Surf Photographer Profile: João Bracourt (22 photos)
João „Brek“ Bracourt verbringt fast schon sein ganzes Leben im Wasser: Im Alter von elf Jahren begann er mit dem Speerfischen, mit 14 Jahren stand er zum ersten Mal auf dem Surfbrett und seine größte Leidenschaft, die Surf-Fotografie, entdeckte er mit 35. Wenn man wie Bracourt in unmittelbarer Nähe zur Küste aufwächst, dann nimmt man das Meerwasser mehr oder weniger mit der Muttermilch auf. Geboren ist er in dem portugiesischen Küstenort Figueira da Foz (200 Kilometer nördlich von Lissabon), lebt aber die meiste Zeit seines Lebens im Süden Portugals, lediglich einen Paddelschlag entfernt von den besten Surfstränden der Algarve. Immer wieder betont er es: Der Ozean ist mein Zuhause und für mich der beste Spielplatz auf Erden. Inzwischen ist der Portugiese 42 Jahre alt und verbringt nach wie vor jede freie Minute im Wasser – ob zum Surfen, zum Fischen oder zum Fotografieren. Ein Freund schenkte ihm vor rund sieben Jahren ein Wassergehäuse für seine damalige Kamera – ab diesem Zeitpunkt begann Brek (so nennen ihn seine Freunde) mit den ersten Surffotografie-Versuchen in den rauen Wellen des Atlantiks. Ein Jahr später brach der angehende Surf-Fotograf für drei Monate Richtung Indonesien auf, um dort die Kunst der Surf-Fotografie richtig zu erlernen und seine bisherigen Fertigkeiten zu vertiefen. Den geplanten Fotokurs besuchte er nie, stattdessen brachte er sich alles selbst bei. Tausende Fotos sind bei diesem Trip entstanden, unter anderem auf den Inseln von Mentawai, Telo und Baniak. Nichts faszinierte den Autodidakten mehr als die paradiesischen Wellen, die Fotoszenerie und das Leben auf Indonesien. In den darauffolgenden Jahren bereiste Brek insgesamt fünfmal den weltgrößten Inselstaat und steuerte unzählige weitere Surfdestination in Europa an. Das einstige Hobby ist für ihn zum Beruf geworden: Heute gehört Bracourt zu den renommiertesten Surf-Fotografen Europas. Er begleitet Top-Surfer wie beispielsweise Nic van Rupp auf seinen Surf-Trips durch Europa oder fotografiert den Hawaiianer Garret McNamara beim Big-Wave Riding in Nazaré. Einige seiner Bilder haben es auf die Titelseiten bekannter nationaler wie internationaler Surfmagazine geschafft. Letztes Jahr gehörte der Portugiese zu den Top 250 Finalisten des Red Bull Illume 2013, des weltgrößten Wettbewerbs für Actionfotografie. Der Grund dafür war die SW-Aufnahme von einer Welle aus Sumatra (siehe unten). Für whudat hat Bracourt eine persönliche Auswahl seiner besten Bilder aus jüngster Zeit zusammengestellt. Es ist ein kleiner Auszug aus seinem aufregenden und teils gefährlichen Leben als Surf-Fotograf. Enjoy.
João Bracourt is a surfer, a fisherman and one of Portugal’s most popular surf photographers with photos published in the best surf mags including The Surfers Journal, Stab magazine and Surf Europe. For whudat he exclusively put together some of his favourite surfing images from recent photo shooting trips.
Photos:
Surf-Fotograf Bracourt geht dorthin, wo die Welle am kräftigsten ist: Im Tunnel. Hier hat er den Pro Surfer Alex Botelho beim Ritt durch die Tube in Zavial, an der Algarve, fotografiert.
Dieses Bild schoss Brek in Bawa, Indonesien, von einem Schlauchboot aus. Der Spot ist in der internationalen Surfszene aufgrund seiner kraftvollen und groß brechenden Rechtswellen bekannt. Der Portugiese reichte das Bild beim Red Bull Illume 2013, dem weltgrößten Wettbewerb für Actionsport-Fotografie, ein. Die Jury wählte das Bild unter die Top 250-Finalisten. Insgesamt wurden bei dem Wettbewerb 28257 Bilder von 6417 Fotografen aus 124 Ländern eingereicht.
