Wie funktioniert Geld? [Clip]
Henry Ford sagte einmal „Würden wir Menschen begreifen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir noch vor morgen früh eine Revolution“ – wovon ich überzeugt bin. Allein: die Sache mit dem Begreifen. Diese Animation hier erklärt leicht verständlich die Grundlagen der Funktion unseres Geldsystems und die Rolle der Banken. Es handelt sich im eine leicht gekürzte Version des Meisterwerks von Max Bock – bitte angucken und auf der Zunge zergehen lassen. C.R.E.A.M., Dollar Dollar Bill, y’all:
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[via Patrick W.’s facebook]
ganz genau so läuft das, wir wissen das und irgendwie wissen wir’s auch wieder nicht. immer wieder erschreckend zu sehen, was wir alle für sklaven des systerms sind.
Henry Ford hat auch gesagt, das Finanzjudentum sei Quell allen Übels in der Welt und die Protokolle der Weisen von Zion seien ein Tatsachenbericht. Nur um mal einen frame of reference zu geben.
Ich setze hier lieber nochmal schnell einen Disclaimer rein: JA, Henry Ford hat parallel zu so Sätzen wie dem da oben auch eine ganze Menge B.S. geredet, gerade im antisemitischen Bereich – wovon ich mich ausdrücklich distanziere!
Yo, das ist gut – ein Videoklassiker von Max von Bock (War seine Diplomarbeit 2005)
dann besser mit kreditkarte :)
Warum denke ich an dieses Bild wenn ich Minute 1:51 sehe? http://www.allmystery.de/dateien/pr33408,1212834411,krake.jpg
@Jaycee aus dem Atomlabor Wuppertal: Warum verlinkst Du ständig (auch noch mit gekürzter URL) auf Dein eigenes Blog? Sag‘ doch was Du sagen willst hier in den Comments – alles Andere ergibt keinen Sinn… oder!? Mal ehrlich!? :)
@Babel: Sag ich schon seit 1989!
@mettskillz: Hm, schon wieder jmd., der in diesem Zusammenhang über Antisemitismus spricht. How come?
Naja, ich finde das Video bedient schon ein wenig so typisch antisemitische Klischees. Das böse Kapital und die bösen Banken und die raffgierigen Zinsnehmer.
Paßt schon, dachte ein wenig mehr Infos dazu würden passen und wollte hier keine Werbung für meinen Blog machen. War nicht böse oder mit Hintergedanken gemeint.
Sorry, aber mit einem Mindestmaß an BWL findet man doch sofort die Fehler in diesen (und allen ähnlichen) Verschwörungsschwachsinnvideos dieser Art.
Wo fangen wir an? Nehmen wir mal das Beispiel mit diesen 100 Lederstücken. Einer von den 10 muss zwingend pleite gehen? Unsinn. Für den Kredit muss man nur eine Kuh großziehen, schlachten und so neues Leder gewinnen.
Nicht die Banken erschaffen Geld (oder besser Werte) aus dem Nichts. Es sind z.B. Bauern und Handwerker. Der Handwerker kauft für 100 Euro Holz, baut eine Tür und verkauft diese für 200 Eur. Damit hat er 100 Euro an Wert erschaffen. Die Bank? Die Bank hat ihm die 100 Ero geliehen und verdient nun 10 Euro an den 100 Euro Werterschaffung.
So funktioniert unser System. Keine bösen Banken…
Der nächste Fehler im Film? Die Banken garantieren nicht den Eintausch der Geldscheine gegen Münzen. Damit soll wohl auf den Goldstandard angespielt werden, den es nicht mehr gibt.
Fehler 3 (von x). Es wird gesagt, der Bank-Außerirdische verleiht das Geld und bekommt Zinsen „ganz ohne Risiko“. Völliger Unfug. Denn zum Teil sind die Zinsen gerade eine Versicherung der Bank gegen Zahlungsausfall. Die Bank gibt 10 Handwerkern 100 Euro. 9 bauen eine Tür, der 10. Sägt sich den Finger ab. Die Zinsen der anderen 9 gleichen das aus,
Genau darum haben doch die Staaten so ein Problem mit schlechten Ratings: Schlechtes Rating=hohes Ausfallrisiko=hohe Zinsen.
Es finden sich ja im Netz eine ganze Reihe solcher Filme. Und immer gibt es die bösen Zinsnehmer – schade, das so viele Leute den Quark tatsächlich glauben. So, genug geärgert.
@mettskillz: antikapitalistisch vllt., mehr aber nicht.
@Jaycee aus dem Atomlabor Wuppertal: Ich meinte es auch nicht böse, ist mit halt einfach nur schon öfter aufgefallen! Kein Ding, Alter!
@Sven: Es wird immer Ausreden, Behauptungen oder andere Sichtweisen geben – ist ja auch nicht schlimm. Ich frage mich nur, wieso Max von Bock vor 6 Jahren für diesen Film sein Diplom erhielt?! Nur aufgrund der hübschen Animationen (oder des didaktischen Impetus)?
