Neustart: Was würdest Du tun, wenn Du noch einmal neu anfangen könntest? Project #restart
Die Frage aller Fragen: Was würdest Du tun, wenn Du noch einmal neu anfangen könntest? Ein Neustart, quasi. Und eine Frage, die ich mir zwischen 2006 und 2009 täglich gestellt habe, weil ich mit meinem alten Leben einfach nicht mehr glücklich war. Ich hatte einen festen Job, war Vertriebsbeauftragter bei einem lokalen Telekommunikationsunternehmen hier in Kiel und habe jeden Tag Geschäftskunden in Sachen Telefonie-Lösungen beraten. Jeden Tag im Schnitt 8-9 Stunden, 5 Tage die Woche, 10 Jahre am Stück. Für viele Menschen ist das sicherlich okay, Hauptsache überhaupt ein Job und so, Hashtag Sicherheit. Für mich galt das aber irgendwie nie, mir war es immer wichtiger, glücklich durch’s Leben zu gehen, anstatt jetzt irgendwo eine klassische, berufliche Karriere anzustreben.
Meinen kreativen Ausgleich fand ich Anfang 2000, als ich meinen vergleichsweise langweiligen Kieler Alltag etwas nach oben aufpoliert ins Internet schrieb und in 2004 ja auch WHUDAT ins Leben rief. Eine spannende Zeit begann, die spannendste meines Lebens. Ich kam raus aus Kiel, war bundesweit auf Bloglesungen unterwegs und habe unendlich viele, neue Menschen kennengelernt. Jeder Einzelne hatte seine Geschichte, ich erfuhr so viel Neues, war wie schon mein ganzes Leben lang aufgeregt und neugierig, ich wollte mehr sehen, mehr erfahren und ich wollte mit dem, was ich da gerade machte, unbedingt irgendwie über die Runden kommen.
Mein Hobby war es, meine lustigen Geschichten ins Netz zu schreiben und mich darüber mit anderen auszutauschen. Ich fing an, weitere meiner Interessen wie Mucke, zeitgenössische Kunst (Streetart und dergleichen, geile Artworks, Skulpturen, neue Kunst aus irgendwas), Fotografie und natürlich auch so’n büschen Fashion und lifestyligen Krams im Blog zu präsentieren und siehe da, es kamen erste Kooperationsanfragen, sowohl von Verlagshäusern als auch aus der Industrie.
Mein Job als Festangestellter lief parallel weiter und machte mich auch weiter nicht wirklich glücklich, die Motivation war 2009 so weit unten, dass ich am Morgen kaum noch aus dem Bett kam. Das einzige, wofür ich wirklich brannte, war dieses Internet-Dings. Was macht die Community heute, was gibt es Neues an geiler Mucke, wer hat die derbsten Netzfundstücke als Erstes, welche neuen Projekte gibt es, wo geht es als nächstes hin?! Ich wusste, dass dieses Ding mich erfüllt und ich wollte mehr. Ich wollte, dass mein Hobby mein Beruf wird, ein Beruf, den es bis dahin eigentlich noch gar nicht gab und auch der Grund, warum ich mich lieber als „Herausgeber eines Online Magazins“ denn als „Blogger“ bezeichne; die Leude verstehen das meistens nicht.
2009 wagte ich dann also den Neustart, ich schmiss hin, gab den Firmenwagen und jede Menge Sicherheit ab, um in ein neues Abenteuer zu starten. Natürlich wusste ich, dass es nicht immer leicht werden würde, dass es einige Hürden zu überwinden geben würde, aber ich dachte immer nur an den Ist-Zustand: will ich wirklich mein Leben lang Vertreter sein, mit sicherem Einkommen, geregelten Sozialabgaben und Firmenwagen, dafür aber unterfordert und gelangweilt? Oder wollte ich – auch mit Mitte 30 – nochmal neu durchstarten, reisen, entdecken, mit Leidenschaft durch’s Leben gehen, immer neue Dinge sehen und lernen? Auch wenn es keine Garantie gibt, ob es läuft und auch wenn ich erst einmal ein paar Monate mit etwas weniger werde auskommen müssen? Für mich keine Frage.
Auf Project Restart (hier bei facebook) werden Geschichten gesammelt von Menschen, denen es ähnlich erging. Leute, die aus allen möglichen Berufen kommen und eines Tages einfach festgestellt haben, dass sie etwas Neues machen müssen, wie zum Beispiel Wotan Wilke Möhring, der Punk war und Schauspieler wurde. Oder The Boss Hoss, die ebenfalls Bürohengste waren und nun Musiker sind. Oder Sarah Wiener, eine Starköchin, die Bäuerin wurde. All diese Leude haben den Neustart gewagt, weil sich glücklich werden wollten, alle haben auf ihr Herz gehört und ich denke, nicht einer von ihnen hat diesen Schritt jemals bereut.
