Serientipp: „The Playlist“ – Wie Spotify die Musikindustrie für immer veränderte // Netflix Biopic
Ich bin gerade sehr abhängig von der neuen Netflix-Serie „The Playlist“, welche die Entwicklung der größten Musik Streamingplattform aller Zeiten von der ersten Idee bis in die heutige Zeit dokumentiert. Das Besondere ist hierbei die Erzählweise, wir bekommen die komplette Geschichte aus 6 unterschiedlichen Perspektiven geliefert, so gesehen sind es auch 6 Episoden, die ich innerhalb von 2 Abenden fast komplett durchgebinged habe (Seasons Finale heute Abend).
6 Episoden aus 6 verschiedenen Perspektiven
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Gründers Daniel Ek (gespielt von Edvin Endre), der vor seinem großen Durchbruch mit Spotify als Software Engineer bei Tradera arbeitete, er hatte die Vision. In der nächsten Episode lernen wir Per Sundin (gespielt von Ulf Stenberg) kennen, welcher der Verantwortliche bei Sony Music Sweden war und in dieser Serie den Bereich der Industrie abbildet. Ganz wichtig natürlich: das Gesetz. Wer kümmert sich um die Musikrechte, wie kann so ein Mammut-Projekt rechtssicher umgesetzt werden? Darum kümmerte sich die Anwältin Petra Hansson (Gizem Erdogan).
Vision, Industrie, Recht, Coding, Finanzen und … Künstler
Für den technischen Bereich holt Daniel Ek sich den Top-Coder Andreas Ehn (Joel Lützow) an Bord, ohne den das gesamte Projekt niemals hätte funktionieren können. Ein sehr gut vernetzter Nerd, der innerhalb kürzester Zeit ein Tech-Team zusammenstellt, welches es so vorher garantiert noch nicht gegeben hat. Eine andere Schlüsselrolle ist auch die des Partners, also die des Financiers.
Das übernimmt Martin Lorentzon (top gespielt von Christian Hillborg), der ausgerechnet von Peter Thiel (genau, ausgerechnet dem hier) erwacht wird, wenn man so will. Und dann geht es natürlich auch noch einmal um den/die KünstlerIn, welche(r) hier von Janice Kamya Kavander als Bobbi Thomasson (gab es so nicht, also ein fiktiver Charakter) verkörpert wird.
Das Buch „Spotify Untold“ als Inspiration
Die Serie basiert auf dem Buch „Spotify Untold“ von Sven Carlsson und Jonas Leijonhufvud, sie wurde an Original-Schauplätzen in Schweden und in England gedreht. Ich bin seit 2017 Kunde bei Spotify, also wirklich erst sehr spät dazugekommen. Ich kenne das Pirate Bay-Gebaren, habe genau wie in der Serie gezeigt meine Musik auf meiner Festplatte gespeichert und damals noch mit iTunes verwaltet. Dann kam ich über apple Music zu Spotify, halt dem Original.
Auch heute noch bin ich überzeugter User dieser Plattform, kenne auch auch die immer noch bestehenden Struggles und kann jeden Künstler verstehen, der das monetäre System dahinter kritisch sieht. Für mich als Musik-Fan, Streaming-Fan, Techie-Nerd und – Achtung – Digital Native (haha) war diese Serie ein Hochgenuss, wirklich sehr gut gemacht. Es störte keine Minute, dass man hier jetzt über keine Star-Besetzung verfügte, wie man es sonst bei solchen Projekten macht. Die Schauspieler haben es durch die Bank weg super gespielt und ich freue mich auf den letzten Teil heute Abend – schaut rein!
„Unter der Leitung von Daniel Ek nahm sich eine Gruppe leidenschaftlicher junger Unternehmer einer scheinbar unmöglichen Aufgabe an: Die Musikindustrie – und die Welt – für immer zu verändern. Sie gründeten einen legalen Streamingdienst für Musik.“