@Sven:
1. Ja gut, Leder kann man vielleicht selbst herstellen, aber wenn du das Beispiel dir mit (unfälschbaren) Münzen denkst, bleibt schon die Frage, wo das Geld herkommt… es muss neues her! Das ist ja eines der Probleme.
2. Naja, jeder hofft doch sehr, dass die Bank das eingezahlte Geld auch wieder auszahlt! Unabhängig davon: Die Aussage, dass jeder Cent mehrfach verliehen wird, stimmt schon.
3. Da hast du Recht.
Und (ohne dass ich mich näher damit auskenne): Ich könnte mir vorstellen, dass VWL hier hilfreicher ist als BWL.
P.S.: Super Blog!
Lieber MC Winkel,
klar, Kapitalismus hat seine Schattenseiten.
Aber nenn mir mal ein Wirtschaftssystem, in dem du deinen Lebensunterhalt damit verdienen könntest, in deinem Blog kapitalismuskritische Videos zu posten.
Das Beispiel mit dem Leder ist nichts neues und kein böses Machwerk sondern schlicht Inflation. Und dass der Typ dafür ein Diplom (worin überhaupt?) bekommen hat ist auch eher so naja. Ein Diplom ist kein Nobelpreis, ich kenne ’ne Menge Leute die ein Diplom (oder andere Hochschulabschlüsse) haben ohne irgendwas verstanden zu haben.
Und ja das Video riecht schon etwas antisemitisch. Es ist außerdem schlicht falsch, keiner von uns hier lebt in irgendeiner Form von Knechtschaft und die meisten Überschuldungen sind auch eher selbstverschuldet und nicht Machwerk der Banken. Im Gegenteil tut eine Bank gut daran, sich solvente Schuldner zu suchen, sonst ist sie bald mehr Bad-Bank als Bank. Im Übrigen verweise ich auf das oben bereits gesagte.
„Es ist außerdem schlicht falsch, keiner von uns hier lebt in irgendeiner Form von Knechtschaft und die meisten Überschuldungen sind auch eher selbstverschuldet und nicht Machwerk der Banken.“
OH. MEIN. GOTT!!!
Wenn ich sowas immer lese. Sorry, Sven, aber wenn Du das wirklich glaubst, haben sie Dich genau da, wo sie Dich haben wollen.
Na klar, wir sind ja alle so frei und unanbhängig. Wake up!
„keiner von uns hier lebt in irgendeiner Form von Knechtschaft “
Sag das mal dem Phillipino/Bengalen (heißt das so?)/Chinesen/insert less developed country of your choice here, der deine Sneaker genäht hat ;-)
Unsere Konsumgesellschaft fußt ganz gewaltig auf der Ungleichheit und – ja – Knechtschaft in der Welt.
@Andi: Wer sind denn „die“? Die Banken? Die Illuminaten? Die Amerikaner? Oder das Bankenmonster aus dem Cartoon?
Komisch, dass man solchen Leuten immer nur im Internet begegnet, offline hat mir noch keiner erzählt ich müsse aus der Knechtschaft des Kapitals aufwachen. Wahrscheinlich müsste ich da mal den Kommunisten vorbeischauen.
@advocatus diaboli: genau das.
@SvenK: on point: das System. Politiker, Lobbyisten – es ist wie mit dem Frosch im kochenden Wasser; wenn man sich schon von Beginn seines Lebens durch sämtliche Medien in den Kopf f*cken lässt, dann merkt man es irgendwann gar nicht mehr. Läuft alles normal, nech! HAHAHAH Und warum Du offline noch Niemanden getroffen hast, der die Dinge sieht wie sie sind, könnte am Umfeld liegen. Sind das vielleicht Sport interessierte Menschen? Du interessierst Dich doch bestimmt auch für Sport, oder? Immer schön über die (Frauen!!!-)WM reden, damit niemand mitbekommt, was wirklich passiert. Wie kann man sowas nicht sehen?
[…] whudat.de habe ich eine interessante Dokumentation gefunden. Es handelt sich hierbei um den Menschen und das […]
Was hat das denn mit Sport zu tun? Ich glaub die alte Weisheit „Sport macht den Kopf frei“ hast du gründlich falsch verstanden. Ich habe übrigens beschlossen Leute die „wacht auf“ sagen einfach zu ignorieren, das sind meist religiöse oder politische Spinner die sich wundern, dass andere ihre Psychosen nicht teilen.
Dass es in der Welt unfreie Menschen gibt, habe ich nie bestritten. Das liegt dann aber am System in dem diese Menschen leben, nicht an unserem. Nicht die Banken halten die Chinesen in Unfreiheit, auch nicht das kapitalistische System des Westens oder unsere Konsumgesellschaft. Es ist die „Volksrepubllik“ selbst. Komisch übrigens, dass die gleichen Leute, die dieses Unrecht vehement anprangern gleichzeitig im Kommunismus das heilbringenste aller Systeme sehen, das bisher nur missverstanden wurde.
