Redman veröffentlicht neues Album „Muddy Waters Too“
1996 erschien mit Muddy Waters ein Meilenstein des Hip-Hop. Redman lieferte funky Beats, scharfe Reime und den einzigartigen Humor, der ihn unsterblich machte. Fast drei Jahrzehnte später präsentiert Redman nun den Nachfolger: Muddy Waters Too. Ein Album, das Nostalgie aufleben lässt, ohne in ihr zu versinken.
Redman x Muddy Waters Too – Mehr als nur ein Versprechen
Anders als Dr. Dres legendär verschollenes Detox hat Redman Wort gehalten. Muddy Waters Too wurde jahrelang angekündigt, und das Warten hat sich gelohnt. Mit 32 Tracks und über 80 Minuten Spielzeit bietet das Album eine Fülle, die in Zeiten kurzer EPs selten geworden ist. Trotz der schieren Länge bleibt die Qualität konstant – ein Beweis für Redmans unermüdliche Kreativität.
Redmans Entwicklung: Von damals bis heute
Seit den frühen 90ern prägt Redman die Hip-Hop-Szene. Von Newark, New Jersey, über die Zusammenarbeit mit EPMD bis hin zu Def Jam wurde er zum Kultstar. Muddy Waters machte ihn 1996 zur Ikone, während Projekte wie die Blackout!-Alben mit Method Man seine Vielseitigkeit unterstrichen. Trotz Branchenwandel blieb Redman sich treu – ein Merkmal, das sich auch auf Muddy Waters Too widerspiegelt.
Beats und Flow: Zwischen Tradition und Moderne
Die Produktion des Albums ist bemerkenswert. Mit Beiträgen von Erick Sermon, Rockwilder, Khrysis und Redman selbst schwingt eine klare 90er-Jahre-Note mit, ohne altbacken zu wirken. Songs wie „Jersey“, eine Hommage an seine Heimat, und „Don’t You Miss“, eine Reflexion über Hip-Hops goldene Ära, wecken Vintage-Vibes. Doch Tracks wie „I’m on Dat Bullsh*t“ integrieren moderne Trap-Elemente nahtlos. Der Balanceakt zwischen Retro und Zeitgeist gelingt perfekt.
Das Album lebt von seiner Abwechslung. „Pop da Trunk“ erschafft mit Synthesizern und Handclaps eine bedrohliche Atmosphäre, während „Lite It Up“ mit Gastauftritten von New Jerseys Finest, darunter Queen Latifah und Naughty by Nature, als episches Posse-Cut heraussticht. „Kush“, mit Snoop Dogg, ist die ultimative Stoner-Hymne. Die siebte Episode der Soopaman-Luva-Reihe punktet mit funky Storytelling.
Die Energie eines Veteranen
Redman (Insta) klingt frisch wie eh und je. Von der Eröffnung „Da F*** Goin’ On?“ bis zum finalen Track bleibt die Energie hoch. Seine Punchlines treffen ins Schwarze, sein Humor ist unverkennbar. Tracks wie „Booyaka Shot“ und „Goofy“ unterstreichen, dass Redman niemandem gefallen will – er macht Musik auf seine Weise.
Muddy Waters Too ist eine Freude für langjährige Fans und eine Offenbarung für Neulinge. Mit Gästen wie KRS-One und Produktionen, die von groovy bis modern reichen, zeigt Redman seine Vielseitigkeit. Selbst die Skits fügen sich organisch ins Gesamtwerk ein und verleihen dem Album eine persönliche Note.
Fazit: Funk Doctor Spock ist zurück
In einer Zeit, in der Musik oft überkalkuliert wirkt, liefert Redman ein unbeschwertes, authentisches Album ab. Muddy Waters Too ist ein spaßiges, hochwertiges Werk, das beweist, dass Redman auch nach 30 Jahren noch relevant ist. Eine gelungene Hommage an die Vergangenheit und ein Triumph für die Gegenwart.