Hier unten seht Ihr meinen Clip in dieser Sache, alles Weitere erfahrt Ihr hier. Und wenn ich Euch abschließend einen Rat geben darf, weil ich weiß, dass Ihr gerade darüber nachgedacht habt, was Ihr am Liebsten machen würdet und ob es möglich sei, damit über die Runden zu kommen: Macht es. Hört auf Euer Herz, seid mutig und lasst das langweilige Leben hinter Euch. Wir haben nur knapp 80 Jahre hier auf diesem geilen Planeten, der alles zu bieten habt, was es gibt. Verschwendet Eure Zeit nicht, fangt heute an.
Mathias Winks #restart – Vertriebsbeauftragter wird Blogger
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Wow, echt cooler Werdegang. Respekt für Deinen Mut.
Lieber Herr Winks,
als ich vor 2 Wochen mit meinem Enkel, ich bin 47 Jahre alt, auf Fehmarn war, sah ich Ihren Spot im TV und fühlte mich sofort angesprochen. Ich bin noch verheiratet, lebe getrennt, selbstständig mit gutem Einkommen, mache aber nichr das, was mir Spass macht. Es ist wie eine Tretmühle, aus der man nicht mehr heraus kommt. Man nimmt sich vor, bei mir jedes Jahr um Weihnachten herum, ab Januar machst Du dicht. Du hast zwei Kinder groß gezogen und jetzt bist Du dran. Aber man tut es nicht. Ich werde mir Ihre Artikel alle durchlesen. Ich schreibe gerade an einem Kriminalroman, der auch schon 6nabhängig bewertet wurde. Ich bilde mir da nichts ein, träume natürlich davon, eines Tages nur noch zu schreiben. Ich bin intelligent, erfolgreich, gut aussehend, verfüge über Charme und habe ausgezeichnete Manieren. Einige dieser Voraussetzungen sind Grund genug, eigentlich habe ich auch den Mut. Was hält mich also noch? Es ist Mitleid meiner Familie gegenüber, die von mir profitiert und ich würde mich schlecht fühlen, etwas anderes zu tun, an mich zu denken und sie möglicherweise auf eigene Füsse zu stellen.. Ich finde es super, was Sie tun und beginne heute Abend damit, Ihren Blog zu lesen. Herzliche Grüße aus Köln sendet Ihnen Carola Plachta
Lieber Herr Winks,
Wenn ich noch einmal von vorne beginnen könnte, dann würde ich mehr lernen – auch in der Berufsschule -.. Dann würde ich mehrere Berufe ausprobieren.
Ich würde nicht mehr auf die anderen um mich herum hören, welche mir sagten was ich könne und nicht. Ich wollte meine Behinderung trotzdem haben wollen. Nicht weil das so toll ist sondern weil sie zu mir gehört.
Ich würde auch meine Persönlichkeit ausbilden anstatt andere sagen/ bestimmen zu lassen wer ich bin, wie ich bin und was ich zu mögen habe oder nicht. Ich bin mir sicher, dass ich dann nicht meine heutige Probleme hätte, da ich nicht weiß wer und wie ich bin / bzw. keine Persönlichkeit habe (ausbilden können!).
Ich habe das Gefühl, dass in mir mehr schlummert als die anderen Menschen um mich herum ahnen und ich mir selber vorstellen kann.
Ich halte mich schon seit meiner Kindheit zurück damit ich die anderen nicht ihrer Vorstellung, Wunschbilder usw. beraube.
Herzliche Grüße
Petra Frank
Lieber Hr.Winks,
Es ist ist leicht zuschreiben wenn das ganze Erfolg hat…… stolz zusein,wenn man diese Hürde gemeistert hat….würden Sie auch werben,wenn Sie heute unter einer Brücke schlafen müssten?…Ich glaube nicht!…Denn diese Menschen,bei denen es schief ging,hört man die schreie nicht.
Gruß Markus
Hallo, ich finde das ganze toll, hört sich gut an..
Wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte,
dann würde ich als erstes lernen wie ich mich selber lieben kann.
Ich würde lernen mich selbst zu achten und zu rezeptieren.
Ich würde nicht länger Opfer sein…
Ich würde sorgsamer dem Wort…Liebe….umgehen
usw…
Nur eines würde ich genauso wieder machen…
Meine Kinder….Mein unbändiger Humor
Und mein Lebenswille der nicht klein zu kriegen ist… CHRISTINE. HECKLI
Hi,
ja, das Leben bietet vieles. Sicherheit und Wagnis, Gefahr und Frieden, Geld und Not.
