„Sind Sie ein Untermensch?“ – Einzelgängers neuer Blick auf Freiheit und Selbstverantwortung
Einzelgänger hat mit seinem neuen Video „Sind Sie ein Untermensch?“ erneut einen intensiven und philosophischen Diskurs eröffnet. Basierend auf den existenzialistischen Theorien Simone de Beauvoirs, beleuchtet das Video, warum viele Menschen vor der Freiheit zurückschrecken, Verantwortung meiden und somit in selbstgewählten Gefängnissen leben. Zwei zentrale Begriffe – der „Untermensch“ und der „ernsthafte Mensch“ – stehen im Mittelpunkt. Doch was bedeuten diese Konzepte und was können wir daraus lernen?
Untermensch? – Die Ambiguität der Freiheit
Beauvoir beschreibt Freiheit als ein zweischneidiges Schwert. Einerseits eröffnet sie die Möglichkeit, das eigene Leben authentisch zu gestalten. Andererseits bringt sie die Bürde der Verantwortung mit sich. In einer Welt, die oft durch äußere Zwänge und Fakten – sogenannte „Faktizität“ – geprägt ist, kann diese Ambiguität beängstigend wirken. Statt die Freiheit anzunehmen und ein authentisches Leben zu führen, suchen viele Menschen nach Wegen, sich dieser Herausforderung zu entziehen.
Einige verstecken sich hinter vorgegebenen Werten und Rollen, andere lassen sich vollständig von äußeren Umständen bestimmen. Beide Haltungen, so Beauvoir, führen zu einer Verleugnung der Freiheit und verhindern ein erfülltes Leben.
Der „Untermensch“: Passivität und Flucht vor Verantwortung
Der Begriff „Untermensch“ wird von Simone de Beauvoir nicht als biologisches oder soziales Merkmal definiert, sondern als existenzialistische Haltung. Der „Untermensch“ ist jemand, der seine Freiheit verleugnet und sich passiv durchs Leben treiben lässt. Er gibt Verantwortung ab und sucht Zuflucht in Zerstreuungen wie Fernsehen, Videospielen oder sozialen Medien. Dabei lässt er sich leicht von externen Kräften manipulieren, da er für nichts steht und daher für alles anfällig ist. Oder wie einst Dr. Dre und Alexander Hamilton sagten: „Those who stand for nothing, fall for anything“.
Beauvoir warnt, dass diese Passivität gefährlich ist. Der „Untermensch“ wird zum Werkzeug für tyrannische Systeme und dient als ausführende Kraft in Pogromen oder anderen kollektiven Gewaltakten. Seine Flucht vor der Freiheit macht ihn zu einer blinden, kontrollierbaren Masse.
Der „ernsthafte Mensch“: Unterordnung unter äußere Werte
Im Gegensatz zum „Untermenschen“ verleugnet der „ernsthafte Mensch“ seine Freiheit nicht passiv, sondern aktiv. Er unterwirft sich äußeren Werten und Rollen, die ihm vorgeben, was er zu sein hat. Indem er seine Identität in diesen externen Strukturen auflöst, gibt er die Verantwortung für sein Leben ab. Die Illusion einer absoluten Wahrheit, die ihm Stabilität und Sinn bietet, steht dabei im Vordergrund.
Beauvoir betont jedoch, dass diese Haltung gefährlich werden kann. Der „ernsthafte Mensch“ ist bereit, andere zu unterdrücken, um die vermeintliche Richtigkeit seiner Werte zu bewahren. Seine Unterordnung kann in Fanatismus und Unmenschlichkeit münden, da er die Menschlichkeit anderer seinem System opfert.
Untermensch? Der Weg zur Authentizität
Beauvoirs Ethik fordert, die Ambiguität der Freiheit anzuerkennen und sich aktiv für ein authentisches Leben zu entscheiden. Dies erfordert Mut, Reflexion und die Bereitschaft, Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zu übernehmen. Freiheit bedeutet, trotz äußerer Zwänge aktiv zu gestalten, statt sich von ihnen bestimmen zu lassen.
Einzelgänger (feat) schließt sein Video mit einem Appell: Die Konzepte des „Untermenschen“ und des „ernsthaften Menschen“ zeigen uns, was es bedeutet, die eigene Freiheit zu verleugnen. Doch Freiheit ist immer greifbar, wenn wir bereit sind, sie zu ergreifen.
Fazit
„Sind Sie ein Untermensch?“ ist eine provokative Einladung zur Selbstreflexion. Einzelgänger fordert uns auf, unsere Haltung zur Freiheit und Verantwortung zu hinterfragen. Beauvoirs existenzialistische Perspektive zeigt, dass ein authentisches Leben nur möglich ist, wenn wir die Herausforderungen der Freiheit annehmen – und uns damit von Passivität und Fremdbestimmung lösen.