Talib Kweli und J. Rawls droppen Collabo-Projekt „The Confidence Of Knowing“
Mit The Confidence of Knowing melden sich Talib Kweli und J. Rawls eindrucksvoll zurück und beweisen, dass sie auch nach Jahren in der Musikbranche immer noch relevant und innovativ sind. Der Brooklyn-MC und der Producer aus Columbus/Ohio, bündeln auf diesem Album ihre Fähigkeiten und liefern mit durchdachten Texten und geschmeidigen Beats ein Werk ab, das nicht nur alte Fans begeistert, sondern auch neue Hörer anzieht.
Ein Rückblick auf Kwelis Weg zur Spitze
Talib Kweli ist seit den 90er Jahren eine wichtige Stimme im Hip-Hop. Bekannt wurde er als Teil der Duos Black Star (mit Yasiin Bey/Mos Def) und Reflection Eternal (mit Hi-Tek). Sein erstes Soloalbum Quality (2002) setzte Maßstäbe und war für viele Fans ein Meilenstein. Weitere Alben wie Eardrum und The Beautiful Struggle zeigten seine Fähigkeit, Themen der gesellschaftlichen Ungleichheit und persönliche Einblicke in seine Texte einfließen zu lassen. Doch während einige Alben positiv aufgenommen wurden, wie etwa Radio Silence, polarisierte F*ck the Money die Hörerschaft. Kwelis neuestes Album zeigt erneut seine lyrische Brillanz – diesmal produziert von J. Rawls, der mit seinem jazzigen Boom-Bap-Sound für eine musikalische Tiefe sorgt.
Tiefe Themen und vielfältige Gastbeiträge
Bereits der Opener Breath, Eyes, Memory setzt mit einem entspannten Beat und reflektierenden Texten einen eindrucksvollen Startpunkt. Hier vergleicht Kweli europäische und afrikanische Kunst und gibt Einblicke in seine persönliche Perspektive. Das Titelstück, The Confidence of Knowing, vertont die Idee, den Mut zu haben, authentisch zu sein. Blu steuert dazu einen warmen, nachdenklichen Part bei, der die Botschaft unterstreicht.
Mit Native Sons zollt Kweli der Native Tongues-Kollektiv Tribut, während We Outside eine Zusammenarbeit mit TriState darstellt und die beiden MCs von Loyalität und innerem Zusammenhalt sprechen. Auch das druckvolle To the Ghetto zeigt eine düstere Seite des Musikgeschäfts – hier wird klar, dass Kweli nur wenigen Menschen im Business vertraut. SWAT bringt dann eine härtere Gangart, während Turnstyle zusammen mit Buckshot und Skyzoo einen nostalgischen Rückblick auf das Jahr 1992 bietet.
The Confidence of Knowing – Liebeserklärungen und Hommagen
Love for Life bewegt sich musikalisch im Bereich des Neo-Soul und spricht über die verbindende Kraft der Liebe. Shalamar, ein Track mit Ras Kass, spielt auf das legendäre Soul-Trio Shalamar an und lässt damit eine Retro-Atmosphäre entstehen. In Steve Austin tritt Kwelis Tochter Diani auf, und Vater und Tochter liefern eine selbstbewusste Hommage an die Popkultur. Solche Kollaborationen verleihen dem Album eine persönliche Note und beweisen Kwelis vielseitige Kreativität.
Ein Balanceakt zwischen Jazz und Boom-Bap
J. Rawls sorgt als Produzent für eine klangliche Kontinuität. Die Mischung aus jazzigen, reduzierten Beats und klassischem Boom-Bap passt perfekt zu Kwelis lyrischem Stil. Tracks wie Sing into the Sky mit Niko Is und das abschließende It’s Workin’ zeigen eine besondere Harmonie zwischen Beats und Texten. Während einige Songs nostalgische Elemente einfließen lassen, bleibt das Album doch immer frisch und zeitgemäß.
Fazit: Ein starkes Album mit Selbstvertrauen und Tiefgang
The Confidence of Knowing ist kein sofortiger Klassiker, doch das Album zeigt Kwelis kontinuierliche Entwicklung als Künstler und die stilistische Brillanz von J. Rawls. Nach den erfolgreichen Kollaborationen dieses Jahrzehnts bleibt Kweli eine unverwechselbare Stimme im Hip-Hop. Seine kritische Auseinandersetzung mit Gesellschaft und Kultur und sein anhaltendes Engagement machen dieses Album zu einem Werk, das den Geist des Hip-Hop atmet und zugleich zeitlose Themen anspricht.