Ich bin nun 47 Jahre alt, habe wirklich alles ausprobiert. Mein Leben fand überall statt, auf den Bergen, an der See, im Dschungel. Ich war verheiratet und bin geschieden. Ich war Beamte und selbständig. Ich habe geliebt, gelebt und war verzweifelt und am Boden.
Ich war dem Tode nahe und einmal auch wirklich schon „da drüben“.
Weißt du, dein Leben in Sicherheit kann befriedigend sein, aber ist das wirklich ein Leben? Lebt man nicht erst dann, wenn man wirklich an die Grenzen geht? Und besteht das Leben nicht gerade aus dem Neuen, Unbekannten?
Du hast alles richtig gemacht. Du beginnst ein echtes Leben, wenn du dich traust, wenn du springst! Würde ich etwas anders machen? ja, klar! Alles – und doch auch nichts. Ich habe 2 wundervolle Kinder und würde auf die beiden um Nichts auf der Welt verzichten.
Ich könnte dir Geschichten erzählen – hihiii, lustige und traurige, beängstigende und gefühlvolle. Ja, ich lebe und nein, ich würde das für die Zukunft niemals ändern….
Lass uns die Welt so machen, wie sie uns gefällt :-)
LG
Petra Gartenäffchen
Hallo an alle hier, ich suche immer nach Leuten die einen inspirieren. Und ich habe auch viele Träumer gefunden , die es geschafft haben
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Ich bin 36 und finde meinen Job als Verkäuferin einfach nur unerfüllt. Jetzt kommt das große Problem: eine Ausbildung kann ich nicht mehr machen, weil ich keinerlei Fördermittel bekomme. Und das zweite Problem ist, man kommt als Quereinsteiger nirgends wo rein.
Was nun? Wie schaffen es Leute die keine Perspektive haben ?
Muss man sich damit abfinden? Ich möchte das nicht!
Wie kann man solchen Leuten wie mir helfen?
Ich glaube gar nicht.
Ich bewunder alle die es geschafft haben! Machen Sie weiter so. Das Leben braucht Träumer die die Welt ein bisschen schöner machen.
Herzlichst ein Träumer
Hey, Ich bin 17. Was ich anders machen würde? Einfach alles…
Mein leben… Gesundheit? Nicht wirklich, ich ziehe die Sch**e nur so an Liebe? brauche ich gar nicht erst mit anfangen.
Etwas erleben? Ja klar, Kann mir auch jemand sagen was?
Ich würde alles für einen Neustart tun. habe ja nicht wirklich was zu verlieren…
Hi zusammen,
ich hatte einen Superjob, nahm die Abfindung und dann ging es bergab. Der Arbeitgeber rechnete versehentlich doppelte Steuer ab und da stand ich in der Wirtschaftskrise ohne Geld und Job. Ich kämpfte, hielt mich mit Jobs aus dem Studium – war 49 – über Wasser. Aufgeben war nie eine Option. Heute 8 Jahre später stehe ich – nach sehr erfolgreicher Gründung eines Unternehmens mit 10 Mitarbeitern vor dem Aus. Zwei Mitarbeiter haben systemstisch mit Gehässigkeiten das Team vergiftet, wenn wir Kundenbesuche gemacht haben. Als wir es durch Zufall merkten, trennten wir uns sofort, die anderen waren leider unsicher und infiziert. Neue Leute in Deutschland zu finden, isi kaum möglich und die Azubis glänzen mit Krankhheit. Der totale Restart ist mit soviel Bürokratie verbunden, dass wir die Kunden nicht halten könnten. Die Azubis haben alles, tolle Kollegen, tolles Team, hochmoderne Büros, Kaffee, Wasser, Eis, Kicker, Relaxsitzsäcke …. alles gemeinsam gestaltet und umgezogen – nur zwei von ihnen hatten sich gegen uns verschworen – und den Rest der Mannschaft mit heruntergezogen. Wenn ich es allein wäre, wäre es ok, aber meine Familie ist mit betroffen, eine Lösung ist in weiter Ferne. Unterstützung von Fachleuten entpuppten sich als zu teuer oder als unseriös. Zum erneuten Restart fehlt mir die Kraft und würde gerne in meinen alten Job zurückkehren, was fast unmöglich ist. Ich bin topfit, sportlich, habe ein gutes Auftreten und die Dprüche der Überqualifizierung kann ich nicht mehr hören. Kurz vor 60 alles zu verlieren, alle Träume aufzugeben ist bitter.