Where Children Sleep – Schlafplätze verschiedener Kinder weltweit [10 Bilder]
(Kaya, 4 Jahre, Tokio)
Ein unheimlich (literally) interessantes Projekt vom aus Kenia stammenden Fotografen James Mollison, der einmal um die Welt gereist ist, um die Schlafplätze unterschiedlichster Kinder aus allen möglichen, sozialen Schichten zu fotografieren. Daraus ist dann ein Bildband mit dem Titel „Where Children Sleep“ entstanden, jedes Bild erzählt die unterschiedlichen Geschichten der Kinder, die qualitativen Differenzen der entsprechenden Schlafplätze könnten teilweise größer nicht sein. Mollison über seine Arbeit:
„The project became a vehicle to think about poverty and wealth, about the relationship of children to their possessions, and the power of children – or lack of it – to make decisions about their lives. I traveled where I could, and many of the pictures result from chance encounters. I hope these images help other children to think about inequality around the world, and perhaps start to figure out how they may respond.“
(Jamie, 9 Jahre, New York)
(Indira, 7 Jahre, Kathmandu/Nepal)
(Lamine, 12 Jahre, Senegal)
(Dong, 9 Jahre, Yunnan/China)
(Douha, 10 Jahre, Palästina)
(Jasmine, 4 Jahre, Kentucky)
(Name/Alter unbekannt, Rom)
(Thais, 11 Jahre, Rio De Janeiro)
(Roathy, 8 Jahre, Phnom Penh/Kambodscha)
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[via]
SZ Magazin 40/2010 hatte eine Serie von dem. Sehr krasse Kontraste.
Wirklich krass. Es ist ja nicht so, als wenn es neu wäre, dass es solche sozialen Unterschiede auf der Welt gibt. Aber im direkt gegenüber gestellten Vergleich schockt es einen schon mächtig. Interessanterweise hab ich aber beinahe mehr Mitleid mit den beiden amerikanischen Kids (Stichwort: Eltern zwingen die Kids in eine Rolle).
Mitleid ist da nur bedingt angebracht.
Ich kenne das Buch nicht, aber man sollte schon fragen, ob die Kids zufrieden sind.
Natürlich sieht das Schlafzimmer des Tibetkindes für unsere Augen extrem ärmlich aus, aber wir müssen aufpassen, wenn wir hier unseren Maßstab anlegen.
Womöglich ist das Kind echt glücklich und zufrieden, weil es einfach nichts anderes kennt.
Ich habe mal zwei Wochen bei einer Gastfamilie in Costa Rica gewohnt. Wellblechdach, 2-3 mal die Woche kein fließendes Wasser. Extrem kleine Häuser, aber die fühlen sich pudelwohl. Und man selbst arrangiert sich tatsächlich auch recht schnell.
@Fazit: Höchst definitiv!
@singhiozzo + @Mithrandir: Absolut. Am meisten Mitleid habe ich eigentlich mit Jasmine aus Kentucky.
Derbe Sache! Da merkt man doch wie gut es einem geht. Obwohl ich auch Mithrandirs Ansicht teile!
In der Tat krasse Kontraste, aber ich denke schon, dass Jasmine ihre Jugend beim Kinderpsychater verbringen wird, während Kinder aus ärmeren Regionen mit weniger ambitionierten Eltern ihre Kindheit und Jugend mit Kinderarbeit verbringen. Wer da nun glücklicher ist, hängt vermutlich vom Einzelfall ab. Krasse Serie in jedem Fall!
Kentucky ist ja der Hammer. Daher kommt ja auch das sog. Kentucky Walking Horse! Ich kenne aus eigenem Erleben aber nur den Nachbarstaat Tennessee.
Meine Vermutung ist ebenfalls, daß nicht die Menge der Dinge die Zufriedenheit der Leute, also auch der Kinder, prägt. Aber richtig ist ebenso, daß der, der mehr Geld zur Verfügung hat, fast immer auch mehr Möglichkeiten im Leben hat.
lieber herr winkel, die bilder beruehren und ich bin froh das dieses so auch kommentiert wird und teile die meinungen (s.o.), danke, dass sie zum nachdenken anregen.
ja schon krasse unterschiede, aber ich bin auch der meinung das es einem kind in der armut nicht unbedingt schlecht geht wenn es glücklich ist…reiche verzogene kinder, die das leben gar nicht zu schätzen wissen sind doch viel schlimmer dran!!!!
Jasmine kotzt mich jetzt schon an…Kinder mag man doch irgendwie immer aber die sieht schon so aus als ob sie denkt die Welt gehört ihr. Obwohl es nicht offensichtlich ist, frage ich mich – wer wohl ärmer dran ist!
Alle Umstände lassen sich überdauern, solange man eine realistische Perspektive hat. Eine Perspektive ist mein Wunsch an diese Welt.
Jamie, NY: gutbürgerlich. Hoffentlich wird er nicht allein guter Manager, sondern erhält auch Gelegenheit, ausreichend menschliche Werte zu sammeln.
Indira, Kathmandu: organisch, warm. Obwohl das Leben wohl auch nicht leicht ist – sofern man eine Familie hat, braucht man nicht mehr, um gut zu träumen.
Lamine, Senegal: das Allernotwendigste, arm. Ihn prägt die Härte der Existenz.
Dong, Yunnan: materiell nicht viel, aber alles, was man braucht. Da bereitet mir die Gehirnwäsche mehr Sorgen.
Douha, Palästina: trotz adäquater Wohnstätte – schlafen ja, aber wohlfühlen?
Jasmine, Kentucky: Nichts von alledem ist im Geringsten echt. Hoffentlich findet sie noch rechtzeitig zu sich.
Unbekannt, Rom: nur überleben. Würdelos für alle Teilnahmslosen. Ist das nötig?
Thais, Rio: süß, runde Sache. Vermutlich eine erfüllte Kindheit.
Roathy, Phnom Penh: optisch ein Kunstwerk. Aber menschlich eine Tragödie.