Frühmorgens in Nazaré, Portugal: Der Küstenort mit seinen 15.000 Einwohnern hat in den vergangenen drei Jahren internationale Berühmtheit erlangt. Warum? Weil Surfprofis wie Garret McNamara und Andrew Cotton hier am Nordstrand von Nazaré die größten Wellen surften, auf denen Menschen je geritten sind. Grund ist ein tausend Meter tiefer Unterwasser-Canyon, der bis vor die Küste führt und bei guten Bedingungen bis zu 30 Meter hohen Riesenwellen erzeugt.
An der Westküste der Algarve bekam Bracourt den Brasilianer Fabio Gouveia vor die Linse. Dieses Bild landete auf dem Cover des renommierten Surfer’s Journal.
Die populärsten Surfregionen Portugals sind Ericeira, dessen Küste sogar zur Wellenschutzzone ernannt wurde, und die Big Wave Arena vor Nazaré. Die Algarve fliegt im Vergleich hierzu noch etwas unter dem Radar – allerdings zu Unrecht, wie dieses Bild von den traumhaften Rechtswellen verdeutlicht.
Wenn der Swell groß genug ist und die Windrichtung stimmt, dann türmen sich im Süden Portugals wahre Schönheiten auf. Brek kennt die Algarve wie kein anderer und weiß genau, wo er sich bei bestimmten Spots zum Fotografieren positionieren muss.
Am liebsten ist der 42-Jährige ganz nah am Surfer dran. Hier sieht man den Surfer aus der Unterwasserperspektive bei einem Turn.
Klassisches Motiv der Algarve: Blauer Himmel, türkisfarbenes Wasser und der Surfer taucht gerade in die Barrel ein. Aufgenommen wurde das Bild an einem Strand bei Sagres, dem westlichsten Ort des europäischen Festlands.
Wenn die heftigen Stürme über dem Atlantik toben und sich die großen Brecher für Nazaré ankündigen, steht Brek mit seinem Equipment an der Praia da Norte bereit. Hier hat er Andrew Cotton abgelichtet, als dieser im Oktober letzten Jahres eine Riesenwelle vor der Küste Nazarés bezwang. Das Video von dem Ritt ist hier zu sehen.
Am Ende von Europa: Der Südwesten Portugals rund um das idyllische Surfer-Örtchen Sagres bietet eine atemberaubende Landschaft mit unzähligen und zum Teil schwer zugänglichen Surfspots. Die Straße auf dem Bild endet an meterhohen Klippen. Ab hier kommt nur noch das Wasser und dann irgendwann Amerika.
Die Surf-Fotografie aus dem Wasser birgt mehrere Gefahren: Ohne ein Brett kann man leichter abgetrieben oder unter Wasser gezogen werden. Oder man kollidiert mit einem Surfer, weil man den Surfer ja immer aus nächster Nähe fotografieren möchte, sagt Brek.
Man mag es kaum glauben, aber diese Welle war nur drei Meter hoch. Die außergewöhnliche Perspektive macht’s.
Rauch im Wasser: Die starken Wellen wirbeln alles unter Wasser auf. Man muss nur im richtigen Moment den Auslöser betätigen.
Wer die größten Wellen der Welt vor den Küsten Portugals surfen will, benötigt Erfahrung, körperliche Fitness, viel Mut und natürlich auch das richtige Board. Gemeinsam mit Garret McNamara entwarf und entwickelte das Mercedes-Benz Design Team vier speziell auf das Surfen von Riesenwellen ausgerichtete Bretter für die Surflegende. Bracourt war bei den ersten Test-Versuchen von Garret McNamara im Februar dieses Jahr vor Ort und schoss dabei dieses Bild vom sog. Mboard.
Selfie-Time: Wenn die Brecher groß werden, geht Bracourt nur mit Helm ins Wasser.
Dieses Jahr hat der renommierte Surf-Fotograf mehrere Foto-Ausstellungen organisiert, u.a. in der Nähe seiner Heimatstadt Portimão.
Wenn er nicht gerade fotografiert, surft der 42-Jährige selbst. Dieses Tube-Bild entstand auf einem seiner zahlreichen Indonesien-Trips.
Brek wäre früher fast selbst Surf-Profi geworden. Heute steht er hauptsächlich hinter der Kamera und begleitet die großen Surfstars auf ihrer Wellenjagd durch Europa.
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