben, illegale Aktivitäten auszuführen und zu vertuschen. Die Vorwürfe beinhalten schwerwiegende Verbrechen wie Menschenhandel, Zwangsarbeit, Entführung, Raub und Behinderung der Justiz.
Besonders erschütternd sind die Behauptungen, dass Diddy Frauen über Jahre hinweg emotional und körperlich missbraucht haben soll. Er soll diese Frauen nicht nur zu sexuellen Handlungen gezwungen, sondern sie auch systematisch eingeschüchtert und manipuliert haben. Dabei soll er Drohungen ausgesprochen und die Abhängigkeit der Frauen ausgenutzt haben, indem er ihnen finanzielle Unterstützung versprach, die er bei Widerspruch entzog.
Puff Daddy lebenslange Haftstrafe? Gewalt und Missbrauch
Laut der Anklageschrift geht die Gewalt, die Diddy ausgeübt haben soll, weit über den emotionalen Missbrauch hinaus. Es wird behauptet, er habe mehrere Frauen körperlich angegriffen und dabei mit Fäusten, Gegenständen oder Tritten verletzt. Besonders brisant: Einige dieser Übergriffe wurden sogar von Zeugen beobachtet oder auf Video festgehalten. Ein Vorfall aus dem Jahr 2016, bei dem Diddy seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel in Los Angeles schlug, wurde öffentlich bekannt, nachdem ein Video davon geleakt wurde.
Auch gegen seine Mitarbeiter soll Diddy regelmäßig Gewalt angewendet haben. Sicherheitskräfte, Assistenten und andere enge Vertraute wurden angeblich eingeschüchtert und bedroht, um sicherzustellen, dass seine kriminellen Machenschaften geheim blieben. Diese strukturelle Gewalt gegen Frauen und Angestellte zieht sich wie ein roter Faden durch die Anklagepunkte.
Sexpartys und Drogenmissbrauch – und 1.000 Flaschen Babyöl
Ein weiterer beunruhigender Vorwurf betrifft sogenannte „Freakoffs“, wie es in der Anklageschrift heißt. Dabei soll es sich um exzessive Partys gehandelt haben, bei denen Frauen und Männer unter Drogen gesetzt und zu sexuellen Handlungen gezwungen wurden. Es wird behauptet, dass Diddy dafür Flüge und Hotels organisiert habe, um die Teilnehmer zu ihm zu bringen. Die Ermittler fanden bei der Durchsuchung seiner Villen eine Vielzahl von belastendem Material, darunter Spielzeuge und über 1.000 Flaschen Gleitmittel (= Babyöl).
Besonders schockierend ist der Vorwurf, dass Diddy nach diesen Partys sowohl sich selbst als auch seine Opfer medizinisch versorgen ließ, um sich von den Auswirkungen der körperlichen Anstrengung und des Drogenmissbrauchs zu erholen. Zudem sollen Videoaufnahmen existieren, die einige dieser „Freakoffs“ dokumentieren und als Beweismittel vor Gericht dienen könnten.
Waffenarsenal und Einschüchterung
Die Anklage umfasst zudem den Besitz illegaler Waffen. Bei der Durchsuchung von Diddys Villen fanden die Behörden mehrere Schusswaffen, darunter drei AR-15-Gewehre ohne Seriennummern sowie Trommelmagazine mit Platz für über 60 Schuss Munition. Diese Waffen sollen nicht nur zu seiner eigenen Sicherheit, sondern auch zur Einschüchterung anderer gedient haben.
Diddy soll zudem regelmäßig Videoaufnahmen seiner kriminellen Taten gezeigt haben, um seine Opfer zu terrorisieren und ihnen klarzumachen, welche Macht er über sie hat. Diese systematische Einschüchterung erstreckte sich auch auf sein engstes Umfeld, das, laut Anklageschrift, alles daransetzte, seine Machenschaften zu verschleiern.
Millionenverluste und drohender Vermögensverlust
Die finanziellen Konsequenzen der Anklage könnten für Diddy genauso dramatisch sein wie die strafrechtlichen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, dass alle Vermögenswerte, die in Verbindung mit den Verbrechen stehen, beschlagnahmt werden sollen. Dazu gehören seine Villen in Los Angeles und Miami sowie andere Immobilien und Geldwerte. Sollten die Behörden beweisen, dass diese Besitztümer durch illegale Aktivitäten erworben wurden, könnte Diddy einen Großteil seines Vermögens verlieren.
Doku-Serie über Diddys Aufstieg und Fall in Arbeit
Parallel zu den laufenden Gerichtsverfahren gegen Sean „Diddy“ Combs wird derzeit an einer mehrteiligen Dokumentarserie gearbeitet, die den Aufstieg des Musikmoguls und die schweren Anschuldigungen, die ihn umgeben, beleuchtet. Laut The Hollywood Reporter wird die True-Crime-Serie vom Sender Investigation Discovery produziert. Sie soll sich mit dem beeindruckenden Aufstieg von Diddy in der Hip-Hop-Welt sowie den Vorwürfen von Gewalt und illegalen Aktivitäten beschäftigen, die ihn seit Jahren verfolgen.
In der Serie werden mutmaßliche Fälle von sexuellem Missbrauch, körperlicher Gewalt und anderen schwerwiegenden Vergehen, die von ehemaligen Künstlern und Angestellten des Bad Boy-Labels erhoben wurden, untersucht. Rolling Stone, das bereits im Mai 2023 einen umfassenden Bericht über Diddys angeblich bedrohliches Verhalten veröffentlichte, ist ebenfalls an der Produktion beteiligt.
Keine Kaution und drohende lebenslange Haft
Angesichts der Schwere der Vorwürfe und der Fluchtgefahr wurde Diddy die Kaution verweigert. Bis zu seiner Verhandlung wird er daher in Untersuchungshaft bleiben. Sollte er in allen Anklagepunkten für schuldig befunden werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Diddy es schaffen wird, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Doch die Vorwürfe sind derart schwerwiegend, dass viele Beobachter bereits jetzt davon ausgehen, dass der einstige Hip-Hop-Mogul seine Zukunft hinter Gittern verbringen wird.
Puff Daddy aka Diddy droht lebenslange Haftstrafe: Hier alle Anklagepunkte
Edit: DIDDY Responds with a shocking list of names:
Die von ihm erwähnten Namen: Drake, Oprah, Jennifer Lopez, A Rod, Will Smith, Alicia Keys, Justin Bieber, Kevin Hart, Mark Wahlberg, Snoop, DJ Khaled, Swizz Beats, Kelly Rowland, Chris Brown, Maluma, Issa Rae, Ciara, Janelle Monet, Lizzo, Megan Thee Stallion, J Balvin, Naomi Campbell, Jessica Alba, Peter Wilson, Gabriel Union, Usher, Demi Lovato, Tracee Ellis Ross, Swae Lee, Julianne Hough, Diplo, Lil Uzi Vert, D-Nice, Burna Boy, Nichole Scherzinger, Parris Goebel, Cara Delevingne, Winnie Harlow, French Montana. Jay-Z, Machine Gun Kelly, Teyana Taylor, Prinz Andrew, Leonardo DiCaprio, Paris Hilton und Travis Scott sollen ebenfalls auf seinen Parties gewesen sein. Das heißt natürlich noch nichts, es ist nicht gesagt, dass genannte Personen auch bei den „Freakoffs“ dabei gewesen sind. Die Frage ist nur: warum bat Diddy ausgerechnet diese Prominenten, sich nach den Vorwürfen gegen ihn sich bei ihm zu melden und ihn zu unterstützen?