Um dir gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Natürlich unterstützt unsere Gesellschaft durch die Abnahme der Güter diese Systeme mittelbar, es ist aber nicht Aufgabe von Wirtschaftssystemen, sich politisch oder altruistisch zu verhalten. Will man das Unrecht in der Welt bekämpfen, muss man dort ansetzen wo es stattfindet, nicht da wo es bequem ist.
@MC: Max v.B. Hat sein Diplom nicht in BWL gemacht, sondern in visueller Kommunikation.
Es geht auch nicht um Meinungen, sondern um objektive Fehler.
@SvenK: „offline hat mir noch keiner erzählt ich müsse aus der Knechtschaft des Kapitals aufwachen.“
Musst du auch nicht, du profitierst ja davon. Kommt im übrigen auch darauf an, was man für Freunde hat. ;-)
Hast natürlich auch Recht, dass viele Menschen selbst Schuld sind an ihrer Situation. Hätten mal nicht den 1000€ Kredit für 12% nehmen sollen. Sollten mal aufhören zu saufen. Und dieses Fastfood macht fett und ist teuer. Aber die sind doch total erzogen vom „System“! Die sind geil auf den nächst größeren Fernseher und verschulden sich dafür. Dummheit? Mangelnde Bildung! Und der Rest profitiert. Naja, so ist das bei allen „Rädchen“: Die Banken? Verleihen doch nur Geld! Ist unglaublich schwer, da jemandem etwas konkret vorzuwerfen. Ich bin auch nicht dafür, den Leute die Eigenverantwortung abzunehmen.
Aber wenn man mal das Gesamtbild sieht… das Ergebnis unseres System…ich weiß nicht. Hab ein ungutes Gefühl.
@Docew: Inwiefern profitiert eine Bank davon, dass der arme unterdrückte, ungebildete Hartz-IV-Empfänger einen Kredit aufnimmt, den er nicht tilgen kann? (Da ihm das System die Bildung verwehrt, weiß er es ja nicht besser….) Bei solchen Kreditnehmern gibt es doch schlichtweg nichts zu pfänden! Und notfalls gibts auch noch die Privatinsolvenz.
Würden Banken wirklich massiv den kleinen Mann im Wege der Kreditvergabe ausbeuten, wären diese also ganz schnell weg vom Fenster, weil ihre Kredite flöten gingen.
Also ich denke das lohnt sich schon für die Banken, sonst würden sie es ja auch nicht machen. Ist aber auch gar nicht mein Hauptpunkt, wie schon geschrieben: Dass es jemanden gibt, der Geld verleiht, ist ja nicht weiter schlimm. Und ich verstehe auch (teilweise) deinen Blick auf die „armen unterdrückten Hartz-IV-Empfänger“: Geht mir genauso! Aber es bleibt bei mir das Gefühl, das viele Leute einfach keine Chance haben und vom „System“ ausgenutzt werden. Die können sich nicht mehr selbst helfen, die sind völlig dem Konsum und dem verdummenden Fernsehprogramm verfallen, fast wie Drogenabhängige. Denen kannst du ja auch nicht einfach sagen „hör halt auf damit“. Im Grunde sind das arme Schweine.
Das geht jetzt zwar etwas weg vom „Geld-ist-böse“-Thema des Films, aber es hängt für mich schon damit zusammen. Ein weiteres *riesiges* Fass ist ja Entwicklungshilfe, WTO usw… naja, machen wir jetzt nicht mehr auf. :-)
An die „weisen“ BWL Studenten geht das hier:
http://vimeo.com/15138443
und ganz besonders
http://www.youtube.com/watch?v=DHejkqfApUg
„Mindestmaß an BWL“
Das Problem ist doch das die BWL eine dogmatische und sehr ideologische Wissenschaft ist, was sie selbst natürlich vehement bestreitet, denn sie ist ja eine reine Wissenschaft. [Gleiches gilt übrigens für die Naturwissenschaften die auch nicht außerhalb der Gesellschaft forschen und deshalb eine Verantwortung tragen.]
Deshalb ist es schwierig mit den herkömmlichen Werkzeugen und Theorien der Wirtschaftswissenschaften das System an sich zu kritisieren, denn innerhalb der Vorannahmen dieser Wissenschaft funktioniert es ja auch wunderbar.
Bei Kritik am Kapitalismus muss m.M.n. die Perspektive auf das System gerichtet werden und nicht auf die Einzelpersonen, somit wird auch der Antisemitismus-Vorwurf hinfällig. Leider halten sich die populäreren Versuche den Kapitalismus zu kritisieren zu sehr daran auf DIE Bänker, DIE Lobbyisten etc. zu dämonisieren, so auch der ansonsten gute Film Inside Job oder Lets make money, von Michael Moore ganz zu schweigen.
Grüße
zwischendenstühlen
PS.: schön das beim MC auch mal eine etwas andere Diskussion aufkommt.
Der Henry Ford hat noch ein paar andere Dinge veröffentlicht, so zum Beispiel die antisemitischen „Protokolle der Weisen von Zion“. Das obige Zitat habe ich in einer antisemitischen Zeitschrift der dreißiger Jahre entdeckt:
http://reflexion-blog.com/